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Als Weinkeller ok?

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UlliB

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Re: Als Weinkeller ok?

BeitragMo 10. Apr 2023, 17:06

EThC hat geschrieben:
Weinschlürfer hat geschrieben:Noch nie.. also wirklich noch nie und bei keiner Flasche konnt ich sinkende Füllstände feststellen !
entweder hier gibt es andere Faktoren oder da stimmt was nicht.
...hatte ich schon. Vielleicht 3 Flaschen in 25 Jahren. Ursache war immer klar ein Strukturfehler im Korken.

Es kommt wohl darauf an, wie lange man lagert. Bei mir im Keller (bzw. in dessen Vorgängerkellern) liegen etliche Weine seit mehr als 40 Jahren. Bei einem Bordeaux aus den 70ern ist es völlig normal, wenn der Füllstand auf top shoulder gesunken ist, und auch bei einem 30 jährigen ist es weder ungewöhnlich noch beunruhigend, wenn der Füllstand schon nicht mehr im Nacken der Flasche steht. Deutlich mehr ist dann bezogen auf das jeweilige Alter beunruhigend, und nicht umsonst ist bei der Auktion älterer Bordeaux der Füllstand der Flasche(n) ein sehr wichtiges Kriterium.

Unter Naturkorken gibt es immer Schwund. in den ersten 10 bis 20 Jahren merkt man den allerdings wirklich kaum, wenn man den ursprünglichen Füllstand nicht markiert hat (dabei muss die Temperatur bei der Beobachtung natürlich beachtet werden). Da geht es in der Regel nur um wenige Millimeter, und ein deutlicher Schwund nach so kurzer Zeit deutet eigentlich immer auf ein Problem mit dem Korken hin.

Im übrigen muss man berücksichtigen, dass trotz moderner Füllanlagen es bereits bei frisch gefüllten Weinen Unterschiede im Füllstand gibt, die können durchaus einen halben cm oder auch mal etwas mehr ausmachen. Das muss man beim Vergleich gelagerter Flaschen berücksichtigen.

Gruß
Ulli
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EThC

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Re: Als Weinkeller ok?

BeitragMo 10. Apr 2023, 18:28

UlliB hat geschrieben:Im übrigen muss man berücksichtigen, dass trotz moderner Füllanlagen es bereits bei frisch gefüllten Weinen Unterschiede im Füllstand gibt, die können durchaus einen halben cm oder auch mal etwas mehr ausmachen. Das muss man beim Vergleich gelagerter Flaschen berücksichtigen.
...zur Toleranz bei der Füllanlage kommt noch die Fertigungstoleranz der Flasche selbst, d.h. der Füllstand gemessen von der Öffnung abwärts wird von Flasche zu Flasche etwas variieren. Am Flaschenboden ist das Maß in mm angegeben, das eingehalten werden muß, daß das Nominalvolumen unter Berücksichtigung der Fertigungstoleranz mindestens erreicht wird.
Viele Grüße
Erich

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Rieslingfan

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Re: Als Weinkeller ok?

BeitragMo 10. Apr 2023, 18:58

EThC hat geschrieben:Am Flaschenboden ist das Maß in mm angegeben, das eingehalten werden muß, daß das Nominalvolumen unter Berücksichtigung der Fertigungstoleranz mindestens erreicht wird.
Da ich gerade eine Flasche Gutsriesling in meiner Nähe stehen habe, habe ich mal nachgesehen.

Auf dem Flaschenboden steht gar nichts. Am unteren Rand steht:

0,75l
ein mir nicht bekanntes Zeichen mit anschließender Ziffer 29
die Zahl 3
die Zahl 75,6

Demnach dürfte das Zeichen/29 das erwähnte Nominalvolumen sein.
Gruß Markus
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Weinschlürfer

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Re: Als Weinkeller ok?

BeitragDi 11. Apr 2023, 09:51

Hallo ihr Füchse :)

Klar kann es Ausreiser geben (Korken etc.), aber der Maxilian7 meinte ja er hat Füllstandsunterschiede bei wenigen Jahren der beschriebenen Lagerung. Normalerweise ist das bei den genannten Bedingungen aber nicht der Fall. Jedenfalls kann ich das nicht bestätigen bei ca. 15/20 Grad..
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maxilian7

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Re: Als Weinkeller ok?

BeitragDi 11. Apr 2023, 10:46

EThC hat geschrieben:
maxilian7 hat geschrieben:Der Füllstand war bei den Flaschen aus dem Keller mit Schwankungen 15°C/22°C deutlich geringer.
...und zu Beginn des Versuchs waren die Füllstände alle gleich? Und wie war der geschmackliche Vergleich?

Das kann ich dir leider nicht beantworten. Ich habe die anderen Flaschen auch nicht verkostet, kenne nur meine eigenen.
Um dem ganzen etwas mehr Kontext zu geben: In meinem Fall bin ich im Bekanntenkreis letztes Jahr darauf gekommen, dass wir beide denselben Wein im Keller haben. Er hatte sich über den Füllstand gewundert, weil 2 Flaschen des Weins bei ihm ca. 10mm Luft zur Kapsel hatten. Ich habe das dann bei mir zuhause gemessen, der gleiche Weine aus demselben Jahrgang stand bei mir bei allen meiner Flaschen bei ca. 5mm von der Kapsel.
Der Unterschied war also schon deutlich. Aber ob das Flaschenvarianzen sein können (gibt es mehrere Chargen eines Jahrgangs?), seine Lagerbedingungen doch schlechter waren als die geschilderten 15/20°C (zur Luftfeuchtigkeit weiß ich nichts) oder es einen ganz anderen Grund gab (Korkdefekt bei beiden Flaschen?), kann ich nicht beurteilen. Geschmeckt hat ihm der Wein, er hatte mir auch nichts von einer deutlichen Oxidation gesagt.

Viele Grüße,
Max
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EThC

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Re: Als Weinkeller ok?

BeitragDi 11. Apr 2023, 10:54

Rieslingfan hat geschrieben:Auf dem Flaschenboden steht gar nichts. Am unteren Rand steht:

0,75l
ein mir nicht bekanntes Zeichen mit anschließender Ziffer 29
die Zahl 3
die Zahl 75,6

Demnach dürfte das Zeichen/29 das erwähnte Nominalvolumen sein.
...bei Schraubern liegt das Maß etwa in der Spanne 30...45 mm, bei den Korkflaschen ist's naturgemäß mehr, ca. 65...80 mm. Ich hab mal bei einigen meiner Flaschen nachgesehen, die Angaben stehen entweder am unteren Rand oder am Boden, der Eichabstand wird eigentlich immer mit "mm" als Suffix angegeben, ich hab aber auch eine ohne die Einheit gefunden, juxigerweise auch mit der Angabe "75,6" ohne Einheit, in dem Fall dürfte es sich um das Überlaufvolumen handeln (von Stadlmann aus der Thermenregion, die Glashütte ist hier Verallia [umkringeltes "O"]).

Der Rest der Angaben dürfte produktionsspezifisch sein, das "unbekannte Zeichen" vermutlich das Hüttenzeichen der Glashütte ( https://www.glasaktuell.de/glasverpacku ... enzeichen/ ).

Edit: hier noch eine genauere Erläuterung: http://www.hvg-dgg.de/behaelterkennzeichnung.html
Zuletzt geändert von EThC am Di 11. Apr 2023, 11:22, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße
Erich

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EThC

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Re: Als Weinkeller ok?

BeitragDi 11. Apr 2023, 11:07

maxilian7 hat geschrieben:gibt es mehrere Chargen eines Jahrgangs?
...das gibt's recht häufig, nicht immer werden alle Flaschen auf einmal abgefüllt. Gerade bei Weinen mit höheren Flaschenstückzahlen gibt's oft mehrere Chargen, da spielt vor allem die Logistik eine Rolle, seltener auch mal die Absicht des Winzers, einen Wein länger im Faß / Tank reifen zu lassen. Das manifestiert sich auf der Flasche dann in der Regel in unterschiedlichen Prüf- und / oder Lot-Nummern.
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Udo2009

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Re: Als Weinkeller ok?

BeitragDi 11. Apr 2023, 12:43

EThC hat geschrieben:....Ich hab mal bei einigen meiner Flaschen nachgesehen, die Angaben stehen entweder am unteren Rand oder am Boden, der Eichabstand wird eigentlich immer mit "mm" als Suffix angegeben, ich hab aber auch eine ohne die Einheit gefunden, juxigerweise auch mit der Angabe "75,6" ohne Einheit, ...

Ich habe just eine Flasche in der Hand gehabt, 0,75 l. Am unteren Rand steht: "•••• •• • •• 7" mehr nicht und auch nichts sonst irgendwo auf der Flasche. :? :?:
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EThC

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Re: Als Weinkeller ok?

BeitragDi 11. Apr 2023, 13:05

Udo2009 hat geschrieben:Ich habe just eine Flasche in der Hand gehabt, 0,75 l. Am unteren Rand steht: "•••• •• • •• 7" mehr nicht und auch nichts sonst irgendwo auf der Flasche. :? :?:
...das ist der maschinenlesbare Glasformencode, die Pünktchen heißen einfach "7". Daß da sonst nix draufsteht, ist dann schon eher ungewöhnlich...

https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Gla ... lesbar.PNG
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Fasano

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Re: Als Weinkeller ok?

BeitragDi 11. Apr 2023, 14:02

Kann mich noch gut erinnern, als meine frisch in Subsciption gekauften Lynch Bages 2000 ankamen. Der Füllstand war base of neck. Das fand ich schon damals unverschämt.
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