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Weinerfahrung in die Tiefe oder in die Breite?

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octopussy

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Weinerfahrung in die Tiefe oder in die Breite?

BeitragDo 12. Mai 2011, 15:24

Aus dem Thread "Die Inflation der Kritiker" möchte ich mal einen Aspekt rauspicken und zur Diskussion stellen. Folgendes Zitat von Bernd Schulz dient als Aufhänger:

Dazu kommt noch, dass sich etliche professionelle Weinschreiber auf allen möglichen Gebieten weltweit tummeln (müssen), heute "en primeur" im Bordeaux, morgen im Burgenland und übermorgen in Südafrika. Das führt bei einer großen Weite des Horizonts notwendigerweise zu Erfahrungslücken im Detail. Als Amateur habe ich dagegen die Möglichkeit, mich zu spezialisieren, mich tief in einzelne Anbaugebiete hineinzubohren. Eebenso konkret wie selbstbewusst-dreist :mrgreen: gesagt: Im Hinblick auf die Mosel fühle ich mich inzwischen so manchem Profi kaum unterlegen; eventuell verfüge ich da sogar über deutlich reichere Erfahrungen als Herr Mazzella (nein, wohl doch nicht - wie ich gerade sehe, ist der Mann auf deutsche Weine spezialisiert). Und wenn ich diese Erfahrung mit entsprechender Ignoranz im Hinblick auf das Piemont und das Mc Laren Vale bezahle, nimmt das meinen Moselnotizen ja nichts an Fundiertheit.


Was ist euch persönlich wichtiger? Einen guten Überblick und Erfahrungshorizont in eurem/euren Lieblingsanbaugebiet(en) in die Tiefe zu haben (z.B. Bordeaux, Moselriesling, Priorat, Languedoc, usw.)? Oder in der Breite einen guten Überblick zu haben, auch wenn das auf Kosten der Tiefe im Speziellen geht?
Beste Grüße, Stephan
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Gerald

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Re: Weinerfahrung in die Tiefe oder in die Breite?

BeitragDo 12. Mai 2011, 15:49

Hallo Stephan,

na ja, ich würde schon ganz gerne einen größeren Überblick haben (einigermaßen gut bin ich eigentlich nur mit österreichischen Weinen vertraut, vor allem Niederösterreich und Burgenland), nur ist das für mich als Amateur relativ schwierig und/oder teuer. Schwierig wenn ich z.B. an deutsche Weine denke, die in Ö so gut wie nicht erhältlich sind. Teuer, wenn ich mich mit der Spitze z.B. von Bordeaux oder auch Burgund näher vertraut machen wollte :oops: Mit österreichischen Topweinen geht das nämlich noch ganz gut ohne Lottogewinn ...

Grüße,
Gerald
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harti

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Re: Weinerfahrung in die Tiefe oder in die Breite?

BeitragDo 12. Mai 2011, 15:56

Hallo Stephan,

da ich Weine probiere und trinke, die ich (potenziell) gern mag, ergeben sich ganz automatisch Schwerpunkte. Gleichwohl finde ich es wichtig, auch nach links und rechts zu schauen, um Neues kennenzulernen.

Grüße

Hartmut
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Herr S.

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Re: Weinerfahrung in die Tiefe oder in die Breite?

BeitragDo 12. Mai 2011, 15:59

Hallo Stephan,

klare Antwort für meine Person (stand 2011): Breite!

Die Weinwelt bietet soviel verschiedene Stile, ich muss erstmal alles probieren, will nichts verpassen. Ein wenig Tiefe kommt dann, wenn einem der wie immer auch geartete Stil einer Region gefällt, bei mir Burgund (historisch), Riesling Deutschland speziell Pfalz (Wohnort) sowie Bordeaux.
Möglicherweise weicht irgendwann die Breite zu Gunsten der Tiefe wenn ich mich mit mehr Erfahrung auf bestimmte Regionen einschießen sollte.

Viele Grüße,
Björn
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innauen

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Re: Weinerfahrung in die Tiefe oder in die Breite?

BeitragDo 12. Mai 2011, 16:12

Gegenfrage: Wird noch in anderen Gebieten als in Bordeaux und am Rhein und seinen Zuflüssen Wein angebaut Bild

Aber im Ernst. Wenn ich wie zuletzt z.B. Clos Mogador verkoste und mit dem Wein gar nicht zu Recht komme, sieht es demzufolge auch so aus:

Bild

Grüße,

wolf
„Es war viel mehr.“

Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
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austria_traveller

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Re: Weinerfahrung in die Tiefe oder in die Breite?

BeitragDo 12. Mai 2011, 16:14

Servus,
Ganz eindeutig: Tiefe
Wenn mir was gefällt, dann bleibe ich dabei, spezialisiere mich sozusagen. Ich bin halt ein Gewohnheitstier :lol:
In die Breite trinke ich sicherlich nicht, was aber nicht heiß, daß ich nicht links und rechts schaue.
Aber das sind meist Streiflichter, die vorüberhuschen.
Momentan Languedoc, und am aufsteigenden Ast Deutschland (Spätburgunder & Riesling), Rioja & Ribera del Duero immer weniger
Beste Grüße
Gerhard aus Wien
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Moulis

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Re: Weinerfahrung in die Tiefe oder in die Breite?

BeitragDo 12. Mai 2011, 17:31

Breite!

Ich habe aus fast allen Anbaugebieten der Welt Weine, und das ist gut so :D
Die Vielfalt ist ja auch interessant.
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Chris

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Re: Weinerfahrung in die Tiefe oder in die Breite?

BeitragDo 12. Mai 2011, 17:35

Ich schliesse mich voll und ganz meinem Wiener Forumskollegen an: eindeutig Tiefe

Wenn mir etwas gefällt grabe ich mich tiefer ein. Deshalb ist mein Erfahrungshorizont doch sehr auf die alte Welt und da auf einige wenige Gebiete konzentriert.
Zum Beispiel in Deutschland ausschliesslich Riesling mit dem Schwerpunkt Mosel Saar und Nahe und ein wenig Rheinhessen.

Ich für meinen Teil kenne mich lieber in wenigen Gebieten gut aus, als in vielen Regionen nur ein wenig. Was nicht heissen soll das ich nicht für andere Sachen aufgeschlossen bin. Warum soll ich mich zb. intensiv mit kalifornischen Weinen beschäftigen, wo wir hier doch relativ nahe so viele tolle Weingebiete haben, die man einfach bequem mit dem Auto erreichen kann?

Ich kann auch gut die Franzosen oder Spanier verstehen, die fast ausschliesslich Weine des eigenen Landes trinken. Es gibt ja innerhalb des jeweiligen Landes von allem etwas mit vielen unterschiedlichen Rebsorten und Stilistiken.
Grüße, Chris
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Moulis

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Re: Weinerfahrung in die Tiefe oder in die Breite?

BeitragDo 12. Mai 2011, 17:56

Chris hat geschrieben:Ich schliesse mich voll und ganz meinem Wiener Forumskollegen an: eindeutig Tiefe

Wenn mir etwas gefällt grabe ich mich tiefer ein.


Das schliesst aber die Breite nicht aus ;)
Man kann sich in viele Regionen dieser Welt tiefer eingraben.
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Chris

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Re: Weinerfahrung in die Tiefe oder in die Breite?

BeitragDo 12. Mai 2011, 18:28

Hallo Christoph,

da hast du natürlich Recht. Ist sicher auch eine Zeitfrage. Ich habe neben dem Wein auch noch andere Hobbys. Sicher auch ein Grund warum ich mich nicht mit mehr Gebieten beschäftige...
Grüße, Chris
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