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- Registriert: Sa 6. Feb 2016, 15:58
Hallo Gerald,
ich habe da auch noch ein Zitat von Dr. Sigmund Friedrich Hermbstaedt (1800).
Er schieb im "Systematische Grundriß der allgemeinen Experimentalchemie" zur Suberinsäure:
"ihr Geschmack ist sauer und bitter zugleich; und sie reizt sehr zum Husten".
Kleiner Rückblick.
Der Anlass für meinen Nachforschung war die Feststellung, dass mir sehr gut bekannte Weine sich sensorisch anders präsentierten, als die Jahre zuvor. Sie hatten einen neuen Verschluss. Bei anderen Weinen unterschiedlicher Herkunft / Rebsorte / Farbe entdeckte ich ähnliche ungewohnte Charakterzüge. Alle diese Weine waren mit Diam verschlossen.
Diam ... was ist das? Oh, dieser Hersteller garantiert Winzern die sensorischen Neutralität und die Homogenität ihrer Verschlüsse. Toll, aber warum schmecken die Weine damit anders, als bisher?
Dann fing ich an Schritt für Schritt mich mit dem Presskorken auseinanderzusetzen
und kam zur Suberinsäure.
Suberinsäure ist eine Korksäure welche in jedem Kork vorhanden ist. Sie ist als "REIZEND" eingestuft.
Die Werte welche bei den untersuchten Diam/Amorim Agglomeratkorken gemessen wurden sind sehr einheitlich.
Jeder Naturkork ist ein Unikat, die Unterschiede sind größer und somit wird auch der Einfluss nicht so einheitlich sein.
Wäre eine logische Erklärung für die sensorischen Unterschiede, welcher jeder von uns, bei den einzelnen Flaschen eines gleichen Weines mit Naturkorken schon bemerkt hat.
In der Vergangenheit hätte ich bei einigen Weinen schon auf Diam gewettet und verloren
Es geht nicht darum, irgendwelche Produzenten von Verschlüssen zu schaden.
Wenn sie den Verbraucherschutzvorschriften gerecht werden, ist alles gut.
Tricksen und täuschen sie, wird ihnen irgendwann jemand auf die Schliche kommen.
Für die Weinbranche gibt es keine Ausnahmen!
Diam Bouchage, Amorim und andere Produzenten haben sich auf Grund der TCA-Problematik meist auf die Messung geruchsaktiver Stoffe beschränkt. So übersahen sie die anderen sensorischen Veränderungen. Aus dem Fehlen von TCA kann man nicht auf eine sensorische Neutralität schließen.
Geschmack Suberinsäure
Gerald du bist so dicht dran! Eine „komplexen Matrix wie Wein“ ist hochsensibel,
geringste Mengen können sie aus dem ursprünglichen Gleichgewicht bringen.
Denke an TCA, da reichen 4ng/l.
Suberinsäure stülpt keinen markanten Eigengeschmack oder Geruch über den ursprünglichen sensorischen Fingerabdruck (Aussehen, Geschmack, Geruch, Trigeminale Wahrnehmungen).
SA greift in die Struktur des Weines ein und verändert den „ursprünglichen Weincharakter“.
Der „ursprüngliche Fingerabdruck“ ist den meisten Weinkonsumenten nicht bekannt.
Wie soll er dann Abweichungen erkennen?
Wie sollen Winzer/Önologen die Unterschiede erkennen, wenn sie mehrere Weine mit
identischen Presskorken testen und / oder ein unbrauchbares Testverfahren anwenden?
Viele Grüße und einen schönen Abend!
Rolf
ich habe da auch noch ein Zitat von Dr. Sigmund Friedrich Hermbstaedt (1800).
Er schieb im "Systematische Grundriß der allgemeinen Experimentalchemie" zur Suberinsäure:
"ihr Geschmack ist sauer und bitter zugleich; und sie reizt sehr zum Husten".
Kleiner Rückblick.
Der Anlass für meinen Nachforschung war die Feststellung, dass mir sehr gut bekannte Weine sich sensorisch anders präsentierten, als die Jahre zuvor. Sie hatten einen neuen Verschluss. Bei anderen Weinen unterschiedlicher Herkunft / Rebsorte / Farbe entdeckte ich ähnliche ungewohnte Charakterzüge. Alle diese Weine waren mit Diam verschlossen.
Diam ... was ist das? Oh, dieser Hersteller garantiert Winzern die sensorischen Neutralität und die Homogenität ihrer Verschlüsse. Toll, aber warum schmecken die Weine damit anders, als bisher?
Dann fing ich an Schritt für Schritt mich mit dem Presskorken auseinanderzusetzen
und kam zur Suberinsäure.
Suberinsäure ist eine Korksäure welche in jedem Kork vorhanden ist. Sie ist als "REIZEND" eingestuft.
Die Werte welche bei den untersuchten Diam/Amorim Agglomeratkorken gemessen wurden sind sehr einheitlich.
Jeder Naturkork ist ein Unikat, die Unterschiede sind größer und somit wird auch der Einfluss nicht so einheitlich sein.
Wäre eine logische Erklärung für die sensorischen Unterschiede, welcher jeder von uns, bei den einzelnen Flaschen eines gleichen Weines mit Naturkorken schon bemerkt hat.
In der Vergangenheit hätte ich bei einigen Weinen schon auf Diam gewettet und verloren
Es geht nicht darum, irgendwelche Produzenten von Verschlüssen zu schaden.
Wenn sie den Verbraucherschutzvorschriften gerecht werden, ist alles gut.
Tricksen und täuschen sie, wird ihnen irgendwann jemand auf die Schliche kommen.
Für die Weinbranche gibt es keine Ausnahmen!
Diam Bouchage, Amorim und andere Produzenten haben sich auf Grund der TCA-Problematik meist auf die Messung geruchsaktiver Stoffe beschränkt. So übersahen sie die anderen sensorischen Veränderungen. Aus dem Fehlen von TCA kann man nicht auf eine sensorische Neutralität schließen.
Geschmack Suberinsäure
Gerald du bist so dicht dran! Eine „komplexen Matrix wie Wein“ ist hochsensibel,
geringste Mengen können sie aus dem ursprünglichen Gleichgewicht bringen.
Denke an TCA, da reichen 4ng/l.
Suberinsäure stülpt keinen markanten Eigengeschmack oder Geruch über den ursprünglichen sensorischen Fingerabdruck (Aussehen, Geschmack, Geruch, Trigeminale Wahrnehmungen).
SA greift in die Struktur des Weines ein und verändert den „ursprünglichen Weincharakter“.
Der „ursprüngliche Fingerabdruck“ ist den meisten Weinkonsumenten nicht bekannt.
Wie soll er dann Abweichungen erkennen?
Wie sollen Winzer/Önologen die Unterschiede erkennen, wenn sie mehrere Weine mit
identischen Presskorken testen und / oder ein unbrauchbares Testverfahren anwenden?
Viele Grüße und einen schönen Abend!
Rolf