Holz für Weinkeller

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Gerald
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Re: Holz für Weinkeller

Beitrag von Gerald »

Also wenn es wirklich dauerhaft und überall 70 % Luftfeuchtigkeit hat, kann ich mir beim besten Willen keine Probleme vorstellen. Unangenehm kann es nur werden, wenn es durch Temperaturdifferenzen im Keller (z.B. kalter Boden, warme Decke) Bereiche gibt, wo es dann zu Kondensation kommt. In einem solchen Fall kann aber auch 50% am Hygrometer oder sogar weniger Ärger bereiten, wenn an anderen Stellen der Taupunkt unterschritten ist.

Grüße,
Gerald
Muellimov
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Re: Holz für Weinkeller

Beitrag von Muellimov »

Ich habe jetzt mal in meinen Holztabellenbüchern nachgeschaut. Bei dauerhaft 70% Luftfeuchtigkeit ergibt sich eine sogenannte Holzausgleichsfeuchte von ca. 13,2%. Die Holzausgleichsfeuchte ist die langfristig sich einstellende Holzfeuchte. Bei 75% wären es schon 14,7%, bei 80% sind es 16,2%.

Das wären mir selbst bei nur 70% Luftfeuchtigkeit eindeutig zu wenig Sicherheitsreserven für einen B1/D1 Leim, der maximal bis zu einer Holzfeuchte von 15% zulässig ist. Bei 80% würde er sogar versagen. Die Leimhölzer sollten mindestens B2/D2 klassifiziert sein (zulässig bis maximal 18% Holzfeuchte, diese würde bei 85% Luftfeuchtigkeit überschritten werden), sicher wäre auf jeden Fall B3/D3.
Muellimov
Beiträge: 231
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Re: Holz für Weinkeller

Beitrag von Muellimov »

Ich muss dazu noch anmerken, dass die oben von mir angegebenen Werte sich auf eine Umgebungstemperatur von 10° Celsius beziehen. Höhere Temperatur hat niedrigere Holzausgleichsfeuchte zur Folge, niedrigere Temperatur entsprechend umgekehrt.
Ollie
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Re: Holz für Weinkeller

Beitrag von Ollie »

Richtig, Muellimov, deine Argumentation bezog sich auf den Leim. Wir hatten normale Baumarktqualitaet. Hat gehalten. Auch wenn teilweise (Winter) die Temperaturen unter 12 Grad gefallen waren. Ich wuerd mir keinen Kopf machen und es ausprobieren. Falls die Regalbretter aus dem Leim gehen, dann der Laenge nach, aber die Regale fallen nicht in sich zusammen. Und der Rest ist ja gemauert.

Cheers,
Ollie
Parfois, quand c'est trop minéral, on s'emmerde.

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Muellimov
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Re: Holz für Weinkeller

Beitrag von Muellimov »

Ollie hat geschrieben:Falls die Regalbretter aus dem Leim gehen, dann der Laenge nach, aber die Regale fallen nicht in sich zusammen.


Falls es durchgehende Lamellen wären, dann ist das korrekt. Nicht aber bei Stabholz, aus dem sehr viele Leimholzbretter bestehen (bei Baumarktware sogar die meisten).
Thwip
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Re: Holz für Weinkeller

Beitrag von Thwip »

Ich hatte aus Kostengründen tatsächlich mit Baumarktleimholz geliebäugelt, welches aus kleinen Stäben zusammengesetzt ist. Über die Beanspruchungsklasse muss ich mich dann mal informieren. Es geht halt nicht nur um ein paar Bretter, sondern insgesamt um 90-100, da die einzelnen Fächer noch durch Holzeinsätze unterteilt werden sollen (+ oder X, Rauten usw).
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