Dazu kommt noch, dass sich etliche professionelle Weinschreiber auf allen möglichen Gebieten weltweit tummeln (müssen), heute "en primeur" im Bordeaux, morgen im Burgenland und übermorgen in Südafrika. Das führt bei einer großen Weite des Horizonts notwendigerweise zu Erfahrungslücken im Detail. Als Amateur habe ich dagegen die Möglichkeit, mich zu spezialisieren, mich tief in einzelne Anbaugebiete hineinzubohren. Eebenso konkret wie selbstbewusst-dreist gesagt: Im Hinblick auf die Mosel fühle ich mich inzwischen so manchem Profi kaum unterlegen; eventuell verfüge ich da sogar über deutlich reichere Erfahrungen als Herr Mazzella (nein, wohl doch nicht - wie ich gerade sehe, ist der Mann auf deutsche Weine spezialisiert). Und wenn ich diese Erfahrung mit entsprechender Ignoranz im Hinblick auf das Piemont und das Mc Laren Vale bezahle, nimmt das meinen Moselnotizen ja nichts an Fundiertheit.
Was ist euch persönlich wichtiger? Einen guten Überblick und Erfahrungshorizont in eurem/euren Lieblingsanbaugebiet(en) in die Tiefe zu haben (z.B. Bordeaux, Moselriesling, Priorat, Languedoc, usw.)? Oder in der Breite einen guten Überblick zu haben, auch wenn das auf Kosten der Tiefe im Speziellen geht?