OsCor hat geschrieben:Auf der Suche nach Erklärungen für diesen Wert bin ich auch auf die Seite weinkenner.de gestoßen. Da wird zum Gesamtextrakt geschrieben:
Niedrige Extrakte weisen v. a. Massenweine und Weine aus früh gelesenen Trauben auf. Sie übersteigen selten 19 Gramm pro Liter. Hohe Extraktwerte haben dagegen Weine, die spät, d. h. reif gelesen wurden. Die höchsten Extrakte (bis zu 30 Gramm pro Liter) findet man bei Weinen, deren Beeren schon leicht geschrumpelt sind und die einen nurmehr geringen Saftanteil aufweisen.
Kann ich demnach auch nicht den Umkehrschluss ziehen, dass Weißweine mit einem Gesamtextrakt von < 20 g/L dünne Plörren sein müssen?
Sorry, aber wer einen solchen Bullshit zum Gesamtextrakt schreibt, beweist damit nur, dass er keineswegs ein
Weinkenner ist, sondern ein Ahnungsloser.
Wie oben geschrieben:
Zucker ist ein Bestandteil des Gesamtextrakts. Wenn also ein Supermarktwein 25 Gramm Restzucker hat (nicht so ganz ungewöhnlich) und dazu noch 15 Gramm zuckerfreien Extrakt, macht das 40 Gramm Gesamtextrakt. Das ist dann gleich super, oder wie?
Wenn überhaupt, darf man nur auf den
zuckerfreien Extrakt schauen, der nur ein Teil des Gesamtextrakts ist. Aber selbst der ist isoliert betrachtet absolut nicht aussagekräftig, da z.B. unterreife = säurereiche Weine typischerweise einen hohen zuckerfreien Extrakt aufweisen.
Oswald: vergiss ganz einfach diesen Parameter. Der spielt keine Rolle, wenn man nicht gleichzeitig
alle anderen analytischen Parameter zur Hand hat - und die hast Du nicht.
Gruß
Ulli