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Restaurants in Berlin-Warum ich meinen Wein lieber mitbringe

zu teuer, zu billig, zu gut, zu schlecht
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innauen

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Re: Restaurants in Berlin-Warum ich meinen Wein lieber mitbr

BeitragDo 12. Feb 2015, 11:58

Charlie hat geschrieben:Ganz allgemein, würde ich mich aber in West-Berlin vor Italienern hüten, denn aus irgendeinem, vermutlich historischen, Grund gibt es sehr viele davon, die meisten sind teuer, es wird mäßig gekocht ("für die Deuschen ist das gut genug") und sie für berliner Verhältnisse sind sie teuer.



Erstaunlich aber wahr. Die besseren Italiener wirken in Ostberlin. Zwei Tipps:

Herr Rossi, Winsstraße 11. Immer sehr ausgebucht. Sehr gutes Essen und seit sie die Weine vom Weinladen Schmidt auf der Karte haben, stimmt es auch damit. Weine von Elio Grasso oder Elisabetta Foradori gibt es hier zu nicht völlig übertriebenen Preisen.

Jede Menge überraschender italienischer Weine gibt es bei Sorsi e Morsi im Angebot. Dazu bekommt man unaufgefordert einen kleinen Antipastiteller gereicht. Am besten die wärmeren Tage abwarten und sich dann mit 30 Gleichgesinnten auf dem Gehweg ausbreiten.
http://www.sorsiemorsi.de/sorsi.html

Grüße,

wolf
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kristof

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Re: Restaurants in Berlin-Warum ich meinen Wein lieber mitbr

BeitragDo 12. Feb 2015, 14:37

Charlie hat geschrieben:Ganz allgemein, würde ich mich aber in West-Berlin vor Italienern hüten


Das stimmt. Eine Lanze brechen möchte ich für Carmelo Tunno in Friedenau,

http://www.miserienobili.de/

Weine bescheiden, Essen aber "echt und gut" italienisch. Angenehme Atmosphäre. War aber früher auch in Ostberlin tätig :-)
Viele Grüße,

Christoph
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VillaGemma

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Re: Restaurants in Berlin-Warum ich meinen Wein lieber mitbr

BeitragFr 13. Feb 2015, 17:46

Birte hat geschrieben:
Birte hat mich gerade dazu gezwungen, einen solchen Thread zu starten.

Brutalität, ist mein Nachname. :lol: Danke für den Thread, Robert!

Jupp, das ist er. Habe mir dadurch schon viele Freunde gemacht ;)
Birte hat geschrieben:Wein in Berlin, teuer??? Auch wenn ich mich schon lange nicht mehr in Berlin aufhalte, schaue ich immer noch auf die Speisekarten. Ich finde vor allem, dass gutes Essen in Berlin immer noch sehr günstig ist. Zum Beispiel der Menüpreis, der in dem Artikel von Billy Wagner genannt war, klang sehr fair.

Der Menüpreis klingt gut, keine Frage. Hat aber mit dem Wein nix zu tun. Wie beschrieben in BdB 5-6x. Im Vox haben sie sogar bisweilen Faktor 7+ drin. Beim Thema mache ich doch direkt mal weiter mit dem Vox.

Direkt am Potsdamer Platz im Hyatt Hotel ist ein nettes Gourmet-Restaurant, wo ich in den letzten Jahren häufiger Essen war, da ein guter Freund jahrenlang im Hotel "wohnte". Ein Highlight dort ist das Sushi. In der absolut offenen Küche kann man bei der Zubereitung zuschauen, ohne das die Sachen anschließen nach Essen riechen. Das ist sehr gut gemacht. Neben dem guten bis sehr guten Sushi ist das Essen auf 12 Punkte GM anzuordnen. Es ist gut ohne irgendwie besonders aufzufallen. Ganz so schlecht wie der GM (11 Punkte) sehe ich es nicht. Der Service ist gut, aber das darf man bei dem Ambiente (Grand Hotel) auch erwarten. Im Sommer kann man schön draußen sitzen. Im Sommer war es auch, wo mir ein Kühling-Gillot QVInterra Grauburgunder 2009 aufgefallen war. Wir hatte 11,- Euro für das Glas (0,1 L!) bezahlt. Ich rechnete kurz im Kopf durch und dachte, die Flasche wird dann ca. 18,- bis 20,- Euro kosten. Als ich am Abend (damals noch im Hotel) 12 Flaschen direkt für 7,90 Euro (plus Versand) geordert habe, fühlte ich mich ein wenig verschaukelt. Wobei das natürlich insgesamt für den Wein spricht, dass ich den so wertig gesehen habe! An den Speisen an sich ist mir nicht viel in Erinnerung geblieben bis eben einige tolle Sushi-Zubereitungen und eine sehr nette, weil auch ruhige, Atmosphäre.

Bevor ich es vergesse: Vielen Dank auch für die Tipps bzgl. der italienischen Restaurants. Bin sehr gespannt.
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VillaGemma

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Re: Restaurants in Berlin-Warum ich meinen Wein lieber mitbr

BeitragSo 15. Feb 2015, 22:20

So, weiter im Takt. Gibt ja noch so einiges zu berichten. Ich will dann einfach auch mal einen Italiener im Westen empfehlen, der auch in Italien ein Restaurant aufmachen könnte. Er müsste ggf. ein wenig die Preise anpassen, aber er hätte Gäste. Ich gebe zu, dass es im Westen auch viele Italiener gibt, wo man nicht zwingend wieder hingehen muss. Oder wo man selbst mindestens gleichgut kocht.

Der gute "Don Camillo" in der Schloßstrasse ist da anders. Er kann kochen und wer die italienische Küche mag, kommt hier voll auf seine kosten. Die mit Trüffel versehenen Nudeln waren sehr lecker, das Bistecca Florientina war gut, der Service sehr gut und was ich sehr nett fand, war das Präsentieren der Speisen auf dem Wagen. Ein jeder Gang wird einem gezeigt und erklärt, wie er zubereitet wird, wenn man fragt. Als Wein hatte ich damals nur einen offenen Montepulciano genommen; der tat nicht weh und war preislich vollkommen ok.
Ich sprach davon, dass man hier voll auf seine Kosten kommt. Als Warnung stimmt das im doppelten Sinne ;) Günstig ist er nicht, aber er ist auch schon ein bißchen was besonderes. Ich würde ihn ungefähr bei 14-15 GM Punkten sehen, je nach tagesform. Und dafür ist der Preis dann in Berlin recht normal.

Auf der Webseite habe ich gesehen, dass er wohl renoviert hat. Ich fand das alte Ambiente sehr nett und von der Atmosphäre war er auf jeden Fall geeignet, um sehr nett zu zweit einen leckeren Abend zu verbringen. Ganz anders als das schon recht laute BdB.

Ich bin aber, wie gesagt, auch auf die Vorschläge, die von Euch kamen, gespannt.
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Grenache

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Re: Restaurants in Berlin-Warum ich meinen Wein lieber mitbr

BeitragMo 16. Feb 2015, 09:52

Ausgezeichnet finde ich das Restaurant Pauly Saal, Auguststraße 11-13. Sehr breit gefächerte Weinkarte zu moderaten Preisen und feinen Speisen. Michelin*
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innauen

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Re: Restaurants in Berlin-Warum ich meinen Wein lieber mitbr

BeitragMo 16. Feb 2015, 23:22

und noch nicht eröffnet, aber jede Ankündigung wert ist natürlich Billy Wagners "Nobelhart und Schmutzig". Hier ein Vorgeschmack in Form der Getränkekarte:

http://www.nobelhartundschmutzig.com/pd ... ekarte.pdf

Grüße,

Wolf
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mixalhs

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Re: Restaurants in Berlin-Warum ich meinen Wein lieber mitbr

BeitragMo 16. Feb 2015, 23:30

http://www.nobelhartundschmutzig.com/pdf/Getrankekarte.pdf

a bisserl affektiert is des scho, oder?
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octopussy

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Re: Restaurants in Berlin-Warum ich meinen Wein lieber mitbr

BeitragMo 16. Feb 2015, 23:49

mixalhs hat geschrieben:http://www.nobelhartundschmutzig.com/pdf/Getrankekarte.pdf

a bisserl affektiert is des scho, oder?

Die Karte sieht aber gut aus und ist - finde ich - auch durchaus fair bepreist.

Sehr innovativ, aber auch ein bisschen, hart finde ich die BYO-Policy (allerdings super, dass es überhaupt eine gibt):

Je besser die Flasche, desto weniger Korkgeld! Eigentlich ganz einfach und wer mag dem Wirt nun die guten Flaschen aus den staubigen anderen Kellern mitbringen?

Wer entscheidet ob die Flasche gut ist - natürlich der Wirt, der weiß was ihm schmeckt!

Mal ehrlich: wer mag schon gerne gesagt kriegen, dass die mitgebrachte Flasche Tignanello oder Markus Schneider Tohuwabohu so schei$$e ist, dass sie das höchste Korkgeld kostet? Ich würde mich da etwas auf den Schlips getreten fühlen (Stichwort: Geschmackspolizei). Witzig finde ich es trotzdem.
Beste Grüße, Stephan
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mixalhs

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Re: Restaurants in Berlin-Warum ich meinen Wein lieber mitbr

BeitragDi 17. Feb 2015, 00:05

Die Beliebigkeit der BYO-Politik ist das Eine. Die - IMHO ein ganz kleines bisschen überhebliche und tendenziell anmaßende - Aufteilung in Furcht-, Boden- und Handschriftweine ist das Zweite. Und die Überhöhung des Filterkaffees ist das Dritte. I find's halt a bisserl affektiert. In Wien nennt man's Bobo. Wer's mag, ....
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sorgenbrecher

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Re: Restaurants in Berlin-Warum ich meinen Wein lieber mitbr

BeitragDi 17. Feb 2015, 00:07

octopussy hat geschrieben:Sehr innovativ, aber auch ein bisschen, hart finde ich die BYO-Policy (allerdings super, dass es überhaupt eine gibt):

Je besser die Flasche, desto weniger Korkgeld! Eigentlich ganz einfach und wer mag dem Wirt nun die guten Flaschen aus den staubigen anderen Kellern mitbringen?

Wer entscheidet ob die Flasche gut ist - natürlich der Wirt, der weiß was ihm schmeckt!

Mal ehrlich: wer mag schon gerne gesagt kriegen, dass die mitgebrachte Flasche Tignanello oder Markus Schneider Tohuwabohu so schei$$e ist, dass sie das höchste Korkgeld kostet? Ich würde mich da etwas auf den Schlips getreten fühlen (Stichwort: Geschmackspolizei). Witzig finde ich es trotzdem.


ich finde die byob-policy richtig klasse, und mal ehrlich, wer einen tignanello oder tohuwabohu mitbringt, dem kann man eigentlich nicht genug korkgeld abnehmen...
Gruß, Marko.
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