Interessant: Spontanvergärung

Von der Weinbergspflege bis zur Kellertechnik
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Gerald
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Re: Interessant: Spontanvergärung

Beitrag von Gerald »

Danke für die Tipps, ich werde mal schauen, ob man die in Wien irgendwo bekommt ...

Grüße,
Gerald
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pivu
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Re: Interessant: Spontanvergärung

Beitrag von pivu »

Hallo Gerald,
Gerald hat geschrieben:
Stellt sich die Frage, ob man mit Spontangärung zuverlässig auf sagen wir 1-3 g/l herunterkommt, die in Ö für trockene Weißweine eigentlich üblich sind?
Wenn das nicht ginge, dann gäb's keine spontanvergorenen Rotweine. Gibt es aber, gerade auch in dem von Dir geschätzten (Süd-)Burgenland.

Womit wir wieder an dem Punkt sind, was ist noch Spontangärung, und was nicht.

Ciao
Peter
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Gerald
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Re: Interessant: Spontanvergärung

Beitrag von Gerald »

Wenn das nicht ginge, dann gäb's keine spontanvergorenen Rotweine. Gibt es aber, gerade auch in dem von Dir geschätzten (Süd-)Burgenland.
klar, habe ja schon vorher im Thread Krutzler erwähnt. Ich denke aber, dass man Maischegärung bei Rotweinen nicht ganz mit dem Most (vielleicht noch stark geklärt?) bei Weißweinen vergleichen kann, oder?

Grüße,
Gerald
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Birte
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Re: Interessant: Spontanvergärung

Beitrag von Birte »

Danke für die Tipps, ich werde mal schauen, ob man die in Wien irgendwo bekommt ...
Bei J.B Becker wirst Du in Wien keine Chance haben, die wirst Du ab Hof bestellen müssen. Aber das lohnt, das ist eine ganz ungewöhnlich spannende Rieslingerfahrung. Seine gereiften Rieslinge zählen zu meinen Lieblingsweinen. Vor allem ist Klasse, dass man bei ihm die ganz alten Weine noch bekommt, zumindest war das letztes Jahr noch so.
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Gerald
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Re: Interessant: Spontanvergärung

Beitrag von Gerald »

Herrlich, die drei genannten Weingüter haben entweder gar keine Webseite (Becker, oder ist sie nur so gut versteckt?) oder solche, auf denen man überhaupt nichts außer Kontaktdaten nachlesen kann. Da stellt sich die Frage, ob sie überhaupt nach Ö versenden ...

Oder gibt es Händler, die zu akzeptablen Preisen nach Ö liefern?

Grüße,
Gerald
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Birte
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Re: Interessant: Spontanvergärung

Beitrag von Birte »

Herrlich, die drei genannten Weingüter haben entweder gar keine Webseite (Becker, oder ist sie nur so gut versteckt?) oder solche, auf denen man überhaupt nichts außer Kontaktdaten nachlesen kann. Da stellt sich die Frage, ob sie überhaupt nach Ö versenden ...
Bei Becker musst Du Dir die Liste anfordern, Becker ist ganz Mittelalter. Im Paket findest Du dann auch sowas mit Schreibmaschine geschriebenes. Da ist Wein wirklich noch wild romantisch. Hat aber den Vorteil, dass Du noch Sachen aus den 90zigern bekommst, mit Webseite wären die weg.
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octopussy
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Re: Interessant: Spontanvergärung

Beitrag von octopussy »

Gerald hat geschrieben: Oder gibt es Händler, die zu akzeptablen Preisen nach Ö liefern?
Gerald, ich würde es mal bei Behringer & Sohn probieren (http://www.behringerundsohn.de/). Versandkosten nach Österreich sind 15 Euro für 12 Flaschen. Da gibt es Koehler-Ruprecht und Siener jeweils mehr oder weniger zum Weingutspreis. Ich würde dir auch noch den Riesling Quetschenbaum von Karl Schäfer ans Herz legen wollen, der auch sehr trocken ist. Ob er spontan vergoren ist, weiß ich allerdings nicht. Früher wurde auf dem Weingut jedenfalls ganz überwiegend spontan vergoren.
Beste Grüße, Stephan
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Gerald
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Re: Interessant: Spontanvergärung

Beitrag von Gerald »

Danke, Sortiment und Versandbedingungen sehen sehr vernünftig aus.

Grüße,
Gerald
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UlliB
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Re: Interessant: Spontanvergärung

Beitrag von UlliB »

Möglicherweise ist an dem immer wieder kolportierten "Steckenbleiben" der Spontangärung gar nicht so viel dran, und es wird hier ein allenfalls gelegentlich auftretendes Problem von interessierter Seite aufgebauscht.

Im letzten Herbst war ich bei Holger Koch am Kaiserstuhl, der seine (wirklich trockenen) Weiß- und Grauburgunder spontan vergärt, und habe unter anderem danach gefragt, ob er häufiger Probleme mit steckenbleibender Gärung hat. Seine Antwort: "nein"; und als ich daraufhin wohl etwas skeptisch geschaut habe, kam noch: "wirklich, noch nie".

Bei Riesling könnte die Situation allerdings tatsächlich anders aussehen. Riesling wird immer wieder als "gärunwillig" beschrieben, wofür eine Fülle von Gründen ursächlich sein kann: niedriger pH-Wert, häufig botrytisiertes Lesegut (für andere Rebsorten ist das eher ein no-go), und bei vielen Erzeugern zur Lesezeit wirklich ar***kalte Keller. Auf diese Art sind schon vor Zeiten der Sterilfiltration immer mal wieder restsüße und eher alkoholarme Weine entstanden - gerade im Hochprädikatsbereich -, die eine Art Rollenmodell für die heutigen durch Gärabbruch erzeugten Versionen waren.

Ich denke, wer RZH verwendet, möchte vorrangig komplette Fehlgärungen (Essigstich) und vor allem die von vielen Konsumenten (und etlichen Profis!) als störend und unsauber empfundenen Sponti-Gärungstöne vermeiden. Das "Steckenbleiben" kommt wohl seltener vor, als es behauptet wird (und vielleicht sogar seltener, als es manchen Leuten lieb wäre...)

Gruß
Ulli
Bernd Schulz
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Re: Interessant: Spontanvergärung

Beitrag von Bernd Schulz »

Möglicherweise ist an dem immer wieder kolportierten "Steckenbleiben" der Spontangärung gar nicht so viel dran, und es wird hier ein allenfalls gelegentlich auftretendes Problem von interessierter Seite aufgebauscht.
Das sehe ich genauso. Eine Ausnahme ist eventuell der extrem trockene Bereich. Wenn man mir bei den Trockenen Schmitts, wo die Weine oft im Bereich von 0-1 Gramm Restzucker liegen, erklärt, man würde Reinzuchthefen auch deshalb einsetzen, um überhaupt auf diesen quasi nicht vorhandenen Restzucker zu kommen, scheint mir das nicht ganz unplausibel. Aber ob die Notwendigkeit wirklich besteht, ist für mich auch in diesem Fall nicht hundertprozentig sicher.

Beste Grüße

Bernd
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