Seite 1 von 2

Produktionsabweichungen bei mundgeblasenen Gläsern

BeitragVerfasst: Mi 17. Mär 2021, 21:22
von JoergBoerg
Hallo,

wir haben seit ca. 2 Jahren die Chardonnay Weissweingläser von Zwiesel 1872 aus der Enoteca Serie. Und bin nach wie vor sehr zufrieden.

Nachdem nun das zweite Glas beim Spülen sein Ende gefunden hat, habe ich 2 Gläser nachbestellt.
Sie sehen auf den ersten Eindruck gut aus, sind jedoch deutlich dickwandiger als die alten, sowohl am Rand als auch am Stil, der bei den beiden Gläsern auch spürbar unterschiedlich ist.

Ist das jetzt eine normale Abweichung bei einem mundgeblasen Glas? Bei den alten Gläsern gibt es lediglich minimale Abweichungen beim Übergang zum Fuß.
Oder sind die zweite Wahl? Es war nichts angegeben.
Ich habe im netzt beim günstigsten Anbieter bestellt, die Preise waren aber recht dicht beieinander...

Was meint ihr?
Reklamation oder akzeptieren?

Und zudem: In Zukunft immer gleich ein paar Ersatzgläser aus der gleichen Charge mitbestimmen? ;)

Danke..!

Re: Produktionsabweichungen bei mundgeblasenen Gläsern

BeitragVerfasst: Mi 17. Mär 2021, 22:45
von amateur des vins
Ich habe derzeit vier Gabriel Gold. Drei wiegen um die 80g, eines rund 100g. Merke ich im Vergleich deutlich, ist aber nichts, worüber ich mir Gedanken mache.

...außer, daß das "schwere" immer als letztes und somit deutlich seltener in Bnutzung ist. :mrgreen:

Re: Produktionsabweichungen bei mundgeblasenen Gläsern

BeitragVerfasst: Mi 17. Mär 2021, 22:52
von UlliB
Wo ist denn das Problem? Wenn Dich der Unterschied stört, schick sie zurück und probier es erneut bei einem zweiten Anbieter.

Und wenn es Dich nicht stört, behalt sie ... es hört sich aber irgendwie eher nach Variante 1 an, sonst hättest du ja nicht gepostet ;)

Ich habe einen Sixpack Zalto universal. Im Laufe der Zeit sind mir drei davon zerbrochen, ich habe jeweils nachbestellt. Es gibt zwischen den einzelnen Lieferungen keine erkennbaren Unterschiede, die Gläser gleichen einander völlig. Das geht also auch bei mundgeblasenen Gläsern.

Mal abgesehen davon: die maschinellen Fertigungstechniken sind mittlerweile so fortgeschritten, dass aus meiner Sicht der erhebliche Mehrpreis bei den Mundgeblasenen nicht mehr wirklich zu rechtfertigen ist.

Gruß
Ulli

Re: Produktionsabweichungen bei mundgeblasenen Gläsern

BeitragVerfasst: Do 18. Mär 2021, 09:12
von EThC
UlliB hat geschrieben:Mal abgesehen davon: die maschinellen Fertigungstechniken sind mittlerweile so fortgeschritten, dass aus meiner Sicht der erhebliche Mehrpreis bei den Mundgeblasenen nicht mehr wirklich zu rechtfertigen ist.

...den Unterschied bei der möglichen Wandstärke scheint's ja immer noch zu geben, zumindest bei den Gabriels ist der zwischen Mund und Maschine ziemlich deutlich. Oder ob's ein vorgeschobenes Argument ist, um die "Gold"-Variante zu rechtfertigen?

Wie auch immer, ich hab' insgesamt 10 GGG's und von der Haptik her unterscheiden die sich praktisch nicht. Es gibt aber maßliche Unterschiede, die ich beim Saubermachen merke, bei manchen komme ich mit der Fingerspitze bequem bis auf den Boden des Kelchs, bei anderen geht das fast nicht...
JoergBoerg hat geschrieben:Chardonnay Weissweingläser von Zwiesel 1872 aus der Enoteca Serie
...
Ist das jetzt eine normale Abweichung bei einem mundgeblasen Glas?

...wa die Herstellung angeht, würde ich sagen ja, was die Qualitätskontrolle angeht, eher nein. Da sollten die Gläser ja in A-, B-, C-Ware auseinandersortiert werden. Oder Du hast nicht deklarierte B-Ware bekommen?

Re: Produktionsabweichungen bei mundgeblasenen Gläsern

BeitragVerfasst: Do 18. Mär 2021, 11:04
von la-vita
Ich hab noch die mundgeblasenen Bordeaux-Gläser der Spiegelau Willsberger Serie. Da gibt es leichtere und schwerere. Also durchaus normal.
Ich benutze für Bordeaux auch ganz gerne die maschinengefertigten Syrah-Gläser der Riedel Veritas Serie. Da kann man zu den mundgeblasenen Gläsern eigentlich keinen großen Unterschied mehr feststellen.

Gruß
Detlef

Re: Produktionsabweichungen bei mundgeblasenen Gläsern

BeitragVerfasst: Do 18. Mär 2021, 11:40
von UlliB
la-vita hat geschrieben:Ich benutze für Bordeaux auch ganz gerne die maschinengefertigten Syrah-Gläser der Riedel Veritas Serie. Da kann man zu den mundgeblasenen Gläsern eigentlich keinen großen Unterschied mehr feststellen.

Genau an die "Veritas"-Serie dachte ich mit meiner Bemerkung weiter oben. Einige Modelle in dieser Serie haben exakt die gleiche Kelchform wie die mundgeblasenen Sommelier-Gläser vom gleichen Hersteller. Da muss man dann schon sehr genau hinsehen, um noch Unterschiede erkennen zu können. Ein deutlicher Unterschied liegt allerdings im Preis :lol:

Ob es von Riedel schlau war, maschinengefertigte Gläser in den Markt zu bringen, die aussehen wie die eigenen Mundgeblasenen, ist eine andere Frage. Aber vielleicht ist bei den Maschinengefertigten die Marge ja höher - dann macht das durchaus Sinn.

Gruß
Ulli

Re: Produktionsabweichungen bei mundgeblasenen Gläsern

BeitragVerfasst: Do 18. Mär 2021, 13:55
von olifant
Abweichungen in der Glasdicke (und damit des Gewichts) sind (innerhalb betrieblich festgelegter Parameter) kein Kriterium einer A- oder B-Sortierung von mundgeblasenen Gläsern.
B-Kriterien sind Einschlüsse / Blasen, mangelnde Zentrierung (Symmetrie), Grössenabweichungen, Wackeln, ... und derartige Sachen. B-Ware muss immer als solche deklariert sein.

Re: Produktionsabweichungen bei mundgeblasenen Gläsern

BeitragVerfasst: Do 18. Mär 2021, 16:58
von EThC
olifant hat geschrieben:Abweichungen in der Glasdicke (und damit des Gewichts) sind (innerhalb betrieblich festgelegter Parameter) kein Kriterium einer A- oder B-Sortierung von mundgeblasenen Gläsern.

Wieso nicht bzw. wo ist das so definiert? Grundsätzlich folgt in diesem Bereich eigentlich alles intern festgelegten Qualitätskriterien, obligatorisch anzuwendende Normen, Regelwerke etc. gibt's da m.W. nicht. Deshalb kann m.E. die Abweichung von einer Soll-Glasdicke genauso ein Kriterium sein, das entsprechende Glas qualitativ abzustufen.

Re: Produktionsabweichungen bei mundgeblasenen Gläsern

BeitragVerfasst: Do 18. Mär 2021, 17:41
von JoergBoerg
Ich schicke die Gläser jetzt übrigens zurück und habe woanders neu bestellt, mal sehen...

la-vita hat geschrieben:Ich benutze für Bordeaux auch ganz gerne die maschinengefertigten Syrah-Gläser der Riedel Veritas Serie. Da kann man zu den mundgeblasenen Gläsern eigentlich keinen großen Unterschied mehr feststellen.

Guter Tipp, die schaue ich mir gleich mal an...

Re: Produktionsabweichungen bei mundgeblasenen Gläsern

BeitragVerfasst: Do 18. Mär 2021, 20:22
von la-vita
Ich hab gerad nochmal nachgeschaut. Es gibt 2 Syrah Gläser der Veritas Serie. Ein "Old World Shiraz" und ein "New World Shiraz".
Ich habe mich auf das "New World Shiraz" - Glas bezogen. Daraus trinke ich ganz gerne manchmal Bordeaux-Wein wenn ich Abwechslung zu den Gabriel Gold-Gläsern brauche. Die Bordeaux-Weine kommen in diesem Glas meiner Meinung nach etwas schlanker rüber. Aber alles Geschmackssache. Ich mag allerdings gerne die Form und Haptik des Glases. Darüber hinaus macht das Glasmaterial selber einen überaus hochwertigen und brillanten Eindruck:

https://www.riedel.com/de-de/shop/riedel-veritas/syrah-shiraz-644900030