Weinkorken wieder drauf tun für 24h ??

schon seltsame ''Tipps''
allerdings bin ich offen für vieles , doch über die vibration meines Kühlschrankes möchte ich nicht reden
ich trinke am liebsten Weißwein, und der kommt bei mir dann immer direkt aus dem vibrierendem Kühlschrank

und einen jungen Weißwein könnte ich mit Korken wieder drauf noch eine Woche genießen?

und einen jungen Weißwein könnte ich mit Korken wieder drauf noch eine Woche genießen?

Nein, das kann man so pauschal nicht sagen. Es kommt schon sehr auf den jeweiligen Weißwein an...


Beste Grüße

Bernd

gute frage, auf die die vieltrinker unter uns mit ihren liebgewordenen gewohnheiten ("empirie") antworten. daher auch ich:
- je kälter desto besser, auch wenn der külschrank vibriert (die vibrationstheorie wurde glaube ich für zeiträume unter einem jahr durch einen in einem früheren forum dokumentierten versuch mit einer flasche unter dem sitz eines volvos und einer negativkontrolle aus dem keller, die beide identisch schmeckten, wiederlegt)
- korken ist eigentlich von beiden seiten suspekt, daher tausche ich ihn sofort gegen einen glasstopfen aus
- manche weisse sind nach 1 tag passe, das meiste was ich (und wohl viele andere hier trinken) entwickelt sich (=oxidiert) eher langsam, verliert also nach 3-6 tagen seinen reiz. letztens war allerdings der grünhaus 2009 kabinett noch mehr als 6 tage später köstlich. ich vermute, dass das auch mit dem schwefelgehalt, der ja O2 bindet (oxidation verlangsamt) zusammenhängt. und irgendwie auch mit dem zucker.
- bei guten roten (zuletzt v.a. bordeaux 2009 und 10) mache ich folgendes: direkt nach dem öffnen die hälfte in eine 0.375 buddel mit original korken ohne luft (!) und richtigrum (!) verschliessen und in den keller. hält sich empirisch (> 30 weine) bestätigt mindestens 3-6 monate (und wird dann einer blindprobe unterzogen). ich vermute, dass der luftkontakt beim dekantieren zwar O2 einträgt, dieser aber durch schwefel und beim rotwein andere antioxidantien (tannine, phenole) abreagiert.
- weine, die länger als 3 tage rumstehen, egal wo und wie verschlossen, haben es wohl auch nicht anders verdient...

gruss, m

[susa]

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- weine, die länger als 3 tage rumstehen, egal wo und wie verschlossen, haben es wohl auch nicht anders verdient...

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so isses

ein danke an Bernd aber an alle anderen auch
@port_ellen_ das mit der 3Tage Theorie ist wohl irgendwie wahr

[thvins]

Ich habe mitunter durch größere Proben bedingt, Reste von 20 oder mehr Weinen - wohlgemerkt schon nach zwei oder drei Verkostungsrunden. Bei diesen - allerdings aus dem Priorat und Montsant stammenden Weinen (Rot, manchmal auch Weiß) gehe ich inzwischen ganz entspannt und ohne Panik mit den Resten um, ich trinke sie langsam und mit oft hohem genuss bis zum Schluß und muss dabei ganz selten mal was wegschütten, weil es nicht mehr schmeckt. Erst jetzt hatte wir die 10 besten von 22 Weinen nach 8 Tagen mit viel Genuss ausgetrunken. Der gezeigte Espectacle wurde am 7. Tag ausgetrunken und war dann so gut, wie ich ihn mir zu Beginn der Probe gewünscht hätte...

Beim Priorat mache ich mir inzwischen oft absichtlich 3 oder mehr Weine zugleich auf - zum Einen kann ich dann unterschiedliche Weine am selben Tag genießen, zum anderen macht es mir Spaß, die Entwicklung dieser Weine über mehrere Tage zu verfolgen. Beim Austrinken diverser Reste von Proben mit Weinen aus anderen Gegenden habe ich oft schon am 2. Tag verminderten Spaß, also empfehle ich meinen Aufruf zur Mehrflaschen-Orgie nicht unbedingt auf alle anderen Gebiete zu übertragen.

Das Umfüllen in kleinere Flaschen mache ich inzwischen auch immer öfter, wenn ich ein kleines Fläschchnen noch ein paar Wochen für irgendeinen Anlass aufheben möchte. Angebrochene Rote kommen bei mir bei sommerlichen Temperaturen wieder in den Keller runter, anderenfalls bewahre ich sie mit dem Korken drauf im kühlsten Raum auf, aber nicht im Kühlschrank, Weiße und Rosé aber schon. Das Einzige, was ich schnell austrinke, sind Schäumer, aber die trinke ich ohnehin eher selten und nicht unter den Bedingungen, dass etliche zugleich geöffnet werden. Und manche Bordeaux und andere Franzosen beginne ich dann zügig auszutrinken, nachdem sie begonnen haben, mir zu schmecken... Da spielt immer die Angst mit, das Trinkfenster könnte zu kurz gehalten sein und der Wein dann wieder abbauen...

Hallo,

gerade habe ich eine interessante Erfahrung gemacht:
Ich hatte mir diese Woche ein Kistchen Wein bestellt und am Dienstag bekommen.
Den einfachen französischen Chardonnay daraus habe ich gleich am zweiten Tag nach der Lieferung geöffnet - und da schmeckte er mir nicht besonders: insbesondere störte mich eine deutliche Bitternote darin ... am nächsten Tag versuchte ich den Wein erneut und da war er unverändert ...
Also wanderte er als zukünftiger Kochwein mit einem recht dichten Korken verschlossen zurück in den Kühlschrank .. Heute nun - also insgesamt vier Tage nach dem Öffnen habe ich den Wein nochmals gekostet: allerdings habe ich ihn schon vor einer Weile aus dem Kühlschrank geholt und nun hat er "Zimmertemperatur". Und auf einmal ist die Bitternote weg und der Wein hat ein richtig anständiges Aroma bekommen ... so dass er statt in der nächsten Sauce nun doch in der Köchin landen wird ...
Es mag sein, dass da nun mehrere Faktoren zusammen kamen: zu frühes Öffnen nach dem Transport - zu kalt genossen - zu wenig "Luft" ... wie auch immer: der Wein hat durch das Aufheben deutlich gewonnen

Da ich unter Woche oftmals alleine bin und trotzdem gerne ein Gläschen Wein trinke, habe ich oftmals das gleiche "Problem". Ein Problem was eigentlich garkeins ist, denn entwerder trinke ich halbe Flaschen oder benutze die beiden Verschlüsse um die Flasche bis zum Folgetag dicht zu machen:




Ich konnte bisher problemlos jeden Wein am Folgetag geniessen. Ach ja, ich stelle die Flaschen eigentlich fast immer in den Kühlschrank

Heute habe ich einen Riesling Kabinett "H" 2012 von Klaus-Peter Keller getrunken, der geöffnet und halbvoll zwei Wochen bei mir im Kühlschrank gestanden hatte (Ich war auf Dienstreisen; der Wein durfte sich ausruhen). "Verschlossen" war der Wein mit einem aus aus Küchenrolle gedrehten Papierverschluss. Ergebnis:ein sehr schöner Wein, der die penetrante C02-Beigabe, die ihm am Tag der Öffnung zu schaffen machte, völlig verloren hatte, und sich rund und schön präsentierte. Besser wären natürlich drei bis fünf Jahre Lagerung in der geschlossenen Flasche. Und das habe ich auch mit den restlichen fünf Flaschen vor, die noch in meinem Keller liegen.

....Ergebnis:ein sehr schöner Wein, der die penetrante C02-Beigabe, die ihm am Tag der Öffnung zu schaffen machte, völlig verloren hatte...

Kohlensäure ist für meinen Geschmack ein ziemlich schwieriges Thema. Manchen Weißweine steht etwas Gebizzel (auch nach einigen Jahren) sehr gut, bei anderen stellt es in der Tat eher ein Problem dar.

"Penetrante CO2-Beigabe" klingt für mich jetzt so, als hätte man zusätzlich zur Gärungskohlensäure noch einen ordentlichen Schwung CO2 draufgegeben. Eine mehr oder (meistens) minder gelungene Aufhübschung vermittels Kohlensäure gehört aus meiner Perspektive nicht unbedingt zu den idealen Methoden der Weinbereitung...

...weiß denn da jemand bezüglich des konkreten Weins Genaueres? Ich glaube ja kaum, dass man es bei Keller nötig hat, mit zugesetzter Kohlensäure zu arbeiten...

Wie auch immer: Das Thema Kohlensäure im Stillwein ruft eigentlich nach einer differenzierten Diskussion in einem eigenen Thread. Ich bin nur gerade zu müde und zu faul, denselbigen zu eröffnen....

Beste Grüße

Bernd