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Juchu, danke euch

Naja, gesünder wäre natürlich der Klimaschrank…

SCNR
Oswald

OsCor hat geschrieben:Naja, gesünder wäre natürlich der Klimaschrank…

Da bin ich mir gar nicht so sicher. Ich trinke ja über lange Jahre nahezu täglich Wein, und vom Zahnarzt, den ich halbjährlich konsultiere, mal abgesehen hat mich in diesem Jahrtausend noch kein Arzt malträtiert. Mein letzter Besuch bei meinem "Hausarzt" (mit dem ich über die Musik befreundet bin) hat 1996 oder 1997 stattgefunden. Und ich hatte auch seit über 15 Jahren keinen grippalen Infekt mehr....

Herzliche Grüße

Bernd

Hallo zusammen,
Kurze Frage, ich habe einen Weinkühlschrank von Liebherr mit zwei Zonen. Auf wieviel grad stelle ich diese denn jeweils ein? Ich habe oben den Rotwein liegen und momentan 17 Grad eingestellt. Unten steht und liegt der Weißwein bei aktuell 5 Grad.
Wie handhabt ihr das?
Danke euch und liebe Grüße

...das kommt m.E. darauf an, wie Du den Schrank nutzt. Für die reine Lagerung würde ich alles auf eine einheitlichen Temperatur regeln lassen, so ca. 15 °C. Weniger muß m.E. nicht sein.
Wenn man die Weine servierfertig temperieren will, würde ich wohl 8 °C für weiß und 17 °C für rot einstellen.

Hallo zusammen
mal einige richtigstellungen:
Lagerung (1+ Jahre): 10-14°C gilt als ideal (und zwar sowohl für Weisswein, Rotwein wie auch Sekt.
Temperierung: Deutsche haben die Eigenheit, Weisswein zu kalt und Rotwein zu warm zu trinken.
Der zu kalte Weisswein schmeckt dann wie Wasser, der zu warme (Zimmertemperatur) Rotwein zeigt alle möglichen Fehler.
Richtig für Temperierung auf Trinktemperatur wäre: Weisswein auf ca 8° (damit man ihn dann im Glas bei 10°, schwere Weissweine gerne auch bei 12-13° trinkt. Weissweine als "gefühlt" eher an der warmen Grenze trinken (mal billigen Fusel weggelassen - den kann man nicht kalt genug trinken - oder besser gleich sein lassen).

Für Rotweintemperierung: Weinschrank auf 15° stellen (im Hochsommer auf 14°). Den Rotwein sollte man ohnehin mindesten 10-20 Minuten offen stehen lassen, damit er seinen Geschmack entwickelt. Im Glas ist er dann bei ca 16-17, und damit für die meisten heute gerne getrunkenen (eher schweren) Rotweine genau richtig.
Rotwein gefühlt an der kühlen Grenze trinken!

So - noch ein Wort zu Feuchtigkeit: 99% aller Weinkühlschränke "managen" die Feuchtigkeit passiv. D.h. sie tun eigentlich nichts anderes als das Kondensat am Verdampfer mit einem Ventilator wieder in den Innerraum zu blasen. Der Effekt ist in fast allen fällen ca. wie folgt: Aussenfeuchte + 5-10% = Feuchte im Innnenraum. Das ganze ist noch abhängig davon, wie oft die Türe geöffnet wird.
Was sagt uns dies? die Luftfeuchte im innenraum schwankt mit der Aussenfeuchte (Raumfeuchte). Wenn also im Winter/Heizperiode der Raum 25% Rel. Luftfeuchtigekeit hat, dann habe ich im Schrank drin a. 30-35% (unten etwas feuchter, oben im Schrank trockener. Fazit: Wein mit nicht perfekten Korkzapfen wird irgendwann Wein von innen nach aussen durchdrücken und damit eine Sauerstoffbrücke bilden. Ich habe schon dutzende Flasche aufgrund dieses Effekts geopfert (Wein oxidiert zuerst und wird dann bald sauer und ungeniessbar).
Lösung: wenn ich an meinem Wohnort trockene Jahreszeiten habe, oder den Schrank zB im beheizten Bereich (allenfalls auch Keller innerhalb Dämmperimeter) aufgestellt habe, UND wenn ich Wein lagern (länger als 1 Jahr) möchte, dann empfiehlt sich dringend, ein Weinklimaschrank mit aktiv geregelter Luftbeuchtung (und auch Trocknung) zu beschaffen. Damit stelle ich (ähnlich wie bei Zigarren) sicher, dass der Korkzapfen nie austrocknet.
Flaschen zu legen ist zwar wichtig und befeuchtet den Korkzapfen von innen. Dies reicht jedoch nicht aus, wenn aussen am Korkzapfen die Luftfeuchte deutlich unter 50% sinkt. Dann drückt der Wein von innen durch den trockenen zapfen bis nach aussen und schaftt die ungewünschte Sauerstoffbrücke.
Ein Hersteller welcher Weinklimaschränke mit aktiv geregelter Luftbefeuchtung anbietet, ist SWISSCAVE.
Andere bieten Kisssen oder Behälter mit Matten an, die passiv die Luft befeuchten sollen - dies erweist sich in der Praxis als wenig tauglich. Was auch taugt, ist eine Raumklimaanlage mit integriertem Luftfeuchtigkeitsmanagement. Damit ist der ganze Keller auf korrekter Temperatur UND Luftfeuchte. Ist halt aufwendig und kostspielig, aber man hat dann Platz für 1000e Flaschen.

Danke für die Info! Dann kann ich meinen Kellerinhalt wohl wegwerfen!!

hpj hat geschrieben:Temperierung: Deutsche haben die Eigenheit, Weisswein zu kalt und Rotwein zu warm zu trinken.
Der zu kalte Weisswein schmeckt dann wie Wasser, der zu warme (Zimmertemperatur) Rotwein zeigt alle möglichen Fehler.

Strike!! Hab's doch immer gewusst - ich bin Franzose!!

Gruß,
Jochen

hpj hat geschrieben:dann empfiehlt sich dringend, ein Weinklimaschrank mit aktiv geregelter Luftbeuchtung

oT: Geht auch so mit normalen Keller. Ich lagere ja auch länger als 1 Jahr

hpj hat geschrieben:Lagerung (1+ Jahre): 10-14°C gilt als ideal (und zwar sowohl für Weisswein, Rotwein wie auch Sekt.

Wer behauptet das?

hpj hat geschrieben:Für Rotweintemperierung: Weinschrank auf 15° stellen (im Hochsommer auf 14°).

Wow, der eine Grad Unterschied macht's aus. Echt? Ich könnte hier jetzt noch weiter machen, erspare mir das aber. Sorry, aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass in Deinem Post (aus heiterem Himmel) ein einziges, groß geschriebenes Wort zur Geltung kommen soll. Ist aber auch in Ordnung, warum nicht.

Dilbert hat geschrieben:Danke für die Info! Dann kann ich meinen Kellerinhalt wohl wegwerfen!!

Ich auch, Jochen, immerhin so an die 1000 Flaschen, die im Weinkeller bei gefühlten 8°C ruhen. Und das bei einigen Flaschen schon seit den 90er Jahren (die aber komischerweise noch immer mit Genuß zu trinken sind)

...mir erscheint es so, daß manche Sachen von den jeweiligen Anhängern generell fern jeglicher Sachlichkeit, manchmal geradezu religionesk angepriesen bzw. missioniert werden. Neben Apfel-Kommunikationsgeräten trifft das in hohem Maße auch auf die ganzen Weinklimaschränke zu...