Zurück aus der Pfalz will ich ein paar Eindrücke wiedergeben. Leider konnte ich nur zwei Stationen besuchen, da dann ein unvorhergesehenes technisches Problem eintrat
Ich habe die beiden Deidesheimer Winzer Reichsrat von Buhl und Bassermann-Jordan besucht, die schon lange auf meiner Liste standen. Das tolle Wetter, die schönen Höfe, die überschaubaren Besucherzahlen an den Standorten und die Möglichkeit quasi das ganz verfügbare Sortiment der lokalen Weingüter zu verkosten, machten dies zu einer superschönen Veranstaltung. Eine große Empfehlung meinerseits für die nächsten Jahre.
Bei von Buhl habe ich die 2017 Orts- und Erste Lagen Weine probiert sowie die Weißweine aus der Edition SUEZ.
Besonders gefallen haben mir der Deidesheimer Riesling und der Deidesheimer Paradiesgarten. Beide Weine sind ausgesprochen trocken ausgebaut, von mittlerem Körper, präzise, mit Gelbfruchtaromen und einer leichten Mineralität. Im Vergleich mit dem Forster Riesling 2017 sind es die harmonischeren, leiseren Weine.
Richtig gut gefallen hat mir auch der Chardonnay SUEZ, 2015. Und das will etwas heißen, da ich Chardonnay meistens nicht besonders schätze. Aber dieser war wunderbar integriert mit den Aromen aus dem Holzausbau, der hellen Frucht und einer ausreichenden Frische ;.). Im Gespräch mit Herrn Kaufmann, hat dieser darauf hingewiesen, dass es der erste Chardonnay aus der Edition SUEZ sei und er vor ein paar Tagen bei einer Falstaff-Verkostung 94 Punkte bekommen habe. Die Chardonnays seien eigentlich für die Sektherstellung angebaut worden, haben sich aber zur Überraschung aller, sehr gut in dieser Lagencuvee entwickelt. Piff... so kann es gehen, wenn man aus den vollen schöpfen kann....
Bei Bassermann-Jordan habe ich die 2018er Ortsweine und 2017er Erste Lagen verkostet. Sie wiesen durchweg eine völlig andere Stilistik wie die von Buhl-Weine auf. Viel blumig-floraler, breiter, verspielter. Sicherlich auch gut, aber "not my cup of tea". Um mal zu sehen, wie ein gereifter GG von diesem Weingut aussieht, habe ich noch den 2013 Hohenmorgen GG probiert. Das war ein Erlebnis. Hier war ebenfalls der blumig-florale Eindruck vorherrschend, doch alles viel eleganter integriert. Sommerwiese pur!! Ich habe eine Flasche mitgenommen, mit 42 € das teuerste Stück in meiner Sammlung! Aber ich bereue nichts.
Soviel erst einmal zu meinen Eindrücken unmittelbar nach der Veranstaltung. Genauere Verkostungsnotizen kommen in den nächsten Wochen, wenn ich die Weine zu Hause habe.
Grüße, Simone