Wein und Musik

/offtopic scnr @Michael

Hallo Karsten, was das mit Riedel zu tun hat, verstehe ich nicht. Und beim Googeln von sncr habe ich "selective noncatalytic reduction" , ein Verfahren zur Rauchgasentstickung, gefunden und sonst nichts. Ich vermute, dass etwas anderes gemeint ist (oder ich verstehe diese Metapher ebenso wenig wie die Differenzierungen des Hip-Hop). Daher bitte ich um Aufklärung. Eigentlich wollte ich zunächst nur eine PN schreiben; ich denke aber, dass ich nicht der einzige bin, der nicht weiß, was hier gemeint ist. Herzliche Grüße, Michael

Erstmal zum Akronym: Da hast Du einen Buchstabendreher drin. scnr = sorry, could not resist.

Blöde Witze zu erklären, macht sie leider nicht besser...
Auslöser war das Schmecken von Musik. Ob das irgendwelche lächerlichen Bilder beschwört oder nicht, überlasse ich der Phantasie des geneigten Lesers.

aufgrund ihrer unglaublich trivialen Struktur ohne jegliche erkennbare handwerkliche oder gar künstlerische Grundlage im wahrsten Sinne des Wortes körperliche Schmerzen bereiten. Wenn jemand mal vor hat, mich grausamst zu quälen, einfach eine Scheibe eines dieser Winselbarden bzw. Labersänger auflegen und ich gestehe alles...

Diese „neue deutsche Pop/singerwelle“ ist für meine Ohren eine „Wurzelbehandlung.“
Grausamste onehitwonder Mentalität.
Von gelungenen Gesamtalben will eh kaum ein Konsument dieser „Musik“ was wissen.

Dazu würde ich einen ungekühlten Blanchet empfehlen...

Dann schon lieber n Obstler zu den Wildeckern...

Da ist wenigstens ein Hauch authentisches.

[Gerald]

Wenn wir schon dabei sind: bei den meisten (wenn auch sicher nicht allen) restsüßen Weinen muss ich immer unwillkürlich an ein Helene-Fischer-Konzert denken.

Grüße
Gerald

Dabei kam mir der Gedanke, das Ganze aufzugreifen. Denn zu meiner Lieblingssinfonie von Brahms, der 2ten (am liebsten in Bernstein-Einspielung), würde ich mir einen qualitativ hochwertigen Spätburgunder von der Ahr oder vom Kaiserstuhl wählen. Nicht allzu trocken. Aber das empfindet wohl jeder anders.

Brahms 2. empfinde ich als hell (D-Dur!), samtig, weich (Streichermassen, Celli, Hörner...). Ich glaube, ich würde dazu einen im Holz ausgebauten Chardonnay präferieren, aber ich müsste es mal ausprobieren. Zur 4ten Sinfonie bräuchte man noch mehr Holz, am besten mit deutlichen Rauchnoten.

Bei Helene Fischer denke ich eher an einen lieblichen Rotwein.

Dass man kontemplativ Musik hört und dabei alle anderen Sinne ausklammert, ist übrigens eine ziemlich neumodische Vorstellung. Zu Händels Zeiten hat man in der Oper noch gesoffen was das Zeug hält.

So weit würde ich jetzt aber nicht gehen wollen

Zu Brahms habe ich eine dunkle Assoziation und würde Rotwein vorziehen. Dieser Gedanke brachte mich zu einer anderen Assoziation: Was tränke ich zu Grieg oder Sibelius?

Gruß
Oswald

Was tränke ich zu Grieg oder Sibelius?

Natur- oder Orange-Wein!!

Bei Helene Fischer denke ich eher an Erbrochenes!!

Gruß,
Jochen

PS: ... und was gibt's zu Gustav Mahler?? Südliche Rhone??

Sorry, aber auf mich wirkt das alles sehr an den Haaren herbeigezogen.

Es gibt ziemlich viel nichttriviale Musik in allen möglichen Genres, die deutlich mehr als eine Emotion erzeugt. Das dürfte gerade die Motivation für komplexere, oft längere Musikstücke sein: die Menschen mit auf eine Reise zu nehmen.

Soll ich jetzt zu jeder nichttrivialen Musik eine Batterie von Weinen öffnen, um bei jedem Satz oder Tonartwechsel oder Abschnitt zu einem passenden Wein greifen zu können, weil nur das maximalen Genuß garantiert?

Letztlich dürfte es darauf ankommen, ob es um oberflächliche Bespaßung geht (und das sage ich ausdrücklich ohne Wertung!), oder um tiefergehende, womöglich analytische Beschäftigung mit einem Thema (dito!). Vielleicht liegt mein Unverständnis aber auch nur darin begründet, daß ich nicht zu den geschätzt 2‰ Geräusch-Geschmacks-Synästheten gehöre?

Aber ich möchte niemandem irgendetwas madig machen, das sonst keinem wehtut. Wer daran Gefallen findet - viel Spaß dabei (keine Ironie!).

Oder einfacher ausgedrückt:

Eigentlich habe ich dazu schon gesagt, was es für mich zu dem Thema zu sagen gibt, aber das ist scheinbar nicht angekommen: Ich muss nicht unbedingt bei jedem Wein jede Nuance auskosten und es gibt zwischen völliger Hingabe und Nebenbei-Hören durchaus noch Zwischenstufen.
Denkbar wäre für mich schon, dass man das Thema Wein-Musik-Pairing ernsthafter angeht als auf denen herumzuhacken, die ihr Geld mit der Befriedigung eines Massengeschmackes verdienen.

Gruß
Oswald

Denkbar wäre für mich schon, dass man das Thema Wein-Musik-Pairing ernsthafter angeht [...]

Mach' doch mal! Fangen wir simpel an:
Welchen Wein sollte ich zu welcher der Vier Jahreszeiten trinken, und warum? Und reicht jeweils einer überhaupt? Wie hängt das von meiner Stimmung ab? Wie von der Einspielung?