Weinnamen, Lagennamen - Bedeutung und Entstehung

Hier mal zur Abwechselung die Enstehung des Namens einer Domaine:
Domaine Santa Duc:
Man könnte meinen, es hat was mit heiligem (Santa) oder einem Herzog (Duc) oder beidem zu tun.
Richtig ist aber, daß sich der Name aus Hibou Grand-Duc ableitet, dem Uhu, der rund um die Dentelles de Montmirail sehr verbreitet war. Aus Grand Duc wurde provencalisch Santa Duc und so entstand der Name für dieses Weingut nahe Gigondas.

Gruß, Grenache

Gerade haben wir ihn genossen, den Santa Duc.
Ach, ich muss ja zugeben, dass ich die südfranzösischen Weine gegenüber den Bordeaux langsam vorziehe. Verzeihe mir, liebes Bordelais, aber die Südfranzosen sind einfach weicher und zugänglicher.

Gruss von Rinquinquin

[susa]

..... und man kann sich auch ohne Kleinkredit einfach mal so ne Kiste in den Kofferraum packen

lieben Gruß
susa

Oder der Shiraz Dead Arm von d'Arenberg, der hat ja nichts mit dem alten Kalauer "BESSER ARM DRAN ALS ARM AB" zu tun, sondern bezeichnet einen ausgetrockneten Flusslauf.
lieben Gruß
susa

Ähhh, doch. Genau damit hat er zu tun. Mit einer Rebkrankheit, bei der die Triebe veröden (Dead Arms). Im befallenen Weingarten hing quasi ohne künstliche Ausdünnung nur noch eine Traube pro Stock, was diesen ultradichten Wein ergab.
Mag Folklore sein, aber so stand es zumindest auf dem Etikett der Flaschen, die ich bisher trinken durfte.
cheers
Felix

Hallo liebe Forumsteilnehmer,

Interessanter thread!

Auch von Von meiner Seite aus noch ein paar Beispiele für Pfälzer Weinlagen:

Deidesheimer Herrgottsacker: kein alter Friedhof sondern ehemals „Hergert´s Acker“
Mussbacher Eselshaut: eine Weinlage gerade mal „so groß wie eine Eselshaut“
Gimmeldinger Meerspinne: eine Weinlage so steil , dass sie „nur mit dem Meerspänner befahrbar“ war. Der Einspänner schaffte die Steigung nicht!
Ruppertsberger Reiterpfad: bezieht sich auf eine „ehemalige römische Heerstraße“ die von Trier nach Speyer lief
Forster Pechstein: namensgebend war hier das im Boden enthaltene schwarze Basaltgestein.
Auch das berühmte Forster Ungeheuer hat weder mit dem Monster von Loch Ness zu tun ( auch wenn an den Ortseingängen zwei steinerne „Ungeheuer“ die Gäste begrüßen) noch mit Bismarck (der mit seinem Spruch " dieses Ungeheur schmeckt mir ungeheuer" der Lage zu Weltruhm verholfen hat) sondern bezieht sich vielmehr auf den Namen einer ehemals in Forst ansässigen Familie namens "Ungeheuer".

Wer tiefer in die Materie einsteigen will, dem sei der Titel „Von der Musehelde zur Mäushöhle“ aus den „Schriften zur Weinkultur“ (erhältlich im Museum für Weinkultur Deidesheim zu EUR 2,50) empfohlen. Ganz nett ist auch das Büchlein „die Namen der Pfälzer Weine“ von Wulf Werbelow.

Die Lektüre lohnt sich, denn schließlich haben wir in der Pfalz auch Weinlagen wie den Flemlinger Zechpeter, den Dackenheimer Liebesbrunnen, den Billigheimer Venusbuckel ...

Gruß


Peter

...
Deidesheimer Herrgottsacker: kein alter Friedhof sondern ehemals „Hergert´s Acker“
Mussbacher Eselshaut: eine Weinlage gerade mal „so groß wie eine Eselshaut“
Gimmeldinger Meerspinne: eine Weinlage so steil , dass sie „nur mit dem Meerspänner befahrbar“ war. Der Einspänner schaffte die Steigung nicht!
Ruppertsberger Reiterpfad: bezieht sich auf eine „ehemalige römische Heerstraße“ die von Trier nach Speyer lief
Forster Pechstein: namensgebend war hier das im Boden enthaltene schwarze Basaltgestein.
Auch das berühmte Forster Ungeheuer hat weder mit dem Monster von Loch Ness zu tun ( auch wenn an den Ortseingängen zwei steinerne „Ungeheuer“ die Gäste begrüßen) noch mit Bismarck (der mit seinem Spruch " dieses Ungeheur schmeckt mir ungeheuer" der Lage zu Weltruhm verholfen hat) sondern bezieht sich vielmehr auf den Namen einer ehemals in Forst ansässigen Familie namens "Ungeheuer". ...

Schöne Erklärungen! Nur die Meerspinne gibt's nurmehr als Großlage, schade. Weiß denn jemand, wo die steile Original-Meerspinne lag?