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Wer teuren Wein kauft, betreibt Selbstbetrug

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DerFranki

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Re: Wer teuren Wein kauft, betreibt Selbstbetrug

BeitragMo 18. Apr 2011, 17:49

susa hat geschrieben:Fränki, je nach dem von wem die "arrogant"-Karte gezogen wird, nehm ich die eher als Kompliment und als Ritterschlag. Im Grunde ihres Herzen wissen diese Leute, dass ihre Argumentation auf wackligen Füßen steht, aber sie müssen es oft genug behaupten, bis kein Widerspruch mehr kommt und sie sich damit dann selber überzeugen können.

Es hängt auch stark von meiner Tagesform ab, mit welchem Gleichmut ich das Gesülze ertrage.
Manchmal geht's besser, manchmal schwillt mir der Kamm.


susa hat geschrieben:Das gleiche Muster wird auch bei "Bio-Lebensmittel sind alle gefakt, nur um das Zeugs teurer zu verkaufen!" angewendet.

Dazu ein Super-Spruch um als extra-arrogant eingestuft zu werden:
„Ich brauche die Sonderangebotsblättchen nur, um genau zu wissen, was ich nächste Woche garantiert nicht kaufe.“

Und sympathisch wirst'd wieder hier mit:
„Einen guten Wein für 50,-€ kaufen kann jeder.
Die wirklich Kunst besteht darin einen Wein für 12,-€ zu kaufen, der ähnlich gut ist, wie der für 50,-€“
(dann startet aber gleich wieder die „Discounter-90PP-Blindverkostungssieger-Debatte“)
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Chris

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Re: Wer teuren Wein kauft, betreibt Selbstbetrug

BeitragMo 18. Apr 2011, 18:13

Ich erzähle meinen Gästen eigentlich auch nie, wieviel der einzelne Wein gekostet hat. Aber ich gebe schon einmal Indikationen.

Blöde Kommentare das ich zu viel für Wein ausgebe habe ich noch nie geerntet. Liegt vielleicht auch daran, das ich nur Freunde bei mir zu Hause einlade? Ich kann mich auch nicht an Kommentare erinnern das mir zu einem teureren Wein einer sagt, das er die gleiche Qualität im Discounter oder wo auch immer für 2,99€ bekommt. Auf der anderen Seite hänge ich auch nicht den Weinsnob raus, der behauptet das ein gut trinkbarer Wein mindestens 20 Euro kosten muss.
Grüße, Chris
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AH.

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Re: Wer teuren Wein kauft, betreibt Selbstbetrug

BeitragMo 18. Apr 2011, 18:35

Wenn man eine beliebige Menge Menschen verschiedene Joghurts, Honige, Brote, Fruchtsäfte probieren lässt, wäre das Ergebnis kein bisschen anders. Differenziert schmecken können ist ein langer Lernprozess.

Hallo Susa,

um festzustellen, wie gut einem ein Wein schmeckt, muß man nach meiner Ansicht gar nicht "differenziert" (ich meine auch: reflektiert) schmecken können.

Der erste Schritt ist nach meiner Ansicht: "Schmeckt mir ein Wein?". Zur Beantwortung dieser Frage benötigt man m.E. Unabhängigkeit und eine gute Selbstbeobachtungsgabe. Aber absolut keine Erfahrung oder die Fähigkeit differenziert und reflektiert mit den eigenen Sinnen umzugehen.

Der zweite Schritt ist: "Warum schmeckt mir ein Wein (nicht)?". Hierfür benötigt man grundlegende wissenschaftliche Sensorik-Kenntnisse.

Der dritte Schritt ist: "Was ist das für ein Wein?" (im Blindtest: Rebsorte, Jahrgang, Lage, Erzeuger,....). Dafür benötigt man ein gutes sensorisches Gedächtnis.

Ich selbst habe die Erfahrung gemacht, daß mir unter teuren und/oder von Kritikern hoch bewerteten Weinen kein größerer Anteil zusagt, als unter mittelteuren und mittel bewerteten Weinen. Möglicherweise gefällt mir unter den teuren Weinen sogar ein geringerer Anteil.

Der Feind des erfahrenen Weinkenners ist m.E. nämlich der "acquired taste", d.h. der Weinkenner hat gelernt, Lebensmittel zu mögen, die ihm (physiologisch) gar nicht schmecken (wie etwa Bitterschokolade). Unerfahrene Menschen haben es vielleicht sogar leichter, zu erkennen, was sie als wohlschmeckend oder gar köstlich empfinden.

Gruß

Andreas
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