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Kunststoffkorken

Von Korken, Kapseln, Kellermessern
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weingeist

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Re: Kunststoffkorken

BeitragMi 26. Mär 2014, 21:45

Hi Alas,

also Schrauber hatte ich noch keinen einzigen, der undicht gewesen wäre, und gerade meine Alltagsweine, viele andere aber auch, sind bereits mit Schrauber verschlossen.

Ich stimme aber auch nicht in das "Jammern" vieler Weinfreunde mit ein, die ja bei fast jedem mit Korken verschlossenen Wein, einen Korkschmecker erkennen wollen. Ich habe viele (auch ältere) Weine, welche mit Korken verschlossenen sind, und dabei keine extrem hohen Zahl von Korkschmeckern. Klar ist hin und wieder einer dabei, und das ist ärgerlich. Jeder einzelne ist (da stimme ich Bernd absolut zu) einer zu viel.

Daher ist mir persönlich jedenfalls der Schrauber lieber, als jeder andere Verschluss, sei es jetzt die "Baumrinde", der Kronkork oder irgend so ein Plastikstöpsel (die finde ich übrigens, egal welche Farbe sie haben, am unattraktivsten).

Übrigens - Bier hat ein Ablaufdatum, somit ist der Kronkork vollkommen in Ordnung. Ich hatte mit Herrn Pronay einmal eine kurze Diskussion über die Haltbarkeit von Kronkorken. Ich glaube er hat damals sogar eine Brauerei angemailt, und man konnte uns dazu keine Erfahrungswerte nennen. Meine Vermutung war nämlich, dass sich die Innenfolie, die ja zur Abdichtung dient, da sie doch sehr dünn ist, irgendwann auflösen könnte.
Liebe Grüße
weingeist
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Alas

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Re: Kunststoffkorken

BeitragMi 26. Mär 2014, 21:48

Bernd Schulz hat geschrieben:Und wie viele Flaschen Wein trinkst du im Jahr? Fünf oder zehn? Oder war das jetzt die Quote vom letzten Wochenende?


So cirka 500 pro Jahr zu zweit.
Vielleicht liegt es daran, wo die Flaschen her kommen, bzw. um welche Weine es sich handelt, dass es zu unterschiedlichen Erfahrungen kommt.
Mir gefallen Ideologien nicht, weil das Wort mit xxxxx verwandt ist. ;)

Gruß

Alas
wat den een sien uhl is den annern sien nachtigall
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Alas

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Re: Kunststoffkorken

BeitragMi 26. Mär 2014, 21:52

weingeist hat geschrieben:also Schrauber hatte ich noch keinen einzigen, der undicht gewesen wäre, und gerade meine Alltagsweine, viele andere aber auch, sind bereits mit Schrauber verschlossen.


Die Flaschen waren aus Neuseeland, bzw. Südafrika.

weingeist hat geschrieben:Daher ist mir persönlich jedenfalls der Schrauber lieber


Hast du persönlich Erfahrungen in puncto Alterungsfähigkeit?

Gruß

Alas
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weingeist

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Re: Kunststoffkorken

BeitragMi 26. Mär 2014, 22:10

Tja, die Alltagsweine sind leider immer viel zu schnell ausgetrunken ;) und bei den anderen mit Schrauber verschlossenen Weinen ist für mich die Zeitspanne zu kurz, um hier eine vernünftige oder irgendwie fundamentierte Meinung abgeben zu können.

Wenn man aber Weinfachzeitschriften Glauben schenkt, gibt es gerade in Australien und Neuseeland solche Langzeitversuche (mit positiven Ergebnissen) sehr wohl schon. Nur habe ich da zu wenig Einblick, wer diese Versuche in welchem Auftrag durchführt. Ich "arger Schelm" nehme einmal an, dass sich das Ergebnis danach ein klein wenig orientieren könnte.

Ich persönlich vermute, dass es zu undichten Schraubern (das werden dir auch Winzer bestätigen) dann kommt, wenn die Abfüllanlage bzw. das Ding das den Wein im Endeffekt verschließen soll, nicht exakt justiert ist, der Schrauber selbst bereits (für das Auge gar nicht erkennbar) deformiert ist, oder aber die Glasflasche in diesem Bereich nicht hundertprozentig der Norm entspricht.
Liebe Grüße
weingeist
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Bernd Schulz

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Re: Kunststoffkorken

BeitragDo 27. Mär 2014, 00:04

Tja, die Alltagsweine sind leider immer viel zu schnell ausgetrunken ;)


Mir geht es in aller Regel genauso, aber in Franken - das Anbaugebiet spielt hierzulande den Vorreiter in Sachen Schraubverschluss - hatte ich Gelegenheit, ältere Alltagsweine, die mit einem Schrauber verschlossen waren, zu probieren. Besonders beeindruckt war ich von dem einen oder anderen schlichten Müller-Thurgau aus dem Hause Egon Schäffer. Die Weine, deren Hals noch nicht einmal eine long cap, sondern ein preiswerter "Limonadenschrauber" zierte, standen nach 8-10 Jahren immer noch wie eine Eins im Glas.

Man stelle sich einen Bordeauxwein mit Kronkorken vor.


Ich stelle mir den gerade vor - und finde überhaupt nichts, was dagegen spricht!

Lieber einen Bordeauxwein mit Kronkorken als einen Bordeauxwein mit TCA! Beim Wein kommt es mir primär auf die sensorischen Eigenschaften an; die ästhetischen Aspekte der Verpackung spielen weit dahinter eine absolute Nebenrolle.

Wenn ich in ein Konzert gehe und einen hervorragenden Musiker spielen höre, interessiert mich hauptsächlich das, was meine Ohren empfangen. Wie der Interpret gekleidet ist oder wie der Saal beleuchtet ist, kommt ganz, ganz weit dahinter unter ferner liefen, insoweit es um die Befriedigung meiner ästhetischen Bedürfnisse geht. Und wenn die Kleidung des Künstlers oder die Beleuchtung des Saals dazu geeignet ist, die Qualität der eigentlichen Darbietung zu beeinträchtigen, handelt es sich schlichtweg um die falsche Kleidung oder Beleuchtung.

Eine Nebensache, die die Qualität der Hauptaspekte schmälert (und um genau eine solche Nebensache handelt es sich beim Naturkork ganz eindeutig) bewerte ich gerade unter ästhetischen Gesichtspunkten als negativ. Alternativen, die zu einer besseren Qualität hinsichtlich der Hauptaspekte führen, sind unbedingt vorzuziehen. Punktum.

Viele Grüße

Bernd
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Alas

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Re: Kunststoffkorken

BeitragDo 27. Mär 2014, 09:37

Hallo Weingeist!

weingeist hat geschrieben:Ich persönlich vermute, dass es zu undichten Schraubern (das werden dir auch Winzer bestätigen) dann kommt, wenn die Abfüllanlage bzw. das Ding das den Wein im Endeffekt verschließen soll, nicht exakt justiert ist, der Schrauber selbst bereits (für das Auge gar nicht erkennbar) deformiert ist, oder aber die Glasflasche in diesem Bereich nicht hundertprozentig der Norm entspricht.


Das klingt sehr schlüssig. Denkbar wäre auch, dass der Schraubverschluss bei einer mechanischen Einwirkung im Rahmen von Transport oder Lagerung undicht wird.

Natürlich haben die Korkhersteller den Kopf nicht in den Sand gesteckt und sich mit dem Problem beschäftigt. Interessierte können hier etwas darüber lesen ->

http://www.schiesser.at/de/alcms/index. ... 1242567314

Höchstwahrscheinlich mehr als bei Anderen essen und trinken bei mir die Augen mit. Deshalb reizen mich auch immer wieder außergewöhnliche Flaschen oder eine besondere Etikettierung. Vielleicht schreibe ich demnächst mal etwas zu diesem Thema.

Gruß

Alas
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Alas

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Re: Kunststoffkorken

BeitragSa 29. Mär 2014, 04:22

Hallo!

Ein kleiner Nachtrag->

Bei aller Ästhetik, Ich vergaß ich etwas:
Die CO2-Bilanz.
Und da sieht ein Schrauber sehr schlecht aus.
Satte 24 mal mehr, als der Korker. Uff.
Naja, Hauptsache der Tropfen im eigenen Glas ist gut.

Auch dieses ist ganz lesenswert:

https://sardinienintim.wordpress.com/ta ... rschlusse/

Soweit

Alas
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Gerald

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Re: Kunststoffkorken

BeitragSa 29. Mär 2014, 11:35

Und da sieht ein Schrauber sehr schlecht aus.
Satte 24 mal mehr, als der Korker. Uff.


mag sein, aber verglichen mit dem Energiebedarf zur Produktion der Einwegflaschen (ist ja bei Wein der Normalfall) dürfte dieser Faktor doch eher gering sein, vermute ich einmal ...

Grüße,
Gerald
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interessiert

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Re: Kunststoffkorken

BeitragSa 29. Mär 2014, 13:25

Hallo
ich versteh nicht warum bei Alternativverschlüssen immer die Rede von einfachen sprich Alltagsweinen ist?

Ich trinke unter anderem gerne Weine aus der Burgund.

1. Fall: ein Bourgogne rouge korkt. Mir nahezu Wurscht!!!
2. Fall: ein Grande Cru korkt. F##K!!! da krieg ich Aggressionen Ende nie!!!

Ich hatte vor kurzem die Gelegenheit am Weingut Heinrich Hartl III mit einer Runde von 25 Leuten einen Pinot noir der eher gehobenen Preisklasse (in Anbetracht der Gesamtpreislage) zu verkosten. 2 Flaschen - Identischer Wein - 4 Jahre alt - einmal Natukork - einmal Schrauber.
In der Runde blind verkostet, hat fast allen der mit Naturkork verschlossene gleich nach dem Öffnen besser, ausdrucksstärker, einfach präsenter, geschmeckt. Fünf Minuten später als der Schrauberwein den Sauerstoff aufgeholt hatte, waren kaum Unterschiede feststellbar.

Unter Anderem bringt mich diese Erfahrung dazu: Gerade Weine für die lange Lagerung mit Schraubverschlüssen zu versehen!!!
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weingeist

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Re: Kunststoffkorken

BeitragSo 30. Mär 2014, 19:20

interessiert hat geschrieben:Hallo
ich versteh nicht warum bei Alternativverschlüssen immer die Rede von einfachen sprich Alltagsweinen ist?

Weil gerade in diesem Bereich der Umstieg auf Alternativen relativ großzügig vollzogen ist und vom Konsumenten auch akzeptiert wird. Das ist leider im Premiumweinbereich nicht so (und somit zögern viele Spitzenproduzenten mit der Umstellung - manche fahren soagr zweigeleisig, was betriebswirtschaftlich gesehen sogar sehr teuer sein dürfte).
interessiert hat geschrieben:Unter Anderem bringt mich diese Erfahrung dazu: Gerade Weine für die lange Lagerung mit Schraubverschlüssen zu versehen!!!

Gebe ich Dir gerne Recht, wir müssen - als "Schraubverschlussliebhaber" - aber auch zugestehen, dass die Langzeitversuche im Premiumweinbereich noch nicht so lange laufen, wie Weine mit Korken verschlossen sind. Und wenn der Kork kein Problem hat, also nicht mit den bekannten drei Buchstaben kontaminiert ist, ist er als Verschluss für Wein sicher optimal geeignet. Wenn das Wörtchen "wenn" nicht wär'....
Liebe Grüße
weingeist
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