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Der PGV-Wein, das Misterium des PLV-Siegers...

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argentum

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Der PGV-Wein, das Misterium des PLV-Siegers...

BeitragDi 25. Sep 2012, 22:35

...oder die Frage nach der Rationalität des Genusses?

Nun, wie soll ich anfangen? Ganz einfach: Ich habe einen Freund. Der hat mir eigentlich sehr lange immer vorgebetet, dass man ja in Region a) ach so tolle Weine in der Preisrange von x-y erhalte und das ja um sowas von attraktiver sei wie die Weine aus der Region b), das diese zum einen weniger verfügbar, um ein x-faches teurer und de facto deshalb im Hinblick auf den PGV oder den auch allgemein hin gern gebrauchten Begriff des PLV natürlich niemals auch nur einen Vergleich zu scheuen brauche.

Ich habe mir zu Beginn die Sache recht zu Herzen genommen. Denn ich bin ja irgendwie stolz auf meinen Geschmack und die Tropfen die es vermögen mich zufrieden zu machen, mir die Momente der Musse zu verschaffen, die mich denn auch diese Weinmomente erleben lassen. Aber muss ich im Moment des Genusses oder danach wenn ich drüber nachdenke mir eine Meinung bilden, ob sich dies aus der Sicht des investierten Geldes im Hinblick des erlebten Genuss' gelohnt hat? Ich bin da, wie die Eröffnung des Threats erwarten lässt eher skeptisch eingestellt...

Denn eigentlcih soll Genuss Genuss sein, Wein Wein und mir das geben was ich in dem Moment möchte. Haben wir Geniesser ein schlechtes Gewissen oder in meinem Fall ein Problem der kognitiven DIssonanz, durch welche wir uns den Genuss schön zu reden versuchen?

Ich für mich habe mich gefunden und glaube, dass ich das trinke was ich mag und nciht so oft auf den Preis der Flasche schaue, auch wenn ich ein Budget einzuhalten habe... Und einen Wein an PGV-PLV oder weiss Got was für Massstäben zu messen macht mir meinen Genuss, mein persönlcihes Wienerlbnis kapputt... Wie steht es um dich und dein Weinerlebnis?
Gruss
Philipp

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innauen

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Re: Der PGV-Wein, das Misterium des PLV-Siegers...

BeitragDi 25. Sep 2012, 22:45

Bern ist überwiegend protestantisch, oder?! Dann verstehe ich Deine Frage vollkommen ;) :D

Grüße aus Berlin,

wolf
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Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
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argentum

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Re: Der PGV-Wein, das Misterium des PLV-Siegers...

BeitragDi 25. Sep 2012, 22:53

bin erzkatholisch... :evil:
Gruss
Philipp

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sociando

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Re: Der PGV-Wein, das Misterium des PLV-Siegers...

BeitragDi 25. Sep 2012, 23:03

argentum hat geschrieben: dass ich das trinke was ich mag und nciht so oft auf den Preis der Flasche schaue, auch wenn ich ein Budget einzuhalten habe... Und einen Wein an PGV-PLV oder weiss Got was für Massstäben zu messen macht mir meinen Genuss, mein persönlcihes Wienerlbnis kapputt...


sehe ich auch so. entweder sieht man es aus haushaltspolitischer sicht (=plv) oder konzentriert sich auf den individuellen, und möglicherweise unlogischen und unvernüftigten genuss. ich neige auch eher zu letzterem, da wein für mich eher die musik, und weniger die mathematik ist (in anlehung an unsere beiden funktionalen gehirnhälften). die liebe ist auch nicht immer vernünftigt. cheers, martin
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vanvelsen

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Re: Der PGV-Wein, das Misterium des PLV-Siegers...

BeitragMi 26. Sep 2012, 00:43

argentum hat geschrieben:...oder die Frage nach der Rationalität des Genusses?

Nun, wie soll ich anfangen? Ganz einfach: Ich habe einen Freund. Der hat mir eigentlich sehr lange immer vorgebetet, dass man ja in Region a) ach so tolle Weine in der Preisrange von x-y erhalte und das ja um sowas von attraktiver sei wie die Weine aus der Region b), das diese zum einen weniger verfügbar, um ein x-faches teurer und de facto deshalb im Hinblick auf den PGV oder den auch allgemein hin gern gebrauchten Begriff des PLV natürlich niemals auch nur einen Vergleich zu scheuen brauche.

Ich habe mir zu Beginn die Sache recht zu Herzen genommen. Denn ich bin ja irgendwie stolz auf meinen Geschmack und die Tropfen die es vermögen mich zufrieden zu machen, mir die Momente der Musse zu verschaffen, die mich denn auch diese Weinmomente erleben lassen. Aber muss ich im Moment des Genusses oder danach wenn ich drüber nachdenke mir eine Meinung bilden, ob sich dies aus der Sicht des investierten Geldes im Hinblick des erlebten Genuss' gelohnt hat? Ich bin da, wie die Eröffnung des Threats erwarten lässt eher skeptisch eingestellt...

Denn eigentlcih soll Genuss Genuss sein, Wein Wein und mir das geben was ich in dem Moment möchte. Haben wir Geniesser ein schlechtes Gewissen oder in meinem Fall ein Problem der kognitiven DIssonanz, durch welche wir uns den Genuss schön zu reden versuchen?

Ich für mich habe mich gefunden und glaube, dass ich das trinke was ich mag und nciht so oft auf den Preis der Flasche schaue, auch wenn ich ein Budget einzuhalten habe... Und einen Wein an PGV-PLV oder weiss Got was für Massstäben zu messen macht mir meinen Genuss, mein persönlcihes Wienerlbnis kapputt... Wie steht es um dich und dein Weinerlebnis?


Ach du lieber Philipp: du hast es geschafft, ich habe Region b) entdeckt - ja - ich stehe dazu. Muss ich nun 10 Flaschen der Region a) verkaufen, weil ich 5 Flaschen der Region b) entdecken möchte? Oder umgekehrt? Nein, natürlich ist Genuss nicht so einfach in Punkte, Preise und Zahlen zu fassen. Ich freue mich auf viele spannende Entdeckungsreisen mit dir in beiden Regionen und mit der selben Offenheit für die "andere Seite" wie bisher. Und vielleicht entdecken wir zusammen sogar noch eine Region c) in welcher wir für 10 Flaschen nur deren 2 der Region a) und deren 1 der Region b) weggeben müssen. Man beachte den feinen Unterschied.

Es leben die Nuancen - von A-Z und von 0-101 Punkte und von katholisch bis vinophil.

Herzlich,

Adrian
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argentum

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Re: Der PGV-Wein, das Misterium des PLV-Siegers...

BeitragMi 26. Sep 2012, 09:23

Adi, Region c) ist längst bereit, bist du es auch?

:mrgreen: :twisted: :mrgreen:
Gruss
Philipp

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argentum

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Re: Der PGV-Wein, das Misterium des PLV-Siegers...

BeitragMi 26. Sep 2012, 09:25

sociando hat geschrieben:
argentum hat geschrieben: dass ich das trinke was ich mag und nciht so oft auf den Preis der Flasche schaue, auch wenn ich ein Budget einzuhalten habe... Und einen Wein an PGV-PLV oder weiss Got was für Massstäben zu messen macht mir meinen Genuss, mein persönlcihes Wienerlbnis kapputt...


sehe ich auch so. entweder sieht man es aus haushaltspolitischer sicht (=plv) oder konzentriert sich auf den individuellen, und möglicherweise unlogischen und unvernüftigten genuss. ich neige auch eher zu letzterem, da wein für mich eher die musik, und weniger die mathematik ist (in anlehung an unsere beiden funktionalen gehirnhälften). die liebe ist auch nicht immer vernünftigt. cheers, martin


*sign*
Gruss
Philipp

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vanvelsen

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Re: Der PGV-Wein, das Misterium des PLV-Siegers...

BeitragMi 26. Sep 2012, 09:26

argentum hat geschrieben:Adi, Region c) ist längst bereit, bist du es auch?

:mrgreen: :twisted: :mrgreen:


ich radle erst mal noch ein wenig durch die region b) weiter... :ugeek:
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Gerald

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Re: Der PGV-Wein, das Misterium des PLV-Siegers...

BeitragMi 26. Sep 2012, 10:00

Für mich persönlich ist das PLV/PGV interessant, aber - außer bei Alltagsweinen - nicht kaufentscheidend. Denn ich muss mich da mal outen, vom reinen Genussfaktor schätze ich einen frisch gepressten Apfelsaft aus dem eigenen Garten höher ein als 90% der getrunkenen Weine :oops:

Beim Wein steht für mich der - wenn man so will - "Forscherdrang" im Vordergrund, ich möchte neue Weine kennenlernen, den Zusammenhang mit Jahrgang, Herkunft, Rebsorten etc. herstellen und Ähnliches. Daher kaufe ich von den meisten Weinen auch nur 2 bis maximal 3 Flaschen ein, um sie zu verschiedenen Zeiten zu probieren.

Also bei mir auch Antwort c) - bzw. d), da c) ja schon anders belegt ist ...

Grüße,
Gerald
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Bernd Schulz

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Re: Der PGV-Wein, das Misterium des PLV-Siegers...

BeitragMi 26. Sep 2012, 13:54

Und ich oute mich als jemand, dem das PGV sehr wichtig ist.

Das hat zunächst den schlichten Grund, dass ich als Selbstständiger für ziemlich wenig Geld sehr viel arbeiten muss (Stundenlohn deutlich einstellig). Da dreht man seine Groschen einfach öfter um.

Zum anderen bin ich in dem Sinne erzogen worden, dass man immer mal wieder nach den Verhältnismäßigkeiten schauen sollte. Bei einem Wein, der mehrere hundert Euronen kostet, sehe ich kein vernünftiges Verhältnis zum Genuss.

Und zum dritten kann es auch richtig viel Spaß machen, ständig neue gute Weine zu angenehmen Preisen zu entdecken! Das Stichwort lautet Jagdinstinkt :mrgreen: .

Trotzdem kaufe ich meine Weine nicht bei Feinkost Albrecht. Und auch nur höchst selten bei Norma :mrgreen: .

Geizige Grüße

Bernd
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