Lagerung

Na ja, all zu hohe Erwartungen habe ich jetzt auch nicht mehr! Es ist ja auch was Wahres dran, ich werde nie erfahren wie der Wein die letzten Jahrzehnte gelagert wurde! Aber ich werde es probieren und ihn halt gleich trinken... ich berichte Euch von unserem 'Geschmackserlebnis'!

Was die Weinkühlschränke angeht werde ich mich noch ein bisschen mehr hineinlesen! Ich dachte WKS ist WKS und es wäre egal, hauptsache man kann die Temperatur regeln! Ich muss noch so viel lernen...

Ich dachte WKS ist WKS

Da gab's doch vor einiger Zeit mal einen guten Thread diesbezüglich.
Les dich hier mal ein und probier's über die Forumssuche.

Mache ich...dankeschön!

[Gerald]

Hallo,

verursachen durchaus permanente vibrationen durch den kompressor, die äußerst schlecht für eine langfristige lagerung sind.

das halte ich doch für eine "urban legend". Natürlich unter der Annahme, dass die Vibrationen nicht so stark sind, dass die Flaschen zerbrechen.

Physikalisch fällt mir jedenfalls keine Begründung für diese Theorie ein. Beim - nicht unbedingt für schlechte Weine bekannten - Château Cos d'Estournel wurde doch seinerzeit sogar absichtlich so etwas gemacht, nämlich die Weine vor Verkauf am Schiff über den Ozean und zurück transportiert - aus "Qualitätsgründen" ...

Grüße,
Gerald

P.S. Der - aus meiner Sicht - größte Risikofaktor für eine lange Lagerung ist und bleibt der Naturkork als Verschluss mit allen damit verbundenen Problemen (nicht nur TCA, sondern vor allem die unvorhersehbar starke Sauerstoffdurchlässigkeit).

Hallo Gerald,

das ist natürlich ein interessanter Einwand! Ehrlich gesagt verstehe ich auch noch nicht, warum Erschütterungen oder Vibrationen schlecht sein sollen! Jeder Wein muss doch irgendwann mal transportiert werden...beamen funktioniert ja 'leider' noch nicht! Aber um mir darüber ein Urteil zu erlauben bin ich noch eine zu große Anfängerin!

Ein solches Urteil wirst Du Dir (wahrscheinlich) auch als Irgendwannmalprofi nicht erlauben können. Ich halte das auch für eine "urban legend", kann es aber nicht beweisen. Wie umgekehrt die andere Fraktion das auch nicht beweisen kann.

Für einen solchen Beweis bedürfte es eines Doppelblindtests der Verkostung mehrerer Flaschen, die quasi unter wissenschaftlicher Aufsicht exakt definierte und gleiche Lagerzustände durchlaufen müssen und sich nur bei einem Parameter (ceteris paribus), eben gerüttelt werden bzw. ruhig lagern, unterscheiden dürfen. Daraus ergeben sich weitere Fragen wie z.B. "Wie heftig eigentlich rütteln?". Eine solche Parameterkonstanz, um letztendlich nur eine einzige Variable zu haben, ist kaum leistbar. Jeder darf jedoch seine Meinung bzw. Glauben dazu haben.

Muellimov...da hast Du Recht! Wobei ich aber wirklich denke, dass es, wenn überhaupt, nur ganz minimale Auswirkungen haben kann! Schließlich wurden die besten Weine der Welt schon um selbige transportiert und das bestimmt nicht in Watte!

[Gerald]

Natürlich darf jeder seine Meinung haben. Betrifft ja auch nur den eigenen Geldbeutel, wenn man sich teure Geräte anschafft, die letztendlich keinen Nutzen haben.

Für meinen Teil halte ich es so, dass - wenn es keine nachvollziehbaren empirischen Daten dazu gibt - ich versuche, mich an allgemein anerkannte naturwissenschaftliche Fakten zu halten. Natürlich kann man da auch schon mal danebenliegen, da man vielleicht einen wichtigen Faktor übersehen hat (oder noch gar nicht kennt).

Aber - wie gesagt - chacun à son gôut. Wer der Ansicht ist, dass eine gute Weinlagerung nur in einem mindestens 1000 Meter tiefen Keller *) möglich ist und das nötige Kleingeld dafür hat, soll es gerne tun.

Grüße,
Gerald

*) mit guter Klimaanlage ausgestattet, da die natürliche Umgebungstemperatur in 1000 m Tiefe doch ein bisschen zu hoch sein dürfte ...

Ich fange gleich an zu graben!

tja, ob legende oder nicht, solange die ganzen (wein)wissenschaftler dieser welt nicht einmal ansatzweise in der lage sind die ursachen für premox zu finden, da verlasse ich mich doch viel lieber auf überliefertes praktisches erfahrungswissen und gehe bei der langfristigen lagerung von weinem mit entsprechenden werten ganz sicher kein risiko.

es ist ganz sicher richtig, dass wein längst nicht so fragil ist wie oft angenommen und keinesfalls sofort ungenießbar wird, aber ich habe mehrfach die gelegenheit gehabt, in blindproben die gleichen weine (überwiegend große bordeaux aus den 80er jahren) aus identischem jahrgang, gleiche bezugsquelle ab subskription und gleicher bezugszeitpunkt aus zwei unterschiedlichen kellern zu probieren. ein keller weitgehend konstant klimatisiert mit max. 12 C, ein keller mit deutlich größeren schwankungen, im schnitt 3-4 C wärmer und mit spitzen von 18-20 C.
stets und ohne eine einzige ausnahme präsentierten sich die weine aus dem kühlerem keller besser.