Rieslingfan hat geschrieben:Die Quelle zur Definition des Begriffs "traditioneller Ausbau" stammt von Wein-plus.
"Unter dem umgangssprachlichen Begriff traditioneller Ausbau versteht man, dass ein Wein „nach alter und traditioneller Art und Weise“ ohne Einsatz neuerer Verfahren produziert wurde. In der Regel wird darunter verstanden, dass der Ausbau im großen Holzfass oder vielleicht auch im Edelstahltank, aber eben keinesfalls auf „moderne“ Art in Barrique erfolgte."
Da wäre erst einmal die Frage, auf welche Rebsorte sich die Wein-Plus-Zeilen beziehen? Riesling wird selten und sicher nicht "traditionell" im Barrique ausgebaut, aber der ganze VDP Ahr z.b. produziert in der Hauptsache Rotweine (so er denn überhaupt noch produziert
) - und die ganz selbstverständlich unter anderem im Barrique. Auch in anderen Anbaugebieten gibt es genug VDP-Erzeuger, die rote und weiße Burgundersorten unter Barrique-Einsatz ausbauen. Mit der Formulierung "traditioneller Ausbau" ist also seitens des VDPs gewiss nicht die Vermeidung von Barriques gemeint.
Meines Erachtens handelt es sich bei dem Attribut "traditionell" im hier vorliegenden Kontext um einen Gummibegriff, der alles und nichts besagen kann.
Kle hat geschrieben:PS: die Formulierung könnte natürlich vor allem gegen umstrittene Techno-Innovationen wie Mostkonzentration etc. gerichtet sein.
Eine klare Aussage im Sinne von Butter bei die Fische wäre dann "Unsere Mitglieder verzichten bewusst auf Mostkonzentration". Das vage Gerede/Geschreibe über einen wie auch immer gearteten "traditionellen Ausbau" dagegen kann man sich aus meiner Sicht komplett schenken.
Herzliche Grüße
Bernd