Journalistische Verantwortung von Bloggern

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Gerald
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Journalistische Verantwortung von Bloggern

Beitrag von Gerald »

In der letzten c't war ein sehr interessanter Artikel (ich glaube leider nicht online verfügbar) über die Haftung von Bloggern. Offenbar werden in dem Maß, wo sich immer mehr Blogger quasi als Journalisten sehen (z.B. sich bei Veranstaltungen als solche akkreditieren lassen), auch von der Rechtssprechung immer häufiger diese Maßstäbe angelegt. Das bedeutet unter anderem, dass man sich offenbar nicht ohne weiteres auf den Wahrheitsgehalt einer aus anderen Quellen entnommenen Meldung verlassen darf, sondern sie selbst weiter prüfen muss.

Als Beispiel war ein Blogger genannt, der eine Meldung eines Lokalblattes in seinem Blog übernommen hat. Das Lokalblatt musste auf eine Klage hin die Meldung widerrufen, der Blogger hat sie aber auf seinem Blog nicht zurückgenommen, wurde dafür geklagt und hat den Prozess verloren.

Das könnte für die Blogger unter uns auch durchaus ein Thema werden. Ausdrücklich wurde aber im Artikel der c't erwähnt, dass diese Maßstäbe definitiv nicht für Beiträge in Internetforen gelten. Haben wir nochmals Glück gehabt ;)

Grüße,
Gerald
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susa
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Re: Journalistische Verantwortung von Bloggern

Beitrag von susa »

Das macht ja auch Sinn mit den Foren.

Foren entsprechen einer Diskussionsrunde mit Meinungsäußerung und meine Meinung darf ruhig falsch sein.

Und wenn Blogger eine journalistische Sorgfalt an den Tag legen, haben sie die allgrößte Chance, wirklich als neue und glaubwürdige(re) Kraft in der Medienlandschaft wahrgenommen zu werden.

lieben Gruß
susa
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Gerald
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Re: Journalistische Verantwortung von Bloggern

Beitrag von Gerald »

Ja, klar. Der Unterschied zwischen Bloggern und Medienkonzernen ist aber natürlich, dass letztere die Kosten einer etwaigen Klage quasi aus der "Portokasse" bezahlen, während es für Blogger durchaus existenzbedrohend werden kann. So gesehen wohl auch keine befriedigende Rechtslage ...

Grüße,
Gerald
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susa
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Re: Journalistische Verantwortung von Bloggern

Beitrag von susa »

Da haben die Piraten doch bestimmt ein Konzept zu in der Hinterhand :lol: :lol:

lg
s
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weinfidél
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Re: Journalistische Verantwortung von Bloggern

Beitrag von weinfidél »

susa hat geschrieben: ... Und wenn Blogger eine journalistische Sorgfalt an den Tag legen, haben sie die allgrößte Chance, wirklich als neue und glaubwürdige(re) Kraft in der Medienlandschaft wahrgenommen zu werden.
susa
Schön wär's. Nur, um Sorgfalt geht es vielen (z.B. CC) nicht wirklich, oddr?! Hauptsache es macht "Päng"... :lol:
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Gerald
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Re: Journalistische Verantwortung von Bloggern

Beitrag von Gerald »

Ja, obwohl ich mir gerade bei CC da nicht so viel Sorgen machen würde, die wissen - habe ich jedenfalls den Eindruck - recht gut, was rechtlich noch geht und was nicht. Ich denke da eher, dass nicht-kommerzielle Blogger (z.B. ein Großteil der Blogs auf unserer Linkliste rechts) da gefährdet sind ...

Grüße,
Gerald
Dirk Würtz
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Re: Journalistische Verantwortung von Bloggern

Beitrag von Dirk Würtz »

Das ist ein spannendes Thema...
Als Blogger hast Du ganz klar jede Menge Pflichten und im Zweifelsfall zahlst Du, wenn was schief läuft. Rechte hast Du hingegen kaum, da Du eben in keinem Journalistenverband aufgenommen wirst. Du kommst höchstens via VERDI an den Journalistenausweis, aber wer will schon in eine Gewerkschaft... :twisted: :twisted: :twisted:
Ich habe ja mittlerweile selbst einige Fälle erlebt, die auch Geld gekostet haben. Die hatten allerdings nichts mit journalistischer Sorgfalt, sondern schlichtem Unwissen meinerseits zu tun.
weinfidél
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Re: Journalistische Verantwortung von Bloggern

Beitrag von weinfidél »

Gerald & Dirk,
kann es sein, dass ihr eher im formalen Bereich die Probleme seht? Dies wäre, spätestens nach entsprechenden Erfahrungen... :evil: , relativ schnell zu korrigieren.
Aber wenn ich an bestimmte Inhalte denke, wird's mir ganz gruselig zumute... :shock:
Ich sag mal, bei "wissendem" Publikum ist dies ja noch verdaubar. Problematisch wird's halt, wenn "Unwissende" alles für bare Münze nehmen und, darauf aufbauend, dieses "Gelabber" weiter kommunzieren :!:
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Re: Journalistische Verantwortung von Bloggern

Beitrag von Dirk Würtz »

@Rico
Klar, manche Inhalte sind sicherlich eher grenzwertig, keine Frage. Aber so ist das eben mit einem Internet-Tagebuch: jeder darf bloggen was er möchte. In der Tat muss das Ganze aber den formalen Gechichten entsprechen. Und ab einer gewissen reichweite, bist Du ganz schnell "Publizist"...
weinfidél
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Re: Journalistische Verantwortung von Bloggern

Beitrag von weinfidél »

Dirk Würtz hat geschrieben: Klar, manche Inhalte sind sicherlich eher grenzwertig,
Sowieso, nur, ich meine nicht die, sondern schlicht und einfach diejenigen, die FALSCH sind. Und das weißt Du auch... ;)
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