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Weinlagerung - optimale Bedingungen

Alles zu "my cellar is my castle"
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René

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Re: Weinlagerung - optimale Bedingungen

BeitragDi 1. Feb 2022, 19:49

@all,

bezüglich der hohen relativen Luftfeuchtigkeit noch eine Frage :!:

Würde ihr hier etwas machen - vorallem eine technische Lösung?

Wenn ja, was?

Lüften geht im Winter aufgrund der Kälte nicht.
Sommer könnte es funktionieren. Zumindest könnte ich die Kellertür offen lassen, dann kann die Luftfeutigkeit über Schuppen und Dachlucke entweichen.


lg
René
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amateur des vins

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Re: Weinlagerung - optimale Bedingungen

BeitragDi 1. Feb 2022, 20:53

René hat geschrieben:Was haltet ihr von der Methode mittels Haarspray fixieren?
Nichts, genausowenig wie von Frischhaltefolie.
Besten Gruß, Karsten
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EThC

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Re: Weinlagerung - optimale Bedingungen

BeitragDi 1. Feb 2022, 21:31

René hat geschrieben:Würde ihr hier etwas machen - vorallem eine technische Lösung?

Wenn ja, was?

Lüften geht im Winter aufgrund der Kälte nicht.
Sommer könnte es funktionieren. Zumindest könnte ich die Kellertür offen lassen, dann kann die Luftfeutigkeit über Schuppen und Dachlucke entweichen.

...heizen oder trocknen.

Luft nimmt mit steigender Temperatur auch mehr Feuchte auf. Bei z.B. 20 °C nimmt 1 kg Luft max 14,7 g/kg Wasser auf, das entspricht dann 100 % re. Luftfeuchte. Bei 5 °C sind's nur noch 5,4 g/kg entsprechend wieder 100 % rel. Feuchte bei der Temperatur. Das heißt, bei gleichbleibendem Wassergehalt sinkt die relative Feuchte mit steigender Temperatur. Also entweder an der Temperaturschraube drehen oder im Raum die Feuchte aus der Luft holen.

Einfach die Feuchtigkeit entweichen lassen geht nicht. Wenn man nicht aktiv was am Wassergehalt der Luft ändert, bleibt der drinnen wie draußen über den Luftaustausch ungefähr gleich, nur die rel. Luftfeuchte ändert sich mit der Temperatur. Wenn z.B. ein kg Luft bei 25 °C draußen 60 % re. Luftfeuchte hat, enthält sie 11,9 g Wasser, kühlt die Temperatur der Luft im Keller auf 18 °C ab, dann bleibt der Wassergehalt gleich, die rel. Feuchte steigt jedoch auf 92,1 %. Sinkt die Temperatur noch weiter, fällt die Feuchte aus der Luft aus und lagert sich an anderen Materialien an. Da solche Systeme immer auf Ausgleich aus sind, saugen Papieretiketten das Wasser ab einem gewissen Punkt quasi aus der Luft. Andere Materialien in der Umgebung tun das natürlich auch, z.B. auch das Mauerwerk...

Lüften im Winter führt feuchtigkeitsmäßig übrigens eher zu einer Senkung der relativen Feuchte, wenn die in den Keller einströmende Luft etwas erwärmt wird, nimmt auch deren relative Luftfeuchte ab. Es sei denn, sie wird von feuchten Wänden etc. wieder gespeist.
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
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weingeist

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Re: Weinlagerung - optimale Bedingungen

BeitragMi 2. Feb 2022, 14:14

amateur des vins hat geschrieben:
René hat geschrieben:Was haltet ihr von der Methode mittels Haarspray fixieren?
Nichts, genausowenig wie von Frischhaltefolie.

So "brutal" würde ich das nicht unterschreiben. Nach ca. 45 Jahren Weinlagerung in einem "echten" ;) ehemaligen Weinkeller mit hoher Luftfeuchtigkeit durfte ich da doch einige "Erfahrungswerte" sammeln und habe natürlich auch vieles ausprobiert, die Etiketten irgendwie zu schützen.

Haarspray oder Klarlack - nutzt tatsächlich nichts, auch wenn es oftmals geschrieben wird.

Lebensmittel- bzw. Frischhaltefolie nutzt meiner Ansicht nach bedingt etwas, wobei es da auch auf die Art der Etiketten ankommt. Die früher verwendeten Papieretiketten zerlegen sich auch in der Folie binnen kürzester Zeit, bei modernen Etiketten, welche eine Art Trägerfolie nutzen, kann man mit dieser Methode doch positive Effekte erzielen. Spannt man die Folie wirklich auf Zug in mehreren Drehungen über die Flasche, sodass Etikett und eben ein Teil der Flasche oben und unten damit bedeckt sind, kann man teilweise schon "Erfolge" verbuchen. Jedenfalls soweit, dass man (für den Privatgebrauch) das Etikett noch problemlos lesen kann. "Bedient" ist es meist trotzdem, also ist die Frage, was ein Käufer dazu sagen würde.
Liebe Grüße
weingeist
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amateur des vins

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Re: Weinlagerung - optimale Bedingungen

BeitragMi 2. Feb 2022, 14:39

Naja, technisch mag Folie den gewünschten Effekt erzielen. Ich halte es nur für ausgemachten Schmarrn, dafür ein Erdölprodukt einzusetzen, selbst wenn es "nur" PE ohne und nicht PV(D)C mit Weichmachern sein sollte, vom Aufwand einmal abgesehen. Und ob ein Käufer, der Wert auf Topetiketten legt, die noch mag, wenn soviel Klarlack drauf ist, daß es 'was bringt, dürfte auch fraglich sein. /jm2c
Besten Gruß, Karsten
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austria_traveller

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Re: Weinlagerung - optimale Bedingungen

BeitragMi 2. Feb 2022, 14:45

amateur des vins hat geschrieben:dafür ein Erdölprodukt einzusetzen

Mit diesem Zustand werden wir wohl noch ein paar Jährchen leben müssen
Beste Grüße
Gerhard aus Wien
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weingeist

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Re: Weinlagerung - optimale Bedingungen

BeitragMi 2. Feb 2022, 14:53

amateur des vins hat geschrieben:Naja, technisch mag Folie den gewünschten Effekt erzielen.
Und genau darum ging es in diesem (meinem) Statement...

Und "Korrektur" zur Zahl... die müsste 35 heißen (ich mache mich doch selbst glatt älter als ich bin... :lol:
Liebe Grüße
weingeist
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René

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Re: Weinlagerung - optimale Bedingungen

BeitragMi 2. Feb 2022, 15:04

weingeist hat geschrieben:
amateur des vins hat geschrieben:Naja, technisch mag Folie den gewünschten Effekt erzielen.
Und genau darum ging es in diesem (meinem) Statement...

Und "Korrektur" zur Zahl... die müsste 35 heißen (ich mache mich doch selbst glatt älter als ich bin... :lol:


Danke für dein Statement ...

Und ich dachte mir schon am Foto ... er ist sicher keine 45 ... :lol:
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mixalhs

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Re: Weinlagerung - optimale Bedingungen

BeitragMi 2. Feb 2022, 15:07

René hat geschrieben:@all,
Lüften geht im Winter aufgrund der Kälte nicht.
Sommer könnte es funktionieren. Zumindest könnte ich die Kellertür offen lassen, dann kann die Luftfeutigkeit über Schuppen und Dachlucke entweichen.
lg
René


Wie Erich schon sagte: Lüften im Sommer ist absolut kontraproduktiv, weil die warme Luft viel Feuchtigkeit enthält, die dann an kühlen Flächen, z.B. Weinflaschen kondensiert, so dass sich dort schnell Schimmel bildet. Lüften darf man im Sommer nur an extrem trockenen Tagen, wenn er Taupunkt unter der Temperatur im Keller liegt. Der Taupunkt ist die Temperatur, bei der die Luftfeuchtigkeit kondensiert. Man findet den Taupunkt online in einigen Wettervorhersagen, z.B. bei kachelmannwetter.com oder bei yr.no.
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René

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Re: Weinlagerung - optimale Bedingungen

BeitragMi 2. Feb 2022, 16:45

mixalhs hat geschrieben:lüften im Sommer ist absolut kontraproduktiv, weil die warme Luft viel Feuchtigkeit enthält


Danke dir für den Hinweis ... wieder mal nicht mitgedacht.
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