Jetzt noch etwas zu den Weinnamen:
Der erste Besitzer des Weinguts
La Dominique, ein Händler aus Bordeaux, gab seinem Anwesen den Namen der Insel, durch die er es zu Wohlstand gebracht hatte. An eine glückliche oder unglückliche Liaison erinnert "Dominique" also nicht, sondern schlicht an die Geldquelle.
Ursprünglich war das Gelände von
Montrose über dem Fluss von Heidekraut überwuchert, das die leichte Anhöhe während der Blütezeit rosarot färbte.
Der ehemalige Schlossherr von
Cantemerle, Henri Binaud, hat vor Jahren die schönste Erklärung zum besten gegeben: Vor gut 500 Jahren, während des Krieges mit England, habe auf dem Weingut eine furchterregende Kanone gestanden, die von den Winzern ironisch "Merle", die Amsel, genannt worden sei. Zum Entsetzen der Schlossbewohner seien eines Tages englische Soldaten erschienen, die die Keller geplündert und Möbel und Fässer demoliert hätten. Da habe sich der alte Kellermeister der Kanone erinnert, die vorsichtig ins Freie gebracht, geladen und unter ohrenbetäubendem Lärm abgefeuert worden sei. Die Engländer hätten schlagartig die Flucht ergriffen und sich nie wieder blicken lassen. Von diesem Tag an habe das Schloss den klangvollen Namen "Cantemerle" getragen - die Amsel mit dem wirkungsvollen Gesang.
Im Mittelalter bedeutete das Wort "gaffet" Aussätziger oder Leprakranker.
La Gaffelière war demnach ein Haus, in dem Aussätzige untergebracht waren.
Lafitte, Lafite, Laffitte ist im Gironde-Gebiet sehr verbreitet und kommt aus dem gascognischen Wort "hite", was so viel bedeutet wie "Hügel" .
Das alles habe ich natürlich aus unserem grossen Buchbestand gefischt und abgeschrieben.
Gruss von Rinquinquin