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Fragen zur Sektherstellung

Was Sie schon immer über Wein wissen wollten, aber nie zu fragen wagten
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dumbokanti

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Fragen zur Sektherstellung

BeitragFr 6. Jan 2012, 22:02

ich weiß nich ob das das richtige Forum ist aber hier mal meine Frage(n):

Hallo, ich interessiere mich für das Thema der Sektherstellung. Im Grunde hab ich es auch verstanden. Meines Wissens nach muss man nen Wein nehmen, Zucker Hefe zugeben, die Flasche zumachen, für ein paar Wochen jeden Tag ein wenig Schütteln, dann auf den Kopf drehen, damit sich die Hefe absetzt, den Sekt kaltmachen, die Flasche aufmachen, damit man den Hefetropf da entfernen kann und dann nach belieben süßen und dann ist des eigentlich fertig. Richtig so ?
Hab mein Wissen größtenteils aus einem Beitrag hier im Forum (http://www.schnapsbrennen.at/rezepte/20 ... 35-01.html).
Jetzt hab ich noch ein paar Fragen.
- Ich kann doch einfach nen Weißwein, den man hier im Laden kaufen kann nehmen oder ?
- Kann ich die Flasche normal mit nem Drehverschluss (also normaler Flaschendeckel) zu machen oder muss ich da auf etwas spezielles achten ?
- Muss die Flasche Luft haben ? Oder kann die Voll sein (die Weinflasche einfach nehemen)
- Von wo bekomm ich so gute Hefe, kann ich auch normale Hefe nehemn wie z.b. zum Pizzateig ?
- Welches verhältniss muss Zucker-Hefe sein ?
- Da entsteht ja CO2, was ja den Sekt zum blubbern bringt. Hält eine normale Weinflasche den Druck aus ?
- Wenn cih den Sekt gefrieren lass, um den Absatz rauszubekommen, gibts doch auch extreme Explosionsgefahr oder ?

Sind dann doch ziemlich viele Fragen geworden, aber ich hoff ihr könnt mir trotzdem helfen.
Vielen Dank, Jorge Washington
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Gerald

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Re: Fragen zur Sektherstellung

BeitragSa 7. Jan 2012, 12:29

Hallo Mr. President (welch Ehre für unser kleines Forum ;) ),

im zitierten Schnapsbrennerforum ist ohnehin eigentlich alles gut beschrieben (Beitrag Friedi), dort sind auch die Antworten auf fast alle deine Fragen.

Daher nur kurz:
- normaler Weißwein ist nicht ideal wegen der Schwefelung (kann sein, dass die 2. Gärung nicht startet)
- keine normale Weinflasche (kann durch den Druck brechen), unbedingt Sektflaschen verwenden
- damit erübrigt sich auch die Frage mit dem Schraubverschluss (passt nicht auf Sektflaschen). Kronkorken oder Plastik-Sektkorken verwenden
- Backhefe (Pizzateig :D ) wird nicht funktionieren, du brauchst eine CO2-tolerante Reinzuchthefe

Nur das mit dem Gefrieren war nicht so gut beschrieben: Sekt auf Kühlschranktemperatur bringen, dann aus Eis und Kochsalz eine Kältemischung bereiten (ca. -20°C), nur den Hals der Sektflasche (nach unten wie gelagert) dort eintauchen, bis die Hefe einen Eispropfen bildet. Dann Flasche vorsichtig öffnen, der Propfen mit der Hefe wird herausgeschleudert. Flasche schnell umdrehen, den Schwund mit gesüßtem Wein auffüllen und wieder verschließen.

Profis machen es auch ohne die Kältemischung, dafür braucht man aber sehr viel Geschick, um nicht den ganzen Sekt zu verschütten ;)

Grüße,
Gerald
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BuschWein

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Re: Fragen zur Sektherstellung

BeitragSa 7. Jan 2012, 15:44

Ich würde auf keinen Fall Sekt zuhause im Hobbyversuch erzeugen, die Gefahren bezüglich Glasbruch, nicht startende Gärung, Schwierigkeiten beim Degorgieren (Entfernen des Hefepfropfs) ... sind aus meiner Sicht zu groß, dass man da wirklich gute Ergebnisse erhält.
Armin
www.gutsweine.com

Dumme Menschen machen immer den gleichen Fehler, intelligente immer Neue ;)
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Gerald

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Re: Fragen zur Sektherstellung

BeitragSa 7. Jan 2012, 16:01

Ich habe vor Jahren einmal selbst Sekt auf diese Weise hergestellt. Die Gefahr des Glasbruchs halte ich für gering, wenn man Sektflaschen verwendet (die müssen ja sehr viel aushalten, z.B. dürfen sie auch nicht explodieren, wenn man sie im Sommer im heißen Auto vergisst).

Allerdings sind von meinen Ansätzen (handelsübliche Weiß- bzw. Roséweine) nur ca. die Hälfte richtig vergoren, obwohl ich eine spezielle Sekthefe verwendet habe. Von dieser Hälfte habe ich wieder bei einem Teil recht viel Sekt beim Degorgieren verschüttet (obwohl ich das mit dem Eispropf an sich richtig hinbekommen habe). War an sich ein lehrreiches Experiment, mehr aber auch nicht ;)

Wenn man mit so etwas experimentieren möchte, würde ich aber statt Weißwein Apfelwein empfehlen, der ist normalerweise nur gering geschwefelt und außerdem springt die Zweitgärung wegen dem niedrigen Alkoholgehalt viel leichter an.

Grüße,
Gerald

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