Wein und Musik

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Bernd Schulz
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Re: Wein und Musik

Beitrag von Bernd Schulz »

UlliB hat geschrieben:Absolut hörenswert sind für mich auch noch die Einspielungen der Beethoven-Sonaten von Claudio Arrau. Die gibt's sogar zweimal - analog aufgenommen in den 60ern, und dann noch einmal (leider mit ein paar Ausnahmen) digital in den 80ern. Hier lohnt sich auch der 1:1-Vergleich beider Aufnahmen: was hat der Interpret (den ich für einen der ganz Großen des 20.Jahrhunderts halte) im Abstand von rund 20 Jahren zwischen beiden Aufnahmen gleich gelassen, und was hat er verändert?

Gruß
Ulli


Was Arrau anbelangt, stimme ich gerne zu!

Ich habe ihn übrigens in einem seiner letzten Konzerte noch live hören können. Das war allerdings ein wenig so wie das Trinken einer Spitzenauslese, die schon deutlich über ihren Zenit hinaus ist: Es wird einem großer Respekt abgenötigt, aber es ist einem auch klar, dass die beste Zeit vorbei ist....

Herzliche Grüße

Bernd
stollinger
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Re: Wein und Musik

Beitrag von stollinger »

Ich bin wohl sehr asthtisch-konservativ. Ich mag es z.B. überhaupt nicht, wenn Weine moderne Etiketten haben, oder noch schlimmer, Wortspiele oder Phantasienamen.

Ich glaube, bei der Auswahl meiner bevorzugten Pianisten bin ich ähnlich neuheitsfeindlich. Für Beethoven und Mozart mag ich Gulda sehr, bei Bach Glenn Gould, Alfred Brendel für Schubert, Horowitz, Martha Argerich,... Image spielt bei mir da auch eine Rolle, wie ich einen Interpreten wahrnehme (Lang-Lang der überholzte Spätburgunder). Eine der wenigen Ausnahmen von jüngeren Pianisten, ist Daniil Trifonov, der gefällt mir schon. Ich setze mich aber auch in den letzten Jahren zu wenig aktiv mit der Materie auseinander.

Ich werde mir die hier genannten Tips mal zu Gemüte führen, schön eine Anregung zu bekommen. Im Hintergrund höhre ich beim Schreiben gerade Boris Giltburg. Beim ersten höhren fällt erstmal der Fazioli-Klang und die hochwertig Arbeit des Tontechnikers auf.

Grüße, Josef
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UlliB
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Re: Wein und Musik

Beitrag von UlliB »

Ach ja, eine Gesamtaufnahme der Beethoven-Sonaten ist mir noch eingefallen: die mit Artur Schnabel aus den 30er Jahren. Schnabel war der erste überhaupt, der alle Sonaten auf Schallplatte eingespielt hat. Die Aufnahmen sind naturgemäß klanglich eingeschränkt, manche mehr, andere weniger, und wenn einem rauschfreier und voller Klavierklang wichtig ist, sollte man besser die Finger davon lassen. Aber was man durchaus hören kann: der Mann konnte Klavier spielen, und wie! Die Einspielung hat damals Maßstäbe gesetzt und die ganze Folgegeneration beeinflusst, und wirkt vielleicht sogar heute noch ein wenig nach. Wer mit historischen Aufnahmen klarkommt: es lohnt sich.

Gruß
Ulli
Bernd Schulz
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Re: Wein und Musik

Beitrag von Bernd Schulz »

stollinger hat geschrieben:Beim ersten höhren fällt erstmal der Fazioli-Klang und die hochwertig Arbeit des Tontechnikers auf.


Wenn dir der Klang des Fazioli-Flügels (den ich tendenziell schöner finde als den Steinway-Klang) auffällt, bist du beim Hören von Klaviermusik schon richtig weit gekommen! :)

Herzliche Grüße

Bernd
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OsCor
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Re: Wein und Musik

Beitrag von OsCor »

Kurze Zwischenfrage: Hört ihr die Musik alle von Platte oder digital? Ich habe noch eine sehr gute „altmodische” Stereo-Anlage, die ich aber aus diversen familiären Gründen kaum noch benutze und überlege mir die ganze Zeit, ob ich die Tonträger digitalisieren soll oder nicht.

Gruß
Oswald
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UlliB
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Re: Wein und Musik

Beitrag von UlliB »

OsCor hat geschrieben:Kurze Zwischenfrage: Hört ihr die Musik alle von Platte oder digital? Ich habe noch eine sehr gute „altmodische” Stereo-Anlage, die ich aber aus diversen familiären Gründen kaum noch benutze und überlege mir die ganze Zeit, ob ich die Tonträger digitalisieren soll oder nicht.

> 90% von CD, < 10% digital. Ich hatte mir mal überlegt, meine ganze CD-Sammlung digital einzudampfen, aber wozu?

Gruß
Ulli
Judo
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Re: Wein und Musik

Beitrag von Judo »

UlliB hat geschrieben:> 90% von CD, < 10% digital. Ich hatte mir mal überlegt, meine ganze CD-Sammlung digital einzudampfen, aber wozu?

Gruß
Ulli


dito. Aber nachdem meine kleine alte Yamaha jetzt endgültig den Geist aufgegeben hat, muss ich mich wohl oder übel langsam mal der "modernen" Entwicklung stellen. Hat jemand zufällig kurze (sind ja in keinem HiFi-Forum :D ) Empfehlungen zu WLAN-fähigen (Raum)Systemen?
Bernd Schulz
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Re: Wein und Musik

Beitrag von Bernd Schulz »

OsCor hat geschrieben:Kurze Zwischenfrage: Hört ihr die Musik alle von Platte oder digital?


Zu ca. 50% höre ich die Musik (während der Arbeit) im Rundfunk; ich habe vier Klassiksender (einen deutschen, einen niederländischen und zwei belgische) stationär nebeneinander eingestellt. Zu ca. 45% dann von CDs, die für den Fall, dass auf allen vier Sendern nichts Vernünftiges läuft, stapelweise in meiner Werkstatt herumliegen. Die restlichen 5% entfallen abends auf Youtube. Eigentlich müsste ich mal einen zweiten Rechner (Laptop) startklar machen, damit ich auch beim Arbeiten Musik aus dem Internet hören kann...

Ich besitze auch noch eine größere LP-Sammlung und einen im Prinzip ordentlichen Plattenspieler. Hier scheitert es aber zur Zeit an der defekten Nadel, die ausgetauscht werden müsste. Bei mir existieren viele Baustellen.... :oops:

Herzliche Grüße

Bernd
mixalhs
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Re: Wein und Musik

Beitrag von mixalhs »

OsCor hat geschrieben:Kurze Zwischenfrage: Hört ihr die Musik alle von Platte oder digital? Ich habe noch eine sehr gute „altmodische” Stereo-Anlage, die ich aber aus diversen familiären Gründen kaum noch benutze und überlege mir die ganze Zeit, ob ich die Tonträger digitalisieren soll oder nicht.

Gruß
Oswald


Also, ich höre zu Hause zu 80% vom Vinyl und zu 20% von der CD. MP3 läuft bei mir gelegentlich vom Handy bei langen Zugfahrten mit lauten Mitreisenden.

Zum Vinyl: Mein Plattenspieler ist ein kleiner Transrotor (also nicht eins dieser an hochseefeste Ölplattformen erinnernden High-Tech-Abspielgeräte, sondern durchaus wohnzimmertauglich), den ich mit einem neuen Tonabnehmer und einem wirklich guten Phonokabel hörbar verbessert habe. Was die Musik angeht, bin ich damit wunschlos glücklich. Wenn ich dann davor sitze und mit einem Glas guten Weins in der Hand Klassisches oder feinen Jazz höre, läuft das meistens darauf hinaus, dass ich am Wein höchstens nippe und mir größere Schlucke nur dann genehmige, wenn ich aufstehen muss, um die Platte umzudrehen.

Wie sagt man in Köln so schön: "Jeder Jeck ist anders." Ob man das so will, oder ob man lieber über "streaming" jederzeit per Mausklick auf die schier unendliche Vielfalt der digitalen Angebote zugreifen können möchte, muss jede*r für sich selbst entscheiden.
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EThC
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Re: Wein und Musik

Beitrag von EThC »

OsCor hat geschrieben:Kurze Zwischenfrage: Hört ihr die Musik alle von Platte oder digital?

...geschätzt ungefähr die Hälfte vom Vinyl, die andere Hälfte CD / SACD. Dann noch eine kleinere Menge an LaserDiscs und ein paar Cassetten gibt's auch noch (vorwiegend Aufnahmen aus Afrika).
Wenn ich was neu kaufe, dann vorzugsweise Vinyl; wenn's das nicht gibt, dann halt CD (hier vorzugsweise japanische Pressungen), was aber klanglich verglichen mit Vinyl meistens nur die zweitbeste Wahl ist, je nach Abmischung. Manchmal auch beides...

Was ich digital habe, ist dann noch als FLAC auf eine Festplatte weggesichert, so als Backup...
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

https://ec1962.wordpress.com/
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