Frage:
Gibt es irgendwo anders in der Weinwelt ein Klassifizierungssystem wie das Deutsche Prädikatssystem?
Ein System wo der Zuckerinhalt der Trauben die "Qualität" garantieren soll. Dann könnte theoretisch der schlechteste Wein von einem "Terroir" in meinem Gartentreibhaus auch ein Auslese sein?
Nein, das kann doch nicht alles richtig sein. Geht nur mal ein Paar Jahrzehnten zurück wenn Rheinhessen "Flüssen" mit untrinkbaren restsüsslichen Liebfraumilch produziert hat.
Seit dann mit einem neuen Qualitätssystem wie in Frankreich (Terroir = Qualitätszeihen) produzieren die feinen Weinlagen in Rheinhessen die beste Rieslinge der Welt.
Für den normalen Weinkonsument sind doch diese zwei parallellen Systeme verwirrend.
Nur ein Beispiel, von einem Produzent gibt es z.B. diese zwei Weine:
- 2019 Dorsheim Goldloch Riesling Kabinett VDP.Grosse Lage
- 2019 Dorsheim Goldloch Riesling Grosses Gewächs
Wer ausserhalb wir "Winefreaks" versteht den sehr grossen Qualitätsunterschied dieser beiden Weine?
Nein, das alte Prädikatssystem hat überhaupt nie die Weinqualität befördert, und sollte nach meiner Meinung abgeschafft werden.
Ohne Einführung (welches jahr war das?) der VDP Qualitätspyramide (für trockene Weine!), wo würden die Deutsche Weine dann heute in der Welt stehen?
Rein "persöhnlich" schmeckt alles oberhalb 3-4 gram Zucker pro Liter für mich "süsslich", und ich bin natürlich nicht "neutral". Auch als "geselliger" Wein muss ein Wein für mich trocken sein, und ich kenne keinen hier zu Hause der restsüssliche Weine mag (ausser edelsüsse Dessertweine). Aber das habe ich auch ab und zu von Winzern in Deutschland und Frankreich (Elsass) gehört - "Aha, der Skandinavische Geschmack".
War letzte Woche auf Durchreise in Deutschland und habe nun meinen Lagerbestand von Burgunderweinen "aufgetankt"
Sehe auch das mein Lagerbestand von (trockenen
) Rieslingweinen aufgetankt werden muss - eine zweite Runde wird bald fällig sein!
Viele Grüsse
Rolf