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Kennt jemand dieses Produkt?

Von Korken, Kapseln, Kellermessern
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Gerald

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Kennt jemand dieses Produkt?

BeitragDi 8. Feb 2022, 11:07

Hallo,

der gestern geöffnete Wein war mit einem Verbundkork verschlossen, ich komme aber nicht darauf, welcher Hersteller bzw. welches Produkt das genau ist. Das Logo kommt mir irgendwie bekannt vor, im Web habe ich aber leider nichts gefunden.

IMG_3023.JPG


Kann mir evtl. jemand auf die Sprünge helfen?

Grüße
Gerald
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baboon

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Re: Kennt jemand dieses Produkt?

BeitragDi 8. Feb 2022, 12:40

Moin Gerald,

https://www.masilva.pt/de/startseite/?g ... 5DEALw_wcB

das Logo müsste passen!?

Gruß
Fabian
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Gerald

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Re: Kennt jemand dieses Produkt?

BeitragDi 8. Feb 2022, 13:11

Hallo Fabian,

vielen Dank, das dürfte genau passen.

Was ich auf der Website des Herstellers gelesen habe, klingt das an sich ja gar nicht schlecht - wenn ich das nicht missverstanden haben sollte, werden die Korkbrösel offenbar ganz ohne Klebstoff zusammgefügt. ;) *)

Stellt sich halt nur die Frage, wie das mit der Gasdurchlässigkeit ist und ob das auch über Jahre so bleibt?

Grüße
Gerald

*) an anderer Stelle im Web steht über das Produkt, dass die Brösel doch mit Polyurethan (wie bei DIAM) verklebt werden ...
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baboon

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Re: Kennt jemand dieses Produkt?

BeitragDi 8. Feb 2022, 16:16

Moin,
freut mich, dass ich helfen konnte!

Ich kann mir irgendwie nur schwer vorstellen, wie ein Naturprodukt wie Kork ganz ohne Bindemittel miteinander verbunden werden soll. Vor allem auch noch so stabil, dass es dann auch noch recht beständig ist (immerhin ja gegen den langfristigen Kontakt mit alkoholischen Getränken und laut Homepage sogar gegen kochendes Wasser).

Bzgl. Gasdurchlässigkeit: Weiß hier jemand wo das Gas beim Korken durchkommt? An der "Grenzschicht" zwischen Korken und Flaschenhals (würde ich jetzt mal vermuten) oder diffundiert das in nennenswertem Umfang auch durch den Korken selbst (würde ich nicht ganz ausschließen, aber vermuten, dass dieser Effekt eher in kaum messbaren Größenordnungen liegt / vernachlässigbar ist).

Gruß
Fabian
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stollinger

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Re: Kennt jemand dieses Produkt?

BeitragDi 8. Feb 2022, 16:55

baboon hat geschrieben:Bzgl. Gasdurchlässigkeit: Weiß hier jemand wo das Gas beim Korken durchkommt? An der "Grenzschicht" zwischen Korken und Flaschenhals (würde ich jetzt mal vermuten) oder diffundiert das in nennenswertem Umfang auch durch den Korken selbst (würde ich nicht ganz ausschließen, aber vermuten, dass dieser Effekt eher in kaum messbaren Größenordnungen liegt / vernachlässigbar ist).

Genau zu dieser Fragestellung gibt es tatsächlich eine (frei zugängliche) recht aktuelle Studie:

Wine aging: a bottleneck story [Link]

Die Probenmenge in der Studie ist sehr klein, aber die Ergebnisse der untersuchten Flaschen recht eindeutig. Die haben Proben eines Weins (natürlich einen weißen Burgunder), derselbe Wein/Jahrgang/Charge genommen. Jeweils eine Flasche, die schon eine braune Verfärbung zeigte, und eine ohne Verfärbung. Dann haben sie den Flaschenhals abgetrennt und die Sauerstoff-Transfer-Rate durch Korken-Flaschenhals gemessen. Anschließend noch mal den Korken alleine, ohne Flaschenhals. Du liegst mit deiner Vermutung wohl richtig, die Sauerstoff-Transfer-Rate an der Grenzfläche Korken-Glas ist in allen Fällen deutlich größer als durch den Korken (bei einer oxidierten Flasche ca. 30.000 mal größer).

Weiterführende Literatur zur Permeabilität von Flaschen-Verschlüssen allgemein findest du hier:

Gas transfer through wine closures: A critical review [Link]

Grüße, Josef
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EThC

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Re: Kennt jemand dieses Produkt?

BeitragDi 8. Feb 2022, 19:31

stollinger hat geschrieben:Du liegst mit deiner Vermutung wohl richtig, die Sauerstoff-Transfer-Rate an der Grenzfläche Korken-Glas ist in allen Fällen deutlich größer als durch den Korken (bei einer oxidierten Flasche ca. 30.000 mal größer)
...das klingt schon irgendwie schlüssig. Ich hab mich eh neulich gefragt, wie das sein kann, daß bei einer entsprechenden Permeabilität eines Korkens bei einer Sektflasche und einem Überdruck von gut 6 bar dieser über Jahre gehalten werden kann. Auch wenn die meisten Korken mittlerweile ein Verbund aus Naturkorkscheiben (unten) und einer Art gröberem DIAM (oben) sind.
Viele Grüße
Erich

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Gerald

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Re: Kennt jemand dieses Produkt?

BeitragDi 8. Feb 2022, 19:52

Danke für die Infos. So gesehen könnte das Produkt - falls es die Elastizität behält und nicht schrumpft - doch über Jahre den Sauerstoffzutritt gleichmäßig gering halten, oder?

Wobei ich es rein persönlich ja ein bisschen ekelig finde, einen Wein mit einem hässlichen Pfropfen aus zusammengeklebten Korkbrösel zu verschließen. Ein Naturkork (im Stück) hat wenigstens noch eine irgendwie "edle" oder meinetwegen romantische Anmutung, vielleicht denkt man dabei auch an Korkeichenwälder mit blühenden Wiesen im Frühjahr und flirrender Hitze und Zikadengeräuschen im Sommer, auch wenn das Produkt letztendlich den Wein ruinieren kann.

Warum man da nicht gleich einen Schrauber nimmt, den es ja auch in optisch recht ansprechender Form gibt? Aber ich muss ja nicht alles verstehen ...

Grüße
Gerald
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Re: Kennt jemand dieses Produkt?

BeitragDi 8. Feb 2022, 20:44

Gerald hat geschrieben:Wobei ich es rein persönlich ja ein bisschen ekelig finde, einen Wein mit einem hässlichen Pfropfen aus zusammengeklebten Korkbrösel zu verschließen.
..."eklig" würde ich jetzt nicht in den Mund nehmen, wenn's um Kunststoff im Bereich Lebens- und Genußmittelverpackung geht, ob's sinnvoll ist, ist eine ganz andere Frage.
Gerald hat geschrieben:Warum man da nicht gleich einen Schrauber nimmt, den es ja auch in optisch recht ansprechender Form gibt? Aber ich muss ja nicht alles verstehen ...
...vielleicht auch, weil der Kork anscheinend einen besseren ökologischen Footprint hat als der Aluschrauber? Und weil's beim Kork auch einen gehörigen technischen / qualitativen Fortschritt gibt? Und sicher auch, weil viele Leute immer noch einer gewissen Tradition hinterherhinken...
Viele Grüße
Erich

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Re: Kennt jemand dieses Produkt?

BeitragDi 8. Feb 2022, 21:01

Na ja, Geschmäcker sind ja verschieden, aber ich finde das Produkt auch optisch ziemlich unappetitlich, erinnert mich als Hundehalter an ... OK, lassen wird das. ;)

Und beim footprint bin ich mir auch nicht so sicher, ob das jetzt der große Einflussfaktor ist, solange Weinflaschen grundsätzlich nach Gebrauch - im besten Fall - im Altglas landen und mit enormem Energieeinsatz wieder eingeschmolzen werden müssen. Ganz abgesehen davon, dass die Schrauber ja auch für Recycling geeignet sein sollten (falls es jemand machen würde).

Grüße
Gerald
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Re: Kennt jemand dieses Produkt?

BeitragDi 8. Feb 2022, 21:24

Gerald hat geschrieben:Na ja, Geschmäcker sind ja verschieden, aber ich finde das Produkt auch optisch ziemlich unappetitlich, erinnert mich als Hundehalter an ...
...ok, verstehe! Ich hab halt keinen Hund... :mrgreen:
Gerald hat geschrieben:Ganz abgesehen davon, dass die Schrauber ja auch für Recycling geeignet sein sollten (falls es jemand machen würde).
...würde mich auch interessieren, was damit tatsächlich passiert. Ich demontiere die Schrauber ja immer von der Flasche, extrahiere auch noch den Dichteinsatz und schmeiß das dann in den gelben Sack, dessen gemischter Inhalt ja dann angeblich entsprechend separiert wird. So zumindest die Theorie...
Viele Grüße
Erich

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