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Re: Korkgeschmack

BeitragVerfasst: Mi 10. Nov 2021, 12:18
von olifant
dylan hat geschrieben:Hallo Ralf,

ich kann dich so gut verstehen. ...
Beste Grüße und eine korkfreie Woche

dylan

Oh ja, schmerzliche Ausfälle. Das eine ist das Pekuniäre, das andere der unwiederbringliche "Genussverlust".
Aber dennoch vielen Dank für die Wünsche ;) ... wünsche ich dir auch.

Was ich immer wieder mal unverständlich finde, sind Winzer, die schon mal umgestellt hatten auf Schrauber oder Glasstopfen, aber nach einiger Zeit wieder die Kehrtwende vollzogen. Die Begründung "offiziell" im Reifeverhalten, inoffiziell m.M.n. eine Konzession an alle Kunden, die einen Wein schlicht und ergreifend mit Kork verschlossen haben wollen.
Da lobe ich mir alle Winzer / Produzenten, die mir zumindest die Wahl lassen ... leider viel zu wenig.

Re: Korkgeschmack

BeitragVerfasst: Mi 10. Nov 2021, 12:51
von amateur des vins
olifant hat geschrieben:Was ich immer wieder mal unverständlich finde, sind Winzer, die schon mal umgestellt hatten auf Schrauber oder Glasstopfen, aber nach einiger Zeit wieder die Kehrtwende vollzogen. Die Begründung "offiziell" im Reifeverhalten, inoffiziell m.M.n. eine Konzession an alle Kunden, die einen Wein schlicht und ergreifend mit Kork verschlossen haben wollen.
Das finde ich garnicht unverständlich, und nicht unbedingt auf den Wunsch der Kunden nach "Plopp!" zurückzuführen:
Schraubverschlüsse mit einer Permeabilität nahe der von Korken gibt es ja noch nicht so lange. M.a.W., diese Experimente wurden ziemlich sicher durchgeführt, als Schrauber mehr oder weniger hermetisch abriegelten. Und das erfordert eben eine andere Art der Weinbereitung; einfach machen wie zuvor und nur den Verschluß ändern, funktioniert eben nicht so toll. Wenn der Winzer diese Umstellung nicht hinbekommt (oder garnicht angeht), wird er wahrscheinlich schlechtere Ergebnisse erzielen. Das erklärt dann die Rückkehr.

Re: Korkgeschmack

BeitragVerfasst: Mi 10. Nov 2021, 13:48
von olifant
amateur des vins hat geschrieben:
olifant hat geschrieben:Was ich immer wieder mal unverständlich finde, sind Winzer, die schon mal umgestellt hatten auf Schrauber oder Glasstopfen, aber nach einiger Zeit wieder die Kehrtwende vollzogen. Die Begründung "offiziell" im Reifeverhalten, inoffiziell m.M.n. eine Konzession an alle Kunden, die einen Wein schlicht und ergreifend mit Kork verschlossen haben wollen.
Das finde ich garnicht unverständlich, und nicht unbedingt auf den Wunsch der Kunden nach "Plopp!" zurückzuführen:
Schraubverschlüsse mit einer Permeabilität nahe der von Korken gibt es ja noch nicht so lange. M.a.W., diese Experimente wurden ziemlich sicher durchgeführt, als Schrauber mehr oder weniger hermetisch abriegelten. Und das erfordert eben eine andere Art der Weinbereitung; einfach machen wie zuvor und nur den Verschluß ändern, funktioniert eben nicht so toll. Wenn der Winzer diese Umstellung nicht hinbekommt (oder garnicht angeht), wird er wahrscheinlich schlechtere Ergebnisse erzielen. Das erklärt dann die Rückkehr.


Hallo Karsten,

deine Ausführungen waren für mich implizit vorausgesetzt, ich denke hier nicht an Winzer, die das nicht im Griff haben / hatten, sondern die dies bereits über mehrere Jahre mit Erfolg praktizierten, wie in Südtirol z.B. Pranzegg (statt Glas wieder NK) oder Widmann (statt Schrauber nun Nomacork :( oder DIAM, was OK, im Vergleich aber nicht das Gleiche ist). Haas lässt mir bspw. die Wahl zwischen Schrauber oder NK, ausser für die Topp-Linie Schweitzer und Halbflaschen.
Ich glaube einfach, dass bei den meisten Käufern das "Plopp" tief und fest verankert, und es kleineren Betrieben kaum möglich ist, mangels Masse 2 verschiedene Bereitungs- und Abfülllinien ohne Qualitätsverlust oder erforderlichen Preiserhöhungen zu betreiben. Für kleine Betriebe heißt es doch so oder so. Wenn Schrauber / Glasstopfen von einem (nicht unerheblichen) Teil der Kundschaft nicht akzeptiert wird, welche Wahl bleibt dann. Idealismus oder Cash - es zählt das Überleben des Betriebs.

Re: Korkgeschmack

BeitragVerfasst: Mi 10. Nov 2021, 15:01
von amateur des vins
Du hast sicher recht, daß Nichtakzeptanz durch Kunden eine bedeutende Rolle spielt. Ich denke aber, daß die "offizielle Position Reifeverhalten" das durchaus auch tut - allerdings nicht, weil Schrauber diesbezüglich grundsätzlich schlechter wären, sondern weil die Prozesse nicht beherrscht werden.

Jetzt haben wir sogar zwei Ansätze, mit denen die Rückkehr zur Baumrinde verständlich wird. 8-)

Hoffen wir gemeinsam, daß die Alternativen sich stetig weiter verbreiten mögen. :ugeek:

Re: Korkgeschmack

BeitragVerfasst: Mi 10. Nov 2021, 21:28
von la-vita
Jetzt immer öfter:

4075.jpg


8-) :lol:

Cheers
Detlef