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Schraubverschluss und Kohlensäure

Von Korken, Kapseln, Kellermessern
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octopussy

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Schraubverschluss und Kohlensäure

BeitragMo 3. Dez 2012, 15:03

Hallo zusammen,

ich mache bei mit Schraubern verschlossenen Weinen immer häufiger die Erfahrung, dass eine vermutlich bei der Abfüllung vorhandene Kohlensäure auch noch mehrere Jahre nach Abfüllung unverändert vorhanden ist. Man kann zwar den Wein dekantieren, aber eine kleine Weile dauert es schon, bis die Kohlensäure weg ist. Bei mit Naturkork verschlossenen Weinen mache ich diese Erfahrung nicht so häufig.

Das DWI sagt, dass Kohlensäure durch beim Schraubverschluss schon entweichen kann, wenn das DWI auch (eigentlich peinlich) nur behauptet, nicht aber begründet.

Machen andere auch die Erfahrung, dass mit Schrauber verschlossene Weine manchmal noch Jahre später "nachperlen"? Und liegt das am Schrauber oder nicht?

http://www.deutscherwein.de/2010/01/21/ ... erschluss/
Beste Grüße, Stephan
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Gerald

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Re: Schraubverschluss und Kohlensäure

BeitragMo 3. Dez 2012, 16:28

Also ich kann mir nicht vorstellen, dass sich die Durchlässigkeit des Schraubers gegenüber CO2 wesentlich anders als gegenüber Sauerstoff verhält. Daher sollte noch im Wein befindliches Kohlendioxid relativ gut erhalten bleiben. Ist ja bei - guten - Naturkorken auch der Fall, nur sind bein NK die Varianzen nun mal sehr hoch (manche dichten ähnlich gut wie ein Schrauber ab, andere wieder sehr viel schlechter).

Grüße,
Gerald
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Bernd Schulz

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Re: Schraubverschluss und Kohlensäure

BeitragMo 3. Dez 2012, 23:21

Machen andere auch die Erfahrung, dass mit Schrauber verschlossene Weine manchmal noch Jahre später "nachperlen"?


Ja, diese Erfahrung habe ich auch schon häufig gemacht, wobei ich die Kohlensäure gerade beim Riesling oft als angenehm empfinde. Gerade habe ich richtig Lust auf einen meiner Lieblingsweine bekommen: Die grandiose 2005er Spätlese Schodener Herrenberg vom Weinhof Herrenberg ist zwar nicht mit einem Schrauber, sondern mit stainless cap verschlossen, aber in Bezug auf die Kohlensäure macht das wohl keinen großen Unterschied. Wenn man den Kronkorken lüpft, "raucht" es erst einmal ein wenig aus der Flasche...

Gerade der Schuss Kohlensäure verleiht diesem enorm extraktreichen und geschmackstiefen Wein eine gegenpolige Leichtigkeit, die für besondere Spannung sorgt. So empfinde ich es jedenfalls.

Beste Grüße

Bernd
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octopussy

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Re: Schraubverschluss und Kohlensäure

BeitragDi 4. Dez 2012, 11:14

Bernd Schulz hat geschrieben:Ja, diese Erfahrung habe ich auch schon häufig gemacht, wobei ich die Kohlensäure gerade beim Riesling oft als angenehm empfinde. Gerade habe ich richtig Lust auf einen meiner Lieblingsweine bekommen: Die grandiose 2005er Spätlese Schodener Herrenberg vom Weinhof Herrenberg ist zwar nicht mit einem Schrauber, sondern mit stainless cap verschlossen, aber in Bezug auf die Kohlensäure macht das wohl keinen großen Unterschied. Wenn man den Kronkorken lüpft, "raucht" es erst einmal ein wenig aus der Flasche...

Gerade der Schuss Kohlensäure verleiht diesem enorm extraktreichen und geschmackstiefen Wein eine gegenpolige Leichtigkeit, die für besondere Spannung sorgt. So empfinde ich es jedenfalls.

Hallo Bernd,

bei einem Riesling, dem eine frische Komponente gut tut, habe ich auch überhaupt nichts dagegen. Bei einem Weiß- oder Grauburgunder oder Silvaner passt es für mich nicht so gut. Mein Post rührte von einem 2009 Christian Heußler Grauburgunder Spätlese Trocken her, der schon insgesamt eher üppig geraten ist (14% Vol.). Ich hatte das Gefühl, dass sich die Aromen nicht so gut entfalten konnten, wenn die Kohlensäure "im Weg steht".
Beste Grüße, Stephan
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Bernd Schulz

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Re: Schraubverschluss und Kohlensäure

BeitragDi 4. Dez 2012, 13:53

Hallo Stephan,

einen Grauburgunder mit 14 Umdrehungen kaufe ich erst gar nicht. :mrgreen: Aber ich verstehe schon, was dich stört.

Trotzdem freue ich mich über jede Flasche, in der keine olle Baumrinde steckt. Bei Christmanns Idig 02 bin ich schon wieder auf einen ätzenden Bröselzapfen gestoßen - die Korkstücke flogen nachher überall in der Wohnung herum, und aus dem Wein musste ich sie auch erst mal herausfischen.

Ich kann gar nicht sagen, wie elend satt :x ich die gottverfluchten Naturkorken bin!

Viele Grüße

Bernd

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