Do 30. Apr 2015, 07:26
Na ja, ich finde die Idee schon durchaus berechtigt (um die Form der Umsetzung kann man natürlich diskutieren).
Immerhin sind weltweit an um die 6 % aller Todesfälle durch Alkohol verursacht, bei Unter-40-Jährigen sogar ungefähr 25 %. Ob daran allerdings Warnhinweise auf Weinflaschen viel ändern werden?
Viel wichtiger wäre aus meiner Sicht, den Umgang mit Alkohol der Gesellschaft ganz allgemein ins Licht der Öffentlichkeit zu bringen. Senkung der Schwelle zur Inanspruchnahme professioneller Hilfe, aber auch Schaffung eines - bislang zumindest in Österreich kaum vorhandenen - Problembewusstseins.
Zum Beispiel das Fahren unter Alkoholeinfluss, was für viele Menschen leider mit keinerlei Unrechtsbewusstsein verbunden ist - außer natürlich nachträglich, wenn es zu einem Unfall kommt. Oder das was viele Konsumenten als "Gemütlichkeit" oder "ein paar Gläser zur Entspannung" sehen, aber schon alle Merkmale einer Suchterkrankung trägt, ganz abgesehen von den Organschäden.
Aber auch die Winzer möchte ich nicht aus der Verantwortung nehmen - ist schon mehrfach vorgekommen (in letzter Zeit zum Glück seltener), dass man bei einer Verkostung im Weingut (wo man nur mit dem Auto hinkommt) schief angeschaut wird, wenn man die Probeschlucke ausspuckt, statt sie hinunterzukippen.
Grüße,
Gerald