Re: Punkte und Prädikate
Verfasst: Do 8. Jul 2021, 19:46
Ollie hat geschrieben:Ohne dieses Konzept wären diese extrem hohen Preissteigerungen in der Breite(!) nicht möglich gewesen. Weil auf einmal ein mäßiges GG 30 Euro am Markt realisieren konnte, wurde es auch für Nicht-VDP-Winzer attraktiv und mögoch, in die 15-Euro-Klasse vorzudringen. (Daß diese Wein richtig gut sind, ist ja genau der Punkt bei amateurs GG-v-1G-Messreihe.) Müllen etwa könnte ohne das GG niemals so hohe Preise für seine trockenen Rieslinge verlangen.
Dazu sage ich dann auch mal jein . Um bei dem Beispiel Müllen zu bleiben: 2003 hat eine trockene Spätlese* aus dem Kröver Steffensberg bei ihm 9,50 Euro gekostet, heute (sprich 18 Jahre später) bezahlt man für Vergleichbares aus dem Hause Müllen so um die 15 Euro - und eine ähnliche Teuerungsrate gilt für viele andere Weine des Betriebs auch. Da würde ich nicht von enormen Preissteigerungen reden wollen (die gibt es als Ausnahmeerscheinung bei dem einen oder anderen trockenen Spitzenwein aus dem Hühnerberg), sondern diese Preisentwicklung fällt eher unter das Phänomen, welches man gemeinhin Inflation nennt....
Und nicht anders sieht es bei diversen anderen guten Non-VDP-Weingütern auch aus. Die enormen Preissteigerungen kann ich da eher selten beobachten. Teilweise ist sogar das Gegenteil der Fall - die Preise sind inflationsbereinigt gesunken (siehe Berweiler-Merges).
Herzliche Grüße
Bernd