weingeist hat geschrieben:auch hier frage ich mich, was kommt eigentlich nach "Bio", was kommt, wenn alle auf diesen "Zug" aufgesprungen sind....?
Nach Bio kommt dann Biodynamisch. Diese Spielart hat es ja anscheinend noch nicht in die Supermarkt-Regale geschafft. Wobei diverse Maßnahmen der Biodynamie für mich zumindest fragwürdig hinsichtlich der Wirkung sind, andererseits schaden sie sicher auch nicht, also soll der Winzer da einfach machen, was er für richtig hält. Für mich zählt der Geschmack.
Der zählt aber offensichtlich nicht bei jedem. Jedenfalls nicht in erster Linie. Letztes Jahr hatte ich mal so ein Erlebnis der dritten Art bei Bekannten, die extrem Öko-affin sind. Da gab es u.a. "super-tolle" Bio-Semmeln, an denen man sich fast die Kronen ausgebissen hat und dabei ziemlich mehlig waren. Und eben auch "ganz tollen" Bio-Wein mit einem übergroßen Bio-Label, der sich nach meiner unmaßgeblichen Expertise in erster Linie zum Entkalken der Wasserhahn-Perlatoren geeignet hat. Aber unsere Bekannten und auch ein Teil der Gäste war einfach hin und weg vor lauter Bio. Da werden dann anscheinend einfach große cerebrale und sensorische Bereiche abgeschaltet. Oder man ist extrem leidensfähig, solange es halt nur "Bio" ist. Gutmenschen mit Hang zur Selbstkasteiung fiel mir mir damals spontan ein.
Jedem Tierchen sein Pläsierchen halt. Insofern ist es für mich ein positives Korrektiv in der B-Note, wenn der Wein auch mehr oder weniger "Bio" ist, aber weit weit oben steht einsam der Geschmack. Wenn der nix is, dann kann der Wein so viel "Bio" sein wie er will, aber ohne mich in diesem Fall.