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Re: Skurriles Winzer-Interview

BeitragVerfasst: Do 2. Mai 2013, 17:00
von Gerald
Gut, Loriot hat die Aussage ja humoristisch gemeint, das ist meiner Meinung nach etwas ganz Anderes. Man stelle sich vor, wenn jemand - ernst gemeint - Aussagen wie z.B. in den Filmen oder Sketches von Monty Python verbreiten würde. ;)

Ich finde die Aussage mit "ohne Wein nicht lebenswert" ziemlich unsensibel, zumindest wenn das z.B. ein Mensch mit Querschnittlähmung oder einer schweren chronischen Krankheit liest.

Aber vermutlich hat der Winzer - oder Weinbauer ;) nicht an so etwas gedacht, genauso wie "Politikneulinge" nicht immer bedenken können, welche Wörter man aus ihren Aussagen aus dem Zusammenhang reißen und sinnentfremden kann. So gesehen gilt meine Verwunderung weniger dem Winzer, sondern dem für die Veröffentlichung Verantwortlichen.

Grüße,
Gerald

Re: Skurriles Winzer-Interview

BeitragVerfasst: Do 2. Mai 2013, 17:36
von Markus Vahlefeld
Winzer und Weinbauer sind kein Gegensatzpaar, da stimme ich Gerald zu. WeinMACHER und WeinBAUER wäre sprachlich viel sinnhafter oder Oenologe und Weinbauer oder oder oder...

Re: Skurriles Winzer-Interview

BeitragVerfasst: Do 2. Mai 2013, 17:44
von Gerald
Wobei es in Österreich noch die alte Bezeichnung "Weinhauer" gibt. Ich habe noch nie verstanden, was (oder wen) dieser da genau haut. ;) Vielleicht kennt ja jemand den Hintergrund des Wortes?

Grüße,
Gerald

Re: Skurriles Winzer-Interview

BeitragVerfasst: Do 2. Mai 2013, 17:48
von Einzelflaschenfreund
Uff ... ich glaube, ich geb's auf.
Nur noch dies: Einschätzungen wie "skurril" und "unfreiwillig komisch" zu formulieren und weiter zu schlussfolgern, hier hätten "Marketingfuzzis" dafür gesorgt, dass jemand sich ziemlich ungünstig präsentiert und nebenbei noch Schwerkranke und Unfallopfer verhöhnt (wie ihr seht, kann ich das auch mit der dramatischen verdichtung und polemischen Zuspitzung), finde ich erstaunlich zugespitzt.

Letzte Grüße (aus diesem Thread :mrgreen: ),
Guido

Re: Skurriles Winzer-Interview

BeitragVerfasst: Do 2. Mai 2013, 17:58
von Gerald
OK, da gehen wohl einfach die Meinungen auseinander. Kommt natürlich letztendlich darauf an, wie das die Mehrheit der Leser des Interviews sieht.

Immerhin siehst du die "Kellerfrage" auch etwas kritisch.

Der bewegendste Schritt für mich persönlich war aber die neue Produktionsstätte, die wir 2004 eröffnet haben. Ich hätte nie gedacht, dass der neue Keller so einen Kultstatus erlangen würde.


Ich verstehe hier z.B. nicht, ob der neue Keller jetzt wegen seiner technischen Möglichkeiten (und der damit verbundenen erwarteten höheren Weinqualität) oder wegen seines optischen Eindrucks so toll geworden ist.

Grüße,
Gerald

Re: Skurriles Winzer-Interview

BeitragVerfasst: Fr 3. Mai 2013, 18:43
von weingeist
Hallo Gerald,

Gerald hat geschrieben:Wobei es in Österreich noch die alte Bezeichnung "Weinhauer" gibt. Ich habe noch nie verstanden, was (oder wen) dieser da genau haut. ;) Vielleicht kennt ja jemand den Hintergrund des Wortes?

Grüße,
Gerald


ich denke im Ständebuch von 1568 von Jost Amman findest Du die Antwort auf Deine Frage in Form eines grafischen Kupferstiches, dem "Rebmann".
http://de.wikipedia.org/wiki/Winzer

Re: Skurriles Winzer-Interview

BeitragVerfasst: Fr 3. Mai 2013, 20:02
von Gerald
Danke, aber heißt das abgebildete Gerät nicht eigentlich "Harke" (Bodenauflockerung)? Und Bodenlockerung sowie Unkrautbeseitigung musste man ja früher (damals gab's ja noch kein Roundup :evil: ) in fast allen landwirtschaftlichen Kulturen durchführen, den "Hauer" gibt es aber nur bei Wein, oder?

Spannende Frage, Tante google hat mir jedenfalls keine sinnvollen Ergebnisse geliefert. Wird wohl Zeit für eine semantische Suche ...

Grüße,
Gerald

Re: Skurriles Winzer-Interview

BeitragVerfasst: Sa 4. Mai 2013, 13:04
von sorgenbrecher
ich finde die aufregung über das interview überzogen und die aussagen des winzers absolut ok, kann ja nicht jeder 10mal daraufhin abklopfen und überprüfen, dass ihm im nachhinein die worte von einigen mit dem skalpell auseinandergenommen werden....

ps.: wenn ein winzer!!! sagt, dass wein sein leben ist bzw. ohne wein sein leben nicht lebenswert, dann halte ich das für absolut ok und ausdruck seiner passion. ich kann und möchte mir ein leben ohne wein auch nicht vorstellen....

Re: Skurriles Winzer-Interview

BeitragVerfasst: So 5. Mai 2013, 08:47
von C9dP
ich finde die aufregung über das interview überzogen und die aussagen des winzers absolut ok, kann ja nicht jeder 10mal daraufhin abklopfen und überprüfen, dass ihm im nachhinein die worte von einigen mit dem skalpell auseinandergenommen werden....


Sehe ich genauso. Eine im Grundsatz korrekte Ausdrucksweise ist sicherlich wünschenswert. Jedoch sind mir so persönliche Aussagen lieber als sinnfreie Reden von Ghost Writern und bedürfen keiner skurrilen Haarspaltereien.

Re: Skurriles Winzer-Interview

BeitragVerfasst: So 5. Mai 2013, 23:54
von toff
Gerald hat geschrieben: den "Hauer" gibt es aber nur bei Wein, oder?

Spannende Frage, Tante google hat mir jedenfalls keine sinnvollen Ergebnisse geliefert. Wird wohl Zeit für eine semantische Suche ...

Grüße,
Gerald


Hallo Gerald,

heissen Eure Metzger nicht auch "Fleischhauer" :lol: ?

Grüße, Christopher