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Der PGV-Wein, das Misterium des PLV-Siegers...

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joern_ribu

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Re: Der PGV-Wein, das Misterium des PLV-Siegers...

BeitragFr 28. Sep 2012, 22:39

sociando hat geschrieben:also triumph vs. frust - beides dinge, die ja wohl beim thema weingenuß und PLV des öfteren eine rolle spielen. ich glaube, bei mir wäre eher variante 1) wichtiger - auch fürs kaufverhalten (typisch deutsch!). bei variante 2) kann man sich immer noch einreden, eine schlecht flasche oder den falschen zeitpunkt erwischt zu haben - also external attribuieren.

cheers, martin


Hallo Martin,

auch bei mir ist die Variante 1) ausgeprägter - die Enttäuschung wird eher unter Erfahrung abgehakt, oder "den Wein verstehe ich (noch) nicht". Es reizt dann durchaus, einen weiteren Wein dieses Winzers/Gebietes zu testen, ob der den Eindruck bestätigt oder widerlegt. Hat man dagegen einen "Treffer" gelandet, ist es schwieriger, einen anderen Wein zu testen - das Risiko enttäuscht zu werden ist ja größer... Warum auch ein "winning team" wechseln, da muss der Drang nach mehr Erkenntnis über Winzer oder Weine der der Region schon durchaus ausgeprägt sein. Da ist es dann manchmal durchaus von Vorteil für die Horizonterweiterung, wenn der Wein nicht mehr nachzukaufen ist :)
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Salute - und immer einen guten Wein im Glas wünscht

Jörn
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Re: Der PGV-Wein, das Misterium des PLV-Siegers...

BeitragSa 29. Sep 2012, 12:31

Hallo allerseits,

interessante Diskussion.

Ich denke, wir Menschen denken alle mehr oder weniger auch in diesem sportlichen Aspekt des Vergleichens. Welcher Wein dieser Reihe hat mir am Besten geschmeckt ist Frage A und Kann ich ihn mir leisten ist dann Frage B...

Je mehr Weine man bewußt getrunken hat, desto mehr ist da im Hirncomputer abgespeichert und wird immer wieder abgerufen. Auch wenn es erst mal das Gefühl ist, welches sagt: Gänsehaut = großer Genuss. Später bei Kaufentscheidung oder beim Abtragen des Weins aus dem Kellerbuch wird man mit der monetären Frage konfrontiert und dann erst stellt sich die Frage nach dem PGV.

Bei einer nötigen Kaufentscheidung werden die meisten von uns abwägen müssen - optimieren eben... öfter genießen und nicht den gang großen Knall oder nur einmal und dabei im Himmel sein? Wenn man dann mehrere 100 + € Flaschen unter "Erfahrung" verbucht hat und preiswertere Flaschen besser gefunden hat, dann ist man eh verseucht und sagt, warum soll ich den teureren kaufen, der mir weniger geschmeckt hat? Und schon hat man sein persönliches PGV definiert...

Ich höre oft Leute, die meinen - "Den Wein, den du hier auf den Tisch stellst, kann ich gar nicht Wert schätzen. Wenn ich höre, was der heute kostet, traue ich mir nicht, den zu trinken." Ich denke darüber nicht nach, wie bei Jörn zählt der einst gezahlte Preis und nicht der heute zu zahlende. Ich will den auch heute nicht teuer verticken, ich bin neugierig, wie der Wein ist. Schatz gehoben oder Erfahrung? Egal. Ich kaufe nicht, um später an China weiter zu verkaufen und nicht zu wissen, was ist mir entgangen. Aber das "Ich möchte noch mal..." kommt, wenn alles gestimmt hat, dann stellt sich die Frage, wo krieg ich den noch mal her...

Philipp, wenn ich genieße, genieße ich auch - sicher werte ich auch, in einer persönlichen Skala, wo reiht sich der Wein jetzt ein. Bin ich angefixt (Verkosteschluck), stellt sich mir die Frage: Kann ich mir den leisten? War es eine Flasche aus meinem Keller, stellt sich die Frage: Hab ich davon noch ausreichend oder wo krieg ich ihn her und wieder - kann ich ihn mir leisten...

Wenn ich ihn mir nicht leisten kann, dann bin ich dankbar, ihn dennoch mal genossen zu haben. Ich muss nicht alles besitzen, was ich gern besäße, um glücklich zu sein. Ich besitze ja schon die positive Erfahrung des Kennenlernens.

Die nackte Frage nach dem PGV beantworte ich mir selbst, in dem ich blind frage: Wie viel würdest du ausgeben für diesen Wein? Unabhängig von der momentanen Situation auf dem Konto - aber im Abgleich mit dem, was man eben schon so getrunken hat. Da steht dann eine Zahl X auf dem Papier, ist der Wein teurer, ist für mich das PGV nicht mehr gut, ist er annähernd so teuer wie das, was ich bereit wäre zu zahlen, ist es okay, ist er günstiger, ist das PGV gut.

Ebenso wie Punkte ist das PGV aber arg subjektiv geprägt und variiert von Mensch A zu B zu C zu D zu... ;)

Das meiste jetzt von mir Gesagte ist auch vom Wein auf vieles andere übertragbar... :mrgreen:
Beste Grüße

Torsten

http://www.torsten-hammer-priorat-guide.com
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