Hallo zusammen,
bin wieder zurück aus Strasbourg und ich hoffe Klaus-Peter hat es auch bereits geschafft.
eines vorab:
Ich habe keine unangenehme Leute angetroffen, weder Deutsche noch andere.
Es gab keine Busse mit (deutschen) Tages-Touristen.
Samstag war mindestens genauso voll wie Sonntag. Am Sonntag war es sehr gut besucht aber m.E. nicht so voll, wie ich es in 2007 erlebt habe (vielleicht waren einige abgeschreckt durch die Äusserungen hier
).
Und die Strassen in Strasbourg sind noch genauso mies wie früher.
Vorherrschender Jahrgang war 2008, der sich stets als sehr fruchtig erwies. Hat mich in der Breite aber nicht wirklich überzeugt (Komplexität?).
Die probierten 2009er (wenige aus Burgund, und doch einige Rote und viele Weisse Loire) haben mir trotz der Klasse nicht ganz so gefallen, wie die 2005er. Die Weissen Loire sind schlanker (trocken wie süss). Es kommt wohl mächtig Tannin auf uns zu.
Röstbomben gibt es kaum mehr, es wird Wert auf Feinheit gelegt. Ist hier ein Umdenken im Gange?
Am meisten haben mich beeindruckt:
Domaine Ninot (Burgund) mit relativ preiswerten und wirklich schönen Charakter-Pinots,
Clos Triguedina mit hervorragenden, samtigen, eleganten, toll strukturierten 2008er (Probus und Black Wine) sowie
Cazes, der in Sachen Muscat sec. 2007 selbst Gardies, Mas Amiel und Dom. de la Coume du Roy an die Wand spielt und auch in Sachen Grenache Blanc und Grenache Noir ganz tolles zu bieten hat.
Gautheron überzeugt wieder einmal mit seiner 2009er Chablis-Parade (vor allem mit seinem kleinen, toll-frischen Petit Chablis und seinem 1er Cru "Fourneaux" Vieilles Vignes). Rote Loire haben mir besonders gefallen bei
Dom. Laurent Mabileau und
Varinelles (super Laurentiale 2009), aber auch
Rochouard und
Le Pins (bei letzerem haben mir die "älteren" 2004er und 05er am besten gefallen). Bei aufgespriteten Süssweinen haben neben Cazes auch
Domaine de la Coume du Roy völlig überzeugt. Mas Amiel haben wir nicht in der Breite verfolgt. Nord-Rhone ist wie immer kaum vertreten.
Michelas-St.Jemms bietet aber einen ausgezeichneten 2008er Cornas "Les Murettes" und einen Hermitage, die mich wiederum faszinierten. Das ist Syrah, wie sie mir gefällt.
Mosse (Roussillon) war wieder sehr gut, keine Veränderung. Das heisst aber auch Stillstand. Während in der Breite (aus meiner Sicht) mehr Gewicht auf Feinheit gelegt wird, ist bei Mosse die etwas rustikale Art nicht zu verleugnen. Temporis 2007 und Le Blues 2005 sind ohne Zweifel weiterhin sehr gut bis ausgezeichnet, fallen aber mit ihrer etwas körnigen Art auch auf (ich habe diesmal nicht gekauft).
Vielleicht später mehr.
@Torsten: Ich war auch bei
Chateau Masburel (Bergerac). Die beiden grossen - Chateau Masburel und Bolero 2005 sind noch weit weg von Ihrer Trinkreife. 4-5 Jahre brauchen die noch. Der Chateau Masburel macht derzeit den höherwertigen Eindruck - er hat mehr Fleisch auf den Rippen. Bin mal gespannt, wie das in 5 Jahren aussieht. Ich meine, beide haben ein superbes, ja grandioses PGV und ich bin froh, einiges davon im Keller zu haben. Den Aussagen des "neuen" Besitzers nach, wird der Chateau Masburel der Spitzenwein sein und bleiben.