Journalistische Verantwortung von Bloggern

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Gerald
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Re: Journalistische Verantwortung von Bloggern

Beitrag von Gerald »

Sowieso, nur, ich meine nicht die, sondern schlicht und einfach diejenigen, die FALSCH sind.
Klar, da gibt es aber noch die Frage, ob es erstens beweisbar falsch ist und zweitens, ob sich jemand findet, dagegen vorzugehen. Zum Beispiel, wenn jemand einen ganzen Weinjahrgang - meiner Meinung nach völlig unzutreffenderweise - als katastrophal hinstellt und damit vielen Winzern schadet.

Umgekehrt, wenn jemand einen Markennamen irgendwo einmal irrtümlich verwendet - was kaum jemandem auffallen würde, wenn man nicht explizit danach sucht - kommt schon eine Abmahnung daher :evil:

Grüße,
Gerald
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Desmirail
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Re: Journalistische Verantwortung von Bloggern

Beitrag von Desmirail »

Gerald hat geschrieben:... war ein Blogger genannt, der eine Meldung eines Lokalblattes in seinem Blog übernommen hat. Das Lokalblatt musste auf eine Klage hin die Meldung widerrufen, der Blogger hat sie aber auf seinem Blog nicht zurückgenommen, wurde dafür geklagt und hat den Prozess verloren.
Ich finde wenn Blogger, die keine beruflichen Journalisten sind, sowas wie oben beschrieben machen, dann sind diese es selbst schuld! Was soll der Unsinn etwas aus einer Zeitung so zu übernehmen? In Foren darf man normalerweise auch nicht einfach die Seiten anderer hinein Kopieren (*hust*, ich hab nichts gesagt). Lediglich der Link zur Quelle ist rechtlich zulässig.
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weinfidél
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Re: Journalistische Verantwortung von Bloggern

Beitrag von weinfidél »

Der dicke Hals und die unangenehmen Tropfen ...
Mir selbst ist es schon längst vergangen, irgendwelche Richtigstellungen zu machen. Warum, weil ich einfach keinen Nerv für die darauf folgenden Kriegserklärungen und Grabenkämpfe habe :twisted:
Beweisen könnte ich aber schon, dass z.B. in einer angesehenen Wachauer Winzerfamilie der Junior zuständig und auch für den Keller verantwortlich ist, während sein Vater ausschließlich die Weingartenarbeit leitet.
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Gerald
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Re: Journalistische Verantwortung von Bloggern

Beitrag von Gerald »

Hallo Manuel,

soweit ich das verstanden habe, hat der gute Blogger nicht wörtlich kopiert, sondern nur inhaltlich wiedergegeben - was ja urheberrechtlich völlig OK ist.

Es geht hier doch um etwas Anderes: wenn ein Blogger von einer Tatsache in Medien liest (z.B. Château Latour steigt aus dem Subskriptionsgeschäft aus), dürfte er es so nicht mehr schreiben, ohne sich beim Château persönlich zu erkundigen, ob das auch tatsächlich stimmt :o Am besten nur, wenn er es schriftlich belegen kann (ein Telefonat alleine dürfte schwer zu beweisen sein) ...

Grüße,
Gerald
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Desmirail
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Re: Journalistische Verantwortung von Bloggern

Beitrag von Desmirail »

Gerald hat geschrieben:Hallo Manuel,

soweit ich das verstanden habe, hat der gute Blogger nicht wörtlich kopiert, sondern nur inhaltlich wiedergegeben - was ja urheberrechtlich völlig OK ist.

Es geht hier doch um etwas Anderes: wenn ein Blogger von einer Tatsache in Medien liest (z.B. Château Latour steigt aus dem Subskriptionsgeschäft aus), dürfte er es so nicht mehr schreiben, ohne sich beim Château persönlich zu erkundigen, ob das auch tatsächlich stimmt :o Am besten nur, wenn er es schriftlich belegen kann (ein Telefonat alleine dürfte schwer zu beweisen sein) ...

Grüße,
Gerald
Aso, jetzt schnall ich's :oops:

Und der hat wegen der Darstellung seiner eigenen Meinung die er sich aus einem Zeitungsartikel gebildet hat und veröffentlicht einen auf den Deckel bekommen :?:

Schock :shock: :!:


Das kann ich mir kaum vorstellen :? Andererseits kennt der Abmahnwahn kaum Grenzen :?
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Gerald
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Re: Journalistische Verantwortung von Bloggern

Beitrag von Gerald »

Ja, so war es, wenn ich es richtig in Erinnerung habe (leider habe ich das Heft gerade nicht bei der Hand). Übrigens war es keine - meist noch vergleichsweise kostengünstige - Abmahnung, sondern ein richtiges Gerichtsverfahren, das der Blogger verloren hat :o

Man stelle sich z.B. vor, dass ein Weinblogger in einem durchaus anerkannten Medium liest, dass der Kellermeister von Weingut X gekündigt hat. Wenn er das auf seinem Blog schreibt, ohne sich persönlich zu überzeugen, dass es stimmt, kann er nach dieser Rechtssprechung erhebliche Probleme bekommen ...

Grüße,
Gerald
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Desmirail
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Re: Journalistische Verantwortung von Bloggern

Beitrag von Desmirail »

Gerald hat geschrieben:Wenn er das auf seinem Blog schreibt, ohne sich persönlich zu überzeugen, dass es stimmt, kann er nach dieser Rechtssprechung erhebliche Probleme bekommen ...
Das wirft ja extremste Zwielichtigkeiten auf den Plan. Man stelle sich vor, ich telefoniere mit dem Pressesprecher des Weingut. Ich blogge was ich vernommen habe und dann sagt der Pressesprecher: Nö, das war nicht so. Bitte einmal abmahnen! :lol:


Ist das ganze System krank oder ist es krank :?:
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Gerald
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Re: Journalistische Verantwortung von Bloggern

Beitrag von Gerald »

Von "echten" Journalisten wurde diese erhöhte Sorgfaltspflicht ja schon früher abverlangt, was ja bestimmt auch einen Sinn hat. Aber das von einem Hobby-Blogger zu verlangen, der mit seiner Seite keinen Cent verdient und den eine Klage in den finanziellen Abgrund treiben kann, scheint mir schon sehr problematisch ...

Grüße,
Gerald
Dirk Würtz
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Re: Journalistische Verantwortung von Bloggern

Beitrag von Dirk Würtz »

weinfidél hat geschrieben:
Dirk Würtz hat geschrieben: Klar, manche Inhalte sind sicherlich eher grenzwertig,
Sowieso, nur, ich meine nicht die, sondern schlicht und einfach diejenigen, die FALSCH sind. Und das weißt Du auch... ;)
Logisch weiss ich das und da hast Du natürlich 100%ig Recht!
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Markus Vahlefeld
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Re: Journalistische Verantwortung von Bloggern

Beitrag von Markus Vahlefeld »

Bevor allzu schnell Angst gemacht wird...

Wenn ein Blogger darüber schreibt, dass Latour aus der Sub aussteigt, und sich diese Meldung als falsch rausstellt, muss er halt nur kommunizieren, dass es eine Falschmeldung war. Dann ist er auch nicht zu belangen...

Ist bei Print (also ECHTEM Journalismus :lol: ) auch nicht anders.
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