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Salon des Vins des Vignerons Indépendants

Messen, öffentliche Verkostungen, Events, Feiern etc.
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thvins

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Re: Salon des Vins des Vignerons Indépendants

BeitragDo 10. Feb 2011, 21:05

Hallo Rüdiger,

das ist dann wirklich nicht mehr lustig. Als ich noch regelmäßig hingefahren bin, war das längst noch nicht so extrem, weder in Strasbourg, noch in Lille. Vereinzelt hat man zwar auch da schön schräge Typen gesehen, aber bunt gemischt hinsichtlich der Nationen. Allerdings habe ich meist auch nur den Sonntag vormittag genutzt, um die ganzen Bestellungen abzuholen und ins Auto zu laden, denn danach war´s ja immer noch ein langer Heimweg. Aber diese Auswüchse mußte ich mir glücklicherweise noch nicht ansehen.
Beste Grüße

Torsten

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Grenache

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Re: Salon des Vins des Vignerons Indépendants

BeitragFr 11. Feb 2011, 10:45

Erlebtes Beispiel am Stand von Paul Prieur, wo eine zusammengehörige Gruppe am Probieren von Sancerre war und großzügig eingeschenkt wurde, während ich meine Kartons auf die Sackkarre ludt:
Einer zu der Gruppe:"Ich glaub do het a Keiler neigschifft". Einfach nur peinlich, da viele Franzosen genug Deutsch können, um den Ausdruckssinn zu verstehen oder es an der Mimik ablesen können.

Gruß, Grenache
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Thomas Love Peacock
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Rinquinquin

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Re: Salon des Vins des Vignerons Indépendants

BeitragFr 11. Feb 2011, 15:02

Grenache hat geschrieben:Voll ist es in Strasbourg inzwischen immer. Sonntags ist aber die Hölle los, da werden inzwischen ganze Busladungen von deutschen Weininteressierten angekarrt, die die Stände angetrunken blockieren und Nachschlag verlangen. Für die freundlichen Franzosen unverständlich, für deutsche Weinkenner peinlich. ..


Dem kann ich nur zustimmen. Diejenigen, die in Pulks die Weinstände blockieren, kaufen in den seltensten Fällen etwas. Es ist wirklich sehr beschämend den Franzosen gegenüber.

Wir werden am Freitag gleich um 15 Uhr vor Ort sein, eine halbe Stunde vorher gibt es auch noch Parkplätze in der Nähe, dann muss Monsieur nicht so weit schleppen (ich werde nur die Morcheln tragen ;) ).

Gruss von Rinquinquin
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BuschWein

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Re: Salon des Vins des Vignerons Indépendants

BeitragFr 11. Feb 2011, 15:24

Sonntags ist aber die Hölle los, da werden inzwischen ganze Busladungen von deutschen Weininteressierten angekarrt, die die Stände angetrunken blockieren und Nachschlag verlangen. Für die freundlichen Franzosen unverständlich, für deutsche Weinkenner peinlich


Warum gibt es solche Gruselgeschichten über Deutsche im Ausland immer nur von anderen Deutschen, die glauben sich damit als die besseren Deutschen outen zu müssen?

Natürlich ist es Sonntag auf dem Salon voll, es gibt mittlerweile halt viele Menschen die sich für Wein interessieren. Natürlich gibt es immer mal peinliche Situationen, vor allem wenn es schon etwas später ist und der eine oder andere Besucher schon etwas mehr "probiert" hat. Ganz ehrlich ich sehe aber nicht den ganz großen Unterschied zwischen angetrunkenen Franzosen und angetrunkenen Deutschen, noch ehrlicher, auch ich kann betrunken schon mal etwas peinlich sein ;) .

Also der Salon ist Sonntag sicher kein Hort der Kontemplation, ein spannender Ort interessante französische Weine kennen zu lernen ist der Salon auch an diesem Tag.
Armin
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Dumme Menschen machen immer den gleichen Fehler, intelligente immer Neue ;)
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vinos

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Re: Salon des Vins des Vignerons Indépendants

BeitragFr 11. Feb 2011, 15:44

Hallo Armin,

genauso sehe ich das auch, Danke!

Der Sonntag in Strasbourg ist sicherlich ähnlich geartet wie der Sonntag in Falset auf der Fira oder sonst auf einer Weinmesse all around the world. Ist doch schön, dass das Thema Wein überhaupt Leute bewegt ihr Haus zu verlassen.
Beste Grüße
Klaus-Peter
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Grenache

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Re: Salon des Vins des Vignerons Indépendants

BeitragFr 11. Feb 2011, 18:44

AS Maurer hat geschrieben:Warum gibt es solche Gruselgeschichten über Deutsche im Ausland immer nur von anderen Deutschen, die glauben sich damit als die besseren Deutschen outen zu müssen?


Wer soll sie sonst hier erzählen? Geh mal nach England, da hörst du genug hanebüchenes über Deutsche. Die Franzosen machen sich jedenfalls kopfschüttelnd lustig über das Verhalten dieser Gruppen, die dann letztendlich meist nichts kaufen, sondern als Nassauer auf Tour gehen und hinter der vorgehaltenen Hand sind es dann immer noch "Boches".
Wenn man angetrunken peinlich wirken kann, sollte man besser zu Hause bleiben, angetrunkene Franzosen habe ich auf diesen Messen noch nicht beobachten können.

Gruß, Grenache
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Thomas Love Peacock
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Oberpfälzer

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Re: Salon des Vins des Vignerons Indépendants

BeitragMo 21. Feb 2011, 01:28

Hallo zusammen,

bin wieder zurück aus Strasbourg und ich hoffe Klaus-Peter hat es auch bereits geschafft.

eines vorab:

Ich habe keine unangenehme Leute angetroffen, weder Deutsche noch andere.
Es gab keine Busse mit (deutschen) Tages-Touristen.
Samstag war mindestens genauso voll wie Sonntag. Am Sonntag war es sehr gut besucht aber m.E. nicht so voll, wie ich es in 2007 erlebt habe (vielleicht waren einige abgeschreckt durch die Äusserungen hier :D ).
Und die Strassen in Strasbourg sind noch genauso mies wie früher.
Vorherrschender Jahrgang war 2008, der sich stets als sehr fruchtig erwies. Hat mich in der Breite aber nicht wirklich überzeugt (Komplexität?).
Die probierten 2009er (wenige aus Burgund, und doch einige Rote und viele Weisse Loire) haben mir trotz der Klasse nicht ganz so gefallen, wie die 2005er. Die Weissen Loire sind schlanker (trocken wie süss). Es kommt wohl mächtig Tannin auf uns zu.
Röstbomben gibt es kaum mehr, es wird Wert auf Feinheit gelegt. Ist hier ein Umdenken im Gange?

Am meisten haben mich beeindruckt: Domaine Ninot (Burgund) mit relativ preiswerten und wirklich schönen Charakter-Pinots, Clos Triguedina mit hervorragenden, samtigen, eleganten, toll strukturierten 2008er (Probus und Black Wine) sowie Cazes, der in Sachen Muscat sec. 2007 selbst Gardies, Mas Amiel und Dom. de la Coume du Roy an die Wand spielt und auch in Sachen Grenache Blanc und Grenache Noir ganz tolles zu bieten hat. Gautheron überzeugt wieder einmal mit seiner 2009er Chablis-Parade (vor allem mit seinem kleinen, toll-frischen Petit Chablis und seinem 1er Cru "Fourneaux" Vieilles Vignes). Rote Loire haben mir besonders gefallen bei Dom. Laurent Mabileau und Varinelles (super Laurentiale 2009), aber auch Rochouard und Le Pins (bei letzerem haben mir die "älteren" 2004er und 05er am besten gefallen). Bei aufgespriteten Süssweinen haben neben Cazes auch Domaine de la Coume du Roy völlig überzeugt. Mas Amiel haben wir nicht in der Breite verfolgt. Nord-Rhone ist wie immer kaum vertreten. Michelas-St.Jemms bietet aber einen ausgezeichneten 2008er Cornas "Les Murettes" und einen Hermitage, die mich wiederum faszinierten. Das ist Syrah, wie sie mir gefällt. Mosse (Roussillon) war wieder sehr gut, keine Veränderung. Das heisst aber auch Stillstand. Während in der Breite (aus meiner Sicht) mehr Gewicht auf Feinheit gelegt wird, ist bei Mosse die etwas rustikale Art nicht zu verleugnen. Temporis 2007 und Le Blues 2005 sind ohne Zweifel weiterhin sehr gut bis ausgezeichnet, fallen aber mit ihrer etwas körnigen Art auch auf (ich habe diesmal nicht gekauft).

Vielleicht später mehr.

@Torsten: Ich war auch bei Chateau Masburel (Bergerac). Die beiden grossen - Chateau Masburel und Bolero 2005 sind noch weit weg von Ihrer Trinkreife. 4-5 Jahre brauchen die noch. Der Chateau Masburel macht derzeit den höherwertigen Eindruck - er hat mehr Fleisch auf den Rippen. Bin mal gespannt, wie das in 5 Jahren aussieht. Ich meine, beide haben ein superbes, ja grandioses PGV und ich bin froh, einiges davon im Keller zu haben. Den Aussagen des "neuen" Besitzers nach, wird der Chateau Masburel der Spitzenwein sein und bleiben.
Servus
Wolfgang
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austria_traveller

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Re: Salon des Vins des Vignerons Indépendants

BeitragMo 21. Feb 2011, 11:42

Servus Wolfgang,
Danke für deinen Bericht.
Oberpfälzer hat geschrieben:Röstbomben gibt es kaum mehr, es wird Wert auf Feinheit gelegt. Ist hier ein Umdenken im Gange?

Das würde mich besonders freuen, kämpfe mich gerade mit einigen '03ern ab, die leider dem allgemeinen Jahrgangstrend voll gerecht werden. :evil:
Beste Grüße
Gerhard aus Wien
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thvins

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Re: Salon des Vins des Vignerons Indépendants

BeitragMo 21. Feb 2011, 12:03

Hallo Wolfgang,

besten Dank für deinen ersten Bericht hier - ich habe am Wochenende natürlich an euch gedacht und mit euch "gelitten und gefeiert". Aber als ich am Sonntag dann mit der diesjährigen Flaschenkontrolle anfing und merkte, dass ich im Keller nach wir vor kaum treten kann, wußte ich, wie richtig es war, nicht hin zu fahren. Denn bei dem einen oder anderen, von dem du schriebst, hätte ich mich sicher wieder verführen lassen. Und selbst, wenn ich mir ein "absurdes" Thema gesucht hätte, irgendwas wär hängen geblieben...

So, wie ich das gesehen habe, hast du auch kein spezielles Thema verfolgt, sondern "alte Werte" gepflegt?

Was die Weine von Masburel angeht, so sehe ich das ähnlich mit den langlebigen 2005ern. Aber selbst nach den noch älteren Weinen fragt leider niemand nach, so dass die Weine zwar gut sind (ich liebe sie nach wie vor), aber die Aufnahme der Weine als "Weine von unterwegs" in meine Selektion war dennoch ein grober Fehler meinerseits. Vielleicht ändert sich das eines Tages noch, sonst trinke ich selbst daran bis an mein Lebensende... :lol:
Sie sind einfach zu unbekannt und daher leider nicht gefragt. :(

Gautheron könnte ich ja auf den Weg ins Priorat legen und malwieder vor Ort besuchen, auch bei Rougeyron will ich das eigentlich schon lange mal tun. Wart ihr dort auch?
Beste Grüße

Torsten

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Oberpfälzer

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Re: Salon des Vins des Vignerons Indépendants

BeitragMo 21. Feb 2011, 14:33

Hallo Torsten,

ich konnte nicht mal alle "alten Werte" pflegen. War im wesentlichen im Burgund, Loire und Roussillon unterwegs.

Natürlich waren wir bei Rougeyron. Der hat aber noch keine 2009er V.V. angestellt. Ich favorisiere dort den normalen Vieilles Vignes. Der fassausgebaute Wein gefällt mir in der Zwischenzeit nicht mehr so sehr. Ich finde die reintönigen Gamay besser. Aufgrund ihrer vielschichtigen Art brauchen sie m.E. kein zusätzliches Holz.
Aber wir haben auch eine Neuentdeckung aus Auvergne gemacht (Klaus-Peter stiess eher zufällig darauf). Domaine Nebout aus St. Pourcain sur Sioule (Auvergne). Auch hier hat mir der Gamay sehr gut gefallen.

Ja, Gautheron ist einen Besuch wert. Ich habe gestern nach meiner Rückkehr noch den Petit Chablis 2009 aufgezogen. Tolle Frische, sehr lebendige Säure, eher schlank. Hat mir besser gefallen als der "normale" Chablis. Wohl ein wunderschöner Terrassenwein. Ich habe bisher den Chablis 1er Cru "Mont de Milieu" vor dem 1er Cru "Fourneaux" gesehen. Muss allerdings zugeben, dass der "Fourneaux" einenTucken komplexer ist - zumindest der 09er. Aber beide sind schlanker als die 2005er es zu ihrer Zeit waren.

Eine Überraschung gab es bei Mosse. Der 05er Le Blues ist - wenn ich mich nicht irre - im Preis deutlich gefallen. Ich hatte damals nach meinen Aufzeichnungen 25,-€ bezahlt - heute wird er für 18,- angeboten :o Muss mal schauen, ob ich noch die alte Rechnung finde.

Eine deutliche Preiserhöhung gab es beim 77er Maury von Dom. de la Coume du Roy. Der ist binnen 5 Jahren um 70% gestiegen. Ansonsten nicht viel neues dort. Der einfache 09er Maury ist sehr gut, kommt aber wie erwartet an die Millesime-Qualitäten nicht heran. Vielleicht gibt es ja im nächsten Jahr den 09er Millesime.

"Lustig" war eine Szene bei Mas Amiel. Die Flasche 07er Muscat sec exceptionell war schon gut zur Hälfte leer, als wir davon probieren durften. Was kam zum Vorschein? Schleichender Kork. Der Chef und sein Adjudant erzählten was von besonderer Aromatik der Trauben etc. Dann zeigte ich auf den Kork. Beide probierten, der Adjudant verneinte, doch der Chef bestätigte es und schüttete den Rest weg. Eine neu geöffnete Flasche brachte dann den richtigen Genuss ins Glas. Doch selbst dieser etwa doppelt so teuere Muscat sec. konnte diesmal nicht mit dem tollen von Domaine Cazes mithalten. Dessen Interpratation ist derart frisch, dass man glaubt, eine Zitrusfrucht wurde eben aufgeschnitten. Der begeistert.

Vielleicht komme ich noch dazu, und stelle alles etwas chronologisch / regional sortiert hier ein.
Servus
Wolfgang
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