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Neue Gläser bei Spezialisierung?

Von Korken, Kapseln, Kellermessern
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thiloV

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Neue Gläser bei Spezialisierung?

BeitragMi 21. Mär 2018, 12:15

Hallo zusammen,

bei mir stellt sich in letzter Zeit mehr und mehr ein Hang zu Syrahs von der nördlichen Rhone ein. Jetzt frage ich mich, ob es Sinn macht, ein darauf spezialisiertes Glas zu kaufen. Bis dato trinke ich alles aus dem Gabriel-Glas, habe aber gerade bei den Syrahs, die wenig Holz gesehen haben, das Gefühl, dass das Glas nicht optimal ist und steige dann gerne auf ein recht klobiges billiges Rotweinglas von einem schwedischen Möbelhaus um.

Da ich noch nicht so viel Erfahrung mit unterschiedlichen Gläsern habe, gebe ich die Frage mal weiter: Macht das Sinn, ein Syrah-Glas zu kaufen? Wenn ja, welches Glas bietet sich an? Ich rede hier nicht von Spitzen Hermitages oder Cote-Roties, sondern eher von kleineren Weinen von Spitzenerzeugern oder eben von Crozes Hermitages oder St. Josephs.

Und um die Frage allgemeiner zu halten: Gibt es Rebsorten/Regionen, für die es sich lohnt, ein eigenes Glas zu kaufen, wenn man feststellt, dass man fast nur noch diese Rebsorte/Region trinkt?

Danke, viele Grüße, Thilo
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maha

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Re: Neue Gläser bei Spezialisierung?

BeitragMi 21. Mär 2018, 12:59

Hallo Thilo,

vorweg, ich hab bis gerade eben gar nicht gewusst dass es ein spezielles Syrah Glas gibt :oops:
Aber wenn ich mir das Riedel 6416/30 Rotweinglas Vinum Syrah/Shiraz bei Amazon (für schlappe 39,90) so anschaue, kann ich mir nicht vorstellen dass das signifikante Vorteile gegenüber dem Gabriel Glas haben könnte.

Ich persönlich komme mit 2 Gläsern eigentlich gut aus. Das Gabriel Glas für fast alle Weine und, wenn es mal etwas voluminöser sein soll, der Zalto Burgunder Kelch.

Wenn Du die Möglichkeit hast (bei Freunden, oder so) mal andere Gläser auszuprobieren, macht doch mal eine Gläser-Blindverkostung.
Hab ich auch schon lange mal vor...

Gruss
Marko
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amateur des vins

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Re: Neue Gläser bei Spezialisierung?

BeitragMi 21. Mär 2018, 13:10

Glaubensfrage. Ich bin ein Ungläubiger™. 8-)

Wenn's bei der Zicke Pinot (für mich) schon fast keine Rolle spielt, erwarte ich das bei Syrah erst recht nicht.
Besten Gruß, Karsten
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olifant

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Re: Neue Gläser bei Spezialisierung?

BeitragMi 21. Mär 2018, 13:49

... und selbst wenn das Glas speziell für Syrah konzipiert wäre, müsste es nicht für jeden Syrah passen, bzw. das optimale Glas sein.
Du kannst ja mal eine Serie Syrahs zum Vergleich aus verschiedenen Gläsern, deinen Standarts und Favoriten, trinken.
Ob dann immer das gleiche Glas oder das Syrah-Glas "gewinnt" wer weiß?
Grüsse

Ralf

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Karl Valentin
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EThC

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Re: Neue Gläser bei Spezialisierung?

BeitragMi 21. Mär 2018, 15:16

Das mit den Spezialgläsern für (fast) jede Rebsorte ist m.E. nach Humbug, denn es sind eigentlich weniger die rebsortenspezifischen Eigenschaften, die entsprechende Anforderungen an ein Glas stellen, sondern eher die Machart des Weins. Auch beim Syrah ist die Spanne da recht weit.
Ich verwende für die meisten Sachen -auch rot- das Gabriel-Glas und bin fast immer gut zufrieden damit. Manchmal gibt es aber schon rote Sachen, für die das Gabriel-Glas "zu eng" ist, dafür habe ich einige recht günstige Töpfe von Spiegelau, die dann ganz gut funzen. Es gibt da natürlich auch noch bessere Gläser, wie ich bei einigen Verkostungen schon erleben konnte, bei denen manche Leute einige Gläser selbst mitgebracht haben und die wir mal gegeneinander vergleichen konnten. Aber mein Rotweinkonsum ist nicht so immens, daß ich jetzt ernsthaft über die Anschaffung weiterer Gläser nachgedacht hätte. Wenn aber, dann würde ich wahrscheinlich auch bei den Zalto-Burgunder-Gläsern landen, wobei ich zu denen sagen muß, daß so mancher gute, aber vielleicht filigrane Burgunder darin untergeht.
Bei den o.a. Gläservergleichen kam auch schon des Öfteren 'raus, daß die Wahrnehmung der einzelnen Leute da völlig unterschiedlich ist, deshalb hilft da aus meiner Sicht nur, selbst zu probieren, womit man am besten zurecht kommt.
Viele Grüße
Erich

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thiloV

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Re: Neue Gläser bei Spezialisierung?

BeitragMi 21. Mär 2018, 21:40

Danke an alle, das bleibt also spannend ;)

Ich les da jetzt raus, dass ich mit dem Gabriel-Glas schonmal gut aufgestellt bin, dass aber auch der ein oder andere von Euch manchmal auf etwas voluminöseres umsteigt. So wie ich auf meine schwedischen :mrgreen: Die sollte ich dann mittelfristig vielleicht mal ersetzen...

Dann muss ich wohl nur noch für mich klären, ob ich dann wirklich die 35 :shock: Euros für das empfohlene Zalto Burgunderglas investiere, oder ob ich doch bei der Riedel Vinum Serie lande (die genannten 40 Euros sind für ein Doppelpack), oder ganz woanders. Das mit dem Testen bei Freunden wird schwierig, in Restaurants halte ich immer die Augen offen, aber vom Hocker gehauen hat mich da bisher auch nichts.

Viele Grüße nochmal, Thilo
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Bernd Schulz

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Re: Neue Gläser bei Spezialisierung?

BeitragMi 21. Mär 2018, 22:26

amateur des vins hat geschrieben:Glaubensfrage. Ich bin ein Ungläubiger™.


Ich auch! Mittlerweile bin ich es sogar in einem Maße, in dem ich befürchten muss, von einigen aus der erlauchten Runde dieses Forums als Kandidat für eine Ketzerverbrennung nominiert zu werden.

Im Laufe der Jahrzehnte habe ich so einiges an Gläsern ausprobiert (im Schrank ruht auch noch das ein oder andere nicht extrem billige Exemplar wie zum Beispiel ein Riedel Chianti "Sommelier"). Seit Monaten trinke ich meine Weine (rote wie weiße, trockene wie süße!) jedoch sehr gerne aus einem gut geformten, aber alles andere als besonders edlen Massenprobierglas, welches ich im letzten Sommer bei Martin Müllen geschnorrt habe (in unserer Zeller Ferienwohnung gab es leider keine ordentlichen Weingläser). Ich denke mal, dieses Glas kostet nicht mehr als drei Euro...

Natürlich sollte man seinen Wein nicht aus Zahnputzbechern trinken. Und auch unter den sogenannten Weingläsern gibt es viele Exemplare, die unter einer Formgebung, die kaum ein gescheites Riechen (und damit auch Schmecken) zulässt, leiden. Aber ansonsten wird für meine Begriffe um das Glasthema viel zu viel Buhei gemacht. Die Grundform muss einigermaßen stimmen, und man sollte den Glastyp nicht dauernd wechseln, sondern möglichst konsistent mit dem gewohnten "Werkzeug", für dessen Anwendung man ein entsprechendes Gefühl entwickelt hat, hantieren. Ein spezielles Glas für Syrah/Shiraz in Abgrenzung zu einem Glas für Cabernet oder Spätburgunder halte ich jedoch für absoluten Killefit. Für die Glasproduzenten ist diese extreme Differenzierung der Gläsertypen eine feine Sache :mrgreen:, aber dem Weintrinker bringt sie außer zusätzlichen Kosten wenig bis nichts.

Herzliche Grüße

Bernd
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amateur des vins

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Re: Neue Gläser bei Spezialisierung?

BeitragMi 21. Mär 2018, 23:45

Bernd Schulz hat geschrieben:
amateur des vins hat geschrieben:Glaubensfrage. Ich bin ein Ungläubiger™.

Ich auch! Mittlerweile bin ich es sogar in einem Maße, in dem ich befürchten muss, von einigen aus der erlauchten Runde dieses Forums als Kandidat für eine Ketzerverbrennung nominiert zu werden.
Ist hier Weibsvolk anwesend? :lol:

Bernd Schulz hat geschrieben:Die Grundform muss einigermaßen stimmen, und man sollte den Glastyp nicht dauernd wechseln, sondern möglichst konsistent mit dem gewohnten "Werkzeug", für dessen Anwendung man ein entsprechendes Gefühl entwickelt hat, hantieren.
+1

Mein bisher einziger systematischer Gläservergleich offenbarte sehr geringe Unterschiede, und die auch nur bezüglich der Intensität des Bouquets - woran man sich leicht adaptieren kann. Ich bin zugegebenermaßen von Skeptizismus durchdrungen, auch meiner eigenen Skepsis gegenüber. :? Und ich habe keinen Anlaß gefunden, dies bezüglich der Gläserfrage aufzugeben. :mrgreen:
Besten Gruß, Karsten
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NoTrollingerPlease

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Re: Neue Gläser bei Spezialisierung?

BeitragDo 22. Mär 2018, 05:13

thiloV hat geschrieben:Macht das Sinn, ein Syrah-Glas zu kaufen? Wenn ja, welches Glas bietet sich an?


Mein aktuelles Alltagsglas für fast alle Rotweine inkl. Syrah ist das Riedel Vinum Syrah Glas. PLV ist gut, Qualität und Haltbarkeit stimmt für mich. Macht es Sinn oder ist es besser? Hmm, Glaubensfrage, siehe Vorredner. Für mich ist das Gabriel Glas und mein geliebtes Zalto Universal für diese Weine zu klein, das Burgunder Glas zu groß, also ein guter Kompromiss :D

VG
Dirk
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mixalhs

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Re: Neue Gläser bei Spezialisierung?

BeitragDo 22. Mär 2018, 10:15

Auch ich meine, dass man nicht für jedes Wein ein anderes Glas braucht. Wofür man sich entscheidet, ist meines Erachtens mehr eine Frage persönlicher Vorlieben, was die Haptik und das Trinkgefühl angeht, und viel weniger, welchen Wein man gerade trinke möchte.

Zum Beispiel finde ich Zalto-Burgundergläser optisch wunderschön, aber wenn ich eins in der Hand halte, habe ich immer Angst, etwas kaputtzumachen, was den Genuss dann doch einschränkt. Also benutze ich das Quatrophil Burgund von Stölzle, und zwar für fast alle Weine, ob Riesling, Chardonnay, Pinot Noir oder Syrah. Ausnahmen sind Süß- und Schaumweine.

Und bei besonderen Anlässen und besonderen Weinen hole ich (sehr selten) meine Goldfischgläser von Riedel heraus, von denen ich meine, dass sich in ihnen bestimmte Weine noch etwas schöner präsentieren als in meinen Standardgläsern.
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