Fr 8. Jan 2021, 13:05
Daß das nicht funktioniert, weil das Thema zu komplex und individuell für einfache Regeln ist - da bin ich ganz bei Dir. Beim Wein gilt womöglich noch mehr als generell: Der Weg ist das Ziel.
Besten Gruß, Karsten
Fr 8. Jan 2021, 13:09
Kann man so sehen. Aber eher der für Individualtouristen, nicht die "been there, done that" Checkliste.jessesmaria hat geschrieben:Deswegen finde ich ein bisschen Reiseführer doch nicht schlecht. Ich denke, dafür ist das Forum hier ja auch (u. a.) da.
Fr 8. Jan 2021, 13:34
jessesmaria hat geschrieben:Würdest du aber, wenn auch nur bei bestimmten Weintypen (Rebsorte, Anbaugebiet, ...), meistens mehr oder weniger 20€ ausgeben, dann hättest du ja schon eine grobe Kategorisierung zugrunde liegen.
jessesmaria hat geschrieben:Ich bin auch mittlerweile skeptisch, dass man im Supermarkt im unteren Preissegment überhaupt fündig wird – die Weine müssen ja immer für den Massenmarkt produziert werden, in großen Stückzahlen vorliegen und möglichst immer einheitlich schmecken. Der geringe Preis entsteht wahrscheinlich dann durch übermäßiges Schönen, keine Spontanvergärungen, usw. usw.
Sa 9. Jan 2021, 17:50
EThC hat geschrieben:Bei manchen Weintypen liegt es in der Natur der Sache, daß diese generell von den Preisen für andere Weine abweichen, Schaumweine im Allgemeinen z.B., Champagner im Besonderen, alles was Beerenauslesen etc. betrifft. Burgund ist in der Regel teurer als Bodensee, aber auch bei letzterem habe ich schon 30 Euronen für ein Fläschchen bezahlt und bei ersterem kann man mit etwas Gespür auch im 10 Euronen-Bereich mal was Schönes finden. Müller-Thurgau geht genauso in teuer wie Spätburgunder auch im einstelligen Bereich Spaß machen kann. Aber generell achte ich da nicht weiter drauf.
Von Ausnahmen wie manchen Franchise-Edekas abgesehen, bei denen der Eigner aus welchen Gründen auch immer neben dem Edeka-Standard-Programm auch noch ein separates, eher am Fachhandel orientiertes Zweitsortiment führt.
Sa 9. Jan 2021, 19:03
jessesmaria hat geschrieben:[...]wäre aber vielleicht für Anfänger eine ausführlichere Tabelle tatsächlich eine Hilfe, aus der man z. B. entnehmen könnte:
Wenn Weintyp x (Region y, Rebsorte z, Herstellung...), dann unter x€ Finger weg, x–y€ astrein vinifizierter, charakteristischer Alltagswein möglich, y–z€ außergewöhnlichere Weine, mehr als z€ muss man nicht ausgeben.
Oder so ähnlich...
Erkenne den Widerspruch.jessesmaria hat geschrieben:Einfach im Supermarkt-Regal schauen und 10€ statt 5€ zahlen, um auf der sicheren Seite zu sein, führt meiner Erfahrung nach aber zu überhaupt nichts.
Mein erster Impuls war: Das können die so nicht geschrieben haben. Dann habe ich den Artikel rausgesucht und gelesen. Und siehe da: Sie haben es zwar genau so geschrieben, aber als besonders flapsigen Abschluß eines mehr als zehnmal so langen Artikels, der eh schon etwas bemüht locker daherkommt.jessesmaria hat geschrieben:mit zweifelhaften Tipps wie denen von der Webweinschule, dass man auch mit 2€ gut wegkommt, wenn man nur genügend Versuche wagt.
Überspitzt: Demzufolge müßte man 100 €/Fl. ausgeben, wenn man mindestens "erstaunlich lecker" trinken möchte. Ob man das in 50 Flaschen investiert, oder eine einzige, ist dann Sache der persönlichen Vorlieben - und der Leberfitness. Reicht einem "ganz gut", landet man bei 20 €/Fl.. "Unfallfrei" ist nichts, das mich interessiert; jedenfalls würde ich dafür null Aufwand treiben.Tränken wir uns durch alle Zwei-Euro-Weine der Discounter und Supermärkte, fänden wir vielleicht 50 Prozent ordentlich (im Sinne von unfallfrei zu trinken), 8 Prozent ganz gut und 2 Prozent für den Preis erstaunlich lecker.
Sa 9. Jan 2021, 20:47
amateur des vins hat geschrieben:Du läßt nicht locker... Schon ok.
Erkenne den Widerspruch.
Sa 9. Jan 2021, 21:23
Was? Nö, wo kämen wir denn da hin, wenn ich Dir zu fragen übel nähme?jessesmaria hat geschrieben:Danke, dass du es mir nicht übel nimmst.
Das hast Du falsch verstanden: An der Stelle rechnet die Webweinschule ja nicht, sondern postuliert lediglich eine Qualitätspyramide im 2€-Segment, und die relativen Häufigkeiten dürften schon etwa hinkommen. Gerechnet habe ich, wieviel Wein man für's Geld bekommt, und das war unsinnig. Allerdings auch nicht ohne wahren Kern: Es ist - gerade bei beschränktem Budget - überlegenswert, für dasselbe Geld weniger Flaschen höherer Qualität zu trinken. Aber das ganze in ein festes Nummernschema zu pressen, das ist unsinnig.jessesmaria hat geschrieben:Jedenfalls bin ich erleichtert, dass du die Rechnung der Webweinschule genauso unsinnig findest.
Ich glaube auch nicht, dass 8% der 2€-Weine gut trinkbar und 2% erstaunlich lecker wären.
Aber meine Zeit und mein Geld und vor allem mein Gaumen sind mir zu schade, um das auszuprobieren.
Sa 9. Jan 2021, 21:39
Sa 9. Jan 2021, 22:25
Die Kritik an Lobenberg macht sich i.W. an seiner inflationären Bepunktung fest, die zu einem Stau und somit mangelnder Differenzierung am oberen Ende der Skala führt. Ahnung hat der schon, und wenn Du die Feinheiten seiner Formulierungen kennenlernst, wirst Du dort auch Differenzierungsmöglichkeiten finden.jessesmaria hat geschrieben:Aber der Lobenberg kommt hier ja auch nicht immer so gut weg.
Ich sprach von relativen Qualitäten, und ich denke weiterhin, daß das annähernd paßt - so wie in jedem anderen Segment auch. Natürlich wirst Du auch in der Menge aller 2€-Weine einige wenige finden, die besser (oder weniger schlecht) sind, als die anderen. Ob auf die jetzt "erstaunlich lecker" als Label paßt, weiß ich nicht; für mich selber kann ich mir das nur schwer vorstellen, lasse mich aber gerne vom Gegenteil überzeugen.jessesmaria hat geschrieben:Zur 2€-Rechnung: Ok, jetzt habe ich dich richtig verstanden. Trotzdem glaube ich den relativen Häufigkeiten nicht. Das widerspricht auch anderen Experten-Stimmen, z. B. Jens Priewe, der genau erklärt, warum in einem 2€ Wein gar nichts annähernd Gutes drin sein kann.
So 10. Jan 2021, 14:06
jessesmaria hat geschrieben:Wenn Weintyp x (Region y, Rebsorte z, Herstellung...), dann unter x€ Finger weg, x–y€ astrein vinifizierter, charakteristischer Alltagswein möglich, y–z€ außergewöhnlichere Weine, mehr als z€ muss man nicht ausgeben.
Oder so ähnlich...