[/quote]jessesmaria hat geschrieben:Der erwähnte Erkenntnistheoretiker und leidenschaftliche Empiriker Kant lässt sich schlecht für Geschmacksfragen einschalten, für die niemand eine wissenschaftliche Grundlage einfordert. Es geht um den bestmöglichen Vergleich von Erfahrungen und nicht um Faktenanalyse oder gar absolute Wahrheiten.
Das sehe ich anders. Natürlich geht es auch bei Kant nicht um "Faktenanalyse".
Ich meine den Kant der KdU. Um mal ganz pragmatisch Wikipedia zu bemühen:In seiner kritischen Begründung der Ästhetik untersucht Kant den Geltungsanspruch ästhetischer Urteile. Wer zu ästhetischen Urteilen über das Schöne fähig sei, beweise Geschmack. Geschmacksurteile sind subjektiv und empirisch auf einen Einzelfall, eine Landschaft, ein Kunstwerk bezogen: „Das Geschmacksurteil ist also kein Erkenntnisurteil, mithin nicht logisch, sondern ästhetisch, worunter man dasjenige versteht, dessen Bestimmungsgrund nicht anders als subjektiv sein kann.“
Hier habe ich mich in der Tat missverständlich ausgedrückt, d.h. wir meinen das Gleiche: Kant lässt sich nicht als Zeuge für die Möglichkeit eines objektiven Geschmacksurteils einspannen.