ist dieser Keller zu warm?

naja, valide empirische daten, wie sich ein schrauber über 30, 50 oder auch noch längeren zeiträumen schlägt gibt es eben noch nicht, während diese daten bei naturkork eben vorliegen. man kann sich darüber streiten, ob man diese über viele jahrzehnte gewonnenen erkenntnisse jetzt positiv oder negativ bewerten mag, aber zumindest gibt es langzeit-daten....

Vielleicht täusche ich mich hatte aber gelesen, dass Chateau Margaux zu Testzwecken einige Flaschen des Erstweines mit Schraubverschluss abfüllt...

(bei minderwertigen Weinen eingesetzte) Korken aus "Gummi/Plastik".

Dass ist ganz sicher nicht richtig !
So pauschale Aussagen sind nicht gut.

aber wenn ich lese, dass ich vor dem Trinken 10-15 Jahre warten muss, dann werde ich das doch nochmal überdenken und vielleicht doch lieber ein paar außergewöhnliche C9dP mehr probieren ...aber hier nicht das Thema.

wie du schon sagst, etwas off topic aber dennoch sei eine kleine Anmerkung erlaubt: es geht bei vollends ausgereiften Weinen oft nicht darum, dass man sie lagern müsste, um sie trinken zu können, sondern darum, dass manche gereifte Weine Aromen liefern können, die in einem jungem Wein einfach nicht vorfindbar sind.

Gruß
Robert

(bei minderwertigen Weinen eingesetzte) Korken aus "Gummi/Plastik".

Dass ist ganz sicher nicht richtig !
So pauschale Aussagen sind nicht gut.

Ja, weil?

Also ich möchte nicht von mir behaupten, dass ich die Welt beim Rotwein kenne. Ich kenne ein wenig die Toskana und das C9dP, das jedoch in vielen Facetten weil Lieblings-Rotweingebiet. Und da kenne ich nicht einen (!) Rotwein über ca. 7,- Euro, der etwas anderes als NK benutzt. Das kann doch nicht nur den Grund haben, dass die WInzer meinen, sie würden Weine für 20,30,50 oder 80 Euro nicht verkauft bekommen. Da muss doch mehr dran sein, denn wenn man eben den Wein bzw. die Flasche "einfach nur" 100% dicht bekommen möchte, dann geht das mit einem Gummi/Schaumstoff/Irgendwasplast doch sicherlich heutzutage am Besten. Und ein Umrüsten auf Schraubverschluss würde auch nicht anfallen.

Oder hat man (als Winzer) einfach Angst vor was neuem ? Könnte ja auch sein. Nach dem Motto: Machen wir seit hunderten von Jahren so. Ende der Diskussion. Ich vermutete immer und meine, das auch schon mehrfach gelesen zu haben, dass ein Wein nur so über Jahrzehnte reifen kann. Was bei 99% der Weinen in der Tat keine Rolle spielt, weil die das gar net können

es geht bei vollends ausgereiften Weinen oft nicht darum, dass man sie lagern müsste, um sie trinken zu können, sondern darum, dass manche gereifte Weine Aromen liefern können, die in einem jungem Wein einfach nicht vorfindbar sind.

Wobei bei Bordeaux in vielen Jahren ein längeres Lagern tatsächlich notwendig ist, um sie überhaupt trinken zu können. Bdx in der Verschlussphase (wie jetzt die meisten großen 2005er) ist aromatisch weitestgehend stumm, da kann man auch alternativ Füllhaltertinte trinken - kostet deutlich weniger und bringt fast das gleiche

Das Problem betrifft aber nicht alle Jahrgänge, sondern eher die großen. 2004er sind jetzt durchaus gut zu trinken. Und wenn jemand mit Bdx anfangen möchte, würde ich ohnehin empfehlen, nicht gleich mit den richtig großen = richtig teuren Jahrgängen anfangen. Vielleicht schmeckt einem das Zeug ja gar nicht, das soll vorkommen...

Gruß
Ulli

wie du schon sagst, etwas off topic aber dennoch sei eine kleine Anmerkung erlaubt: es geht bei vollends ausgereiften Weinen oft nicht darum, dass man sie lagern müsste, um sie trinken zu können, sondern darum, dass manche gereifte Weine Aromen liefern können, die in einem jungem Wein einfach nicht vorfindbar sind

Hallo Robert,

ok. Das klingt schon anders als "der gesamte Jahrgang" ist noch verschlossen. Weil das Wort verschlossen für mich schon impliziert: Da kannst Du, außer Tanninen+Säure, nix schmecken. Aber in 38 Jahren, da kommt die große Zeit ...schmeckt dann fast wie ein C9dP nach 3 Jahren. Aber nur mit Glück...denn vielleicht war das Zeitfenster auch zu kurz und Du musst nochmal 30 Jahre warten. Und das hat der Wein bei Deiner Lagerung, weil nicht perfekt, dann eben nicht überlebt. Aber dafür hat die Flasche ja auch "nur" 89,- Euro in der SK gekostet ...weil auf so ein Wein-Gebiet habe ich dann doch keine Lust. 3-5 Jahre warten, ist aus meiner Sicht ok, aber 10-15 ist schon (über-)grenzwertig viel. Und am Ende des Tages ist es ja schon so, dass man das volle angedachte Aroma kosten möchte. Daher wartet man dann doch...aber dieser Gedanke führt wahrscheinlich wirklich zu weit. Es gibt ja den Thread "Perfekt gereifter Wein...oder so".

Ich werds einfach mal ausprobieren und gegen "meine" C9dP / Top-Vino Nobiles vergleichen und dann schauen, obs Sinn macht ...werd auch sicherheitshalber dann einen C9dP mit warm stellen am Silversterabend.

Viele Grüße vom selbigen

Weil das Wort verschlossen für mich schon impliziert: Da kannst Du, außer Tanninen+Säure, nix schmecken.

Nochmal, da vermutlich Kreuzpost: genau das ist momentan mit den meisten 2005ern, 2006ern, und 2008ern Bdx im Spitzensegment der Fall. Damit muss man halt leben. Ein vernünftiger Bordeaux-Keller wird über Jahrzehnte aufgebaut. Ich trinke bei BDX jetzt vowiegend Weine aus den 80ern und ein paar aus den 90ern; bei jüngeren ist das mit Ausnahme der kleineren Jahrgänge mehr eine explorative Verkostung.

Gruß
Ulli

Ja, weil?

Weil's einfach nur oberflächlich ist, die Qualität eines Weines anhand seines Verschlusses zu bestimmen.

[Gerald]

In Österreich gibt es immerhin schon ein paar höherwertige Rotweine mit Schraubverschluss, z.B. den Solitaire von Feiler-Artinger. Mein Eindruck z.B. beim 2006er war, dass er mit Schrauber praktisch wie frisch gefüllt wirkt, also deutlich langsamer reift als mit Naturkork.

Wenn man das als Winzer nicht möchte, muss man bestimmt auch die Vinifikation etwas umstellen, z.B. mit mehr Mikrooxidation. Vielleicht ist das auch mti ein Grund, warum gerade beim Rotwein hier nicht so viel weitergeht, während z.B. in Ö ein Großteil aller Weißweine (auch der für längere Lagerung gedachten) verschraubt wird.

Grüße,
Gerald

Nochmal, da vermutlich Kreuzpost: genau das ist momentan mit den meisten 2005ern, 2006ern, und 2008ern Bdx im Spitzensegment der Fall. Damit muss man halt leben. Ein vernünftiger Bordeaux-Keller wird über Jahrzehnte aufgebaut. Ich trinke bei BDX jetzt vowiegend Weine aus den 80ern und ein paar aus den 90ern; bei jüngeren ist das mit Ausnahme der kleineren Jahrgänge mehr eine explorative Verkostung.

Gruß
Ulli

Richtig! Bdx der 80er sind momentan perfekt zu trinken. Zu den 95ern und jünger werde ich abgesehen von den kleinen Chtx vermutlich erst in ein paar Jahren greifen (zumindest nehm ichs mir vor )

Gruß
Robert