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Premium-/Kultweinprobe in Würzburg

Berichte von Verkostungen mit Weinen aus mehreren Ländern/Regionen (sonst bitte im Länderforum einstellen)
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weinaffe

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Premium-/Kultweinprobe in Würzburg

BeitragSo 12. Nov 2023, 15:41

Hallo zusammen,

es war mal wieder Zeit, mit einigen verständigen Weinnasen ein paar besondere Weine zu entkorken. Man wird ja schließlich nicht jünger und irgendwann muss die ganze "Brüh" auch mal getrunken werden :lol:
So haben wir uns am letzten Freitag insgesamt 14 Flaschen (7x weiss, 7x rot) zurechtgelegt, die wir dann einer genussvollen Prüfung unterzogen haben. Wir haben jeden Wein "blind" probiert, wobei wir nach jeden Wein dann aufgelöst haben. Da ich die Weine zusammengestellt und in eine halbwegs vernünftige Reihenfolge gebracht habe, war ich der einzige, der nicht "blind" probieren durfte, aber mir die Peinlichkeit erspart habe, bei der Einordnung völlig falsch zu liegen :lol:

Als Begrüssungsschluck gab es außerhalb des regulären line-up folgenden Schäumer:

2013er Blanc de Blancs Brut Nature (Huber, Malterdingen) -Baden-
100% Chardonnay, 7,5 Jahre Hefelager
Genau das Richtige, um den Gaumen frei zu machen: feine Briochenoten, knackig und kompromisslos am Gaumen, wurde von fast allen verständlicherweise als Champagner eingestuft.

Dann kamen zuerst die 7 Weissweine:

2008er Niederhäuser Hermannshöhle Riesling GG (Dönnhoff, Niederhausen) -Nahe-
so geht eleganter und feiner Riesling: Agrumen, Weinbergspfirsich,schlank und rank am Gaumen,denoch mit Gehalt und Fruchtdichte, zart cremig, Hauch Kräuter, am Ende dreht noch einmal die Säure auf und verleiht dem Wein einige Länge. Tolles Riesling GG, das jetzt erst in das erste Reifefenster kommt, aber jetzt schon unheimlich Spass macht und mit seinen 12,5 Umdrehungen auch extrem viel Trinkfluss besitzt. Ein Plädoyer für Rieslinge aus nicht so warmen und gehypten Jahrgängen. Steht auch am nächsten Tag noch wie eine Eins im Glas ! Top!

2008er Westhofener "Abtserde" Brunnenhäuschen Riesling GG (Keller) -Rheinhessen-
ganz anderer Weintyp als der Vorgänger: schon farblich mehr ins Goldgelbe, dezent blütig (Kamille), reife Gelbfrucht, Pfirsich ,etwas Ananas sogar, am Gaumen deutlich opulenter angelegt (13,5 Vol%), reifer Weinbergspfirsich,Hauch Ananas, etwas Orangenabrieb, cremig, Honig (vermutlich etwas saubere Bortrytis),Hauch Kräuter, die aufkommende Plüschigkeit wird aber durch eine stringente Säure wieder aufgefangen, ein Schwergewicht, aber doch mit Spuren von Eleganz und Feinheit. Top-Länge. Der Wein erinnert mich ein wenig an klassische Wachauer Smaragde vergangener Jahre ala F.X. oder Knoll. Hielt sich auch am 2. Tag sehr gut. Ich würde dennoch den Dönnhoff vorziehen, was letztlich keine Frage der Qualität, sondern der persönlichen Präferenz ist.

2017er Corton-Charlemagne Grand Cru (Marius Delarche, Pernand-Vergelesses) -Burgund-
diesen Wein kann man tatsächlich im Handel immer noch kaufen, leider ist er in den letzten 2 Jahren um gut 50% teurer geworden und eben jetzt auch EURO-dreistellig. Trotzdem könnte man als Chardonnay-Liebhaber über einen Kauf nachdenken, auch wenn es preislich natürlich schon etwas wehtut. Denn dieser Wein aus einem nicht so bekannten Winzerbetrieb ist grosse Klasse:
Optisch jugendlich zartes Strohgelb, extrem feine Nase mit nahezu perfektem Holzeinsatz, pure Harmonie und Feinheit, am Gaumen trocken, aber mit deutlicher Extraktsüsse, perfekt integrierte Säure, kraftvoller, aber doch athletischer Körper (13,5 Vol%), zarte Gelbfrucht, vermischt mit zarter Holzwürze, hier passt alles wunderbar zusammen, enorme Länge. Ganz am Schluss merkt man auch, dass der Wein eine messerscharfe Mineralität besitzt. Der Wein braucht einiges an Luft, um in seiner ganzen Schönheit zu strahlen. Steht erst ganz am Anfang, macht aber auch jetzt schon enorm viel Trinkvergnügen. Das Grand Cru auf dem Etikett steht hier völlig zu Recht. Großer Wein!

1996er Vina Tondonia Rioja Gran Reserva Blanco (Lopez de Heredia) -Rioja-
Dieser Wein ist absoluter Kult und sollte von jedem ambitionierten Weinliebhaber zumindest einmal im Leben probiert weden.Danach muss jeder für sich entscheiden, ob er diesen Wein "supergeil" findet oder gar nichts mit diesem Wein anfangen kann. Dieser Wein war bis vor ein paar Jahren-wenn man eine der raren Flaschen ergattern konnte- noch im zweistelligen Euro-Bereich, jetzt ist er leider unerschwinglich geworden.
Der Wein wird nur in großartigen Jahrgängen erzeugt, lagert 10 Jahren in alten Holzfässern und kommt erst nach weiteren Lagerjahren in den Verkauf. Aufgrund der sehr langen Fasslagerung spielt die Rebsorte (Viura) keine geschmackliche Rolle, sondern der Ausbau ist das bestimmende Element. Wer aber jetzt einen holzgeschwängerten, oxidierten Weisswein ala Madeira oder bestimmten Sherry-Typen erwartet, liegt völlig falsch.
Optisch ein mittleres Gelbgold, unheimlich komplexe Nase, sicherlich etwas (Alt-)Holz, aber auch Kräuter, Curry, Kamille,Hauch Piment und Zimt, man kann hier minutenlang schnüffeln und findet immer neue Aspekte, natürlich kaum fassbare Fruchtkomponenten, am ehesten etwas mürber Apfel, am Gaumen überrascht dann diese lebendige Säure, die nichts mit der berüchtigten Alterssäure zu tun hat, komplett trocken, saftig, nur mittelgewichtig (12,5 Vol%), Hauch Gelbfrucht, aber viel Würze, die eben nicht nur durch das Holz getragen wird, sensationelle Frische und im positiven Sinne Leichtigkeit, tolle Länge. Grossartiger Weltklasse-Wein mit unnachahmlicher Stilistik, der aufgrund der langen, zarten Oxidationsphase im Holz auch am Sonntag unverändert brillant im Glas steht.
Love or hate it, dazwischen geht nicht viel, ich finde den Wein absolut großartig.

1970er Schloß Johannisberg Riesling Spätlese "Grünlack" Versteigerungswein (Schloss Johannisberg) -Rheingau-
Der Wein stammt vielleicht aus dem berühmtesten und geschichtsträchtigsten Rieslingweingut weltweit und hat auch in den 70-er Jahren des letzten Jahrhunderts die Fahne des qualitativ hochwertigen deutschen Weins hochgehalten, was zu dieser Zeit keineswegs selbstverständlich war.
Flasche mit hervorragender Füllhöhe, völlig intakter Korken, daher auch lebendige goldgelbe Farbe, tolle komplexe Nase ohne jeglichen Tertiärnoten, blind verkostet wäre ich niemals auf 53 Jahre Alter gekommen (eher 15-20), noch durchaus Frucht, reifer mürber Apfel, Zitrus, etwas Marille, etwas Curry, Kamille, am Gaumen ist die sicherlich vorhandene Restsüsse sensorisch weitgehend abgeschmolzen, lebendige Säure, reife gelbe Früchte, Safran, Curry, Hauch Holz, etwas Honig,Kamille, leicht- bis höchstens mittelgewichtig (keine Alkoholangeben auf dem Etikett), trotzdem durchaus intensiver Mix aus Reife, Frucht und Würze, toller, durch die Restsüsse getragener Abgang.
Ãœberraschenderweise auch am 2. Tag nach der Probe in Top-Form.
Ein zeitloses Riesling-Monument aus einer anderen Zeit. Auch ohne Altersbonus großer, filigraner Stoff!

2001er Ürziger Würzgarten Riesling Auslese*** (Jos. Christoffel jun., Ürzig) -Mosel-
Leider gibt es das Weingut von KaJo nicht mehr, die Legende lebt aber mit diesen Klassikern noch eine Zeit lang weiter--so lange die Vorräte reichen-- ;)
noch relativ helles Gelb, dezent Schiefer, Weinbergspfirsich, Hauch exotische Frucht, Zitrus, sogar ein Hauch Veilchen,völlig in sich ruhend, auch am Gaumen perfekte Harmonie aus zarter Süsse, saftiger Säure und fast schwebend-leichtem Körper, schlank, aber doch mit ausreichend Unterfütterung,Schiefer kommt durch, saftig, tolle Balance, sehr stimmig und eigentlich jetzt erst in der Trinkreife angekommen. Macht unheimlich Spass und kann in dieser Verfassung auch in 20 oder 30 Jahren mit Genuss entkorkt werden.

1997er Chateau Climens 1er Grand Cru Classe Barsac (Chateau Climens) -Bordeaux-
toller edelsüsser Bordeaux aus großem Sauternes-Jahr: altgoldene Optik, in der Nase aber sehr lebendig, deutliche, aber saubere Bortrytis-Nase,komplexe Würze aus Trockenfrüchten (Aprikose, Ananas) und perfektem Holzeinsatz (etwas Vanille, dezent rauchig),dezent Toast, am Gaumen sehr konzentriert, aber ausgewogen in Süsse, Säure und unterstützendem Holzeinsatz, trotz Konzentration auch durchaus Finesse, Kraftvoll im Körper (14 Vol%), aber nicht überladen, sehr langer Abgang, der von Trockenfrucht und zarter Holzwürze getragen wird.
Viel besser geht Sauternes eigentlich nicht und damit ein gelungener Abschluss der Weisswein-Sektion. So kann es weitergehen. Doch zunächst mussten wir uns mit Käse, Wurst und ein paar anderen Leckereien stärken, damit wir auch den folgenden 7 Rotweinen gerecht werden konnten.

Fortsetzung folgt in Kürze!

LG
Bodo
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weinaffe

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Re: Premium-/Kultweinprobe in Würzburg

BeitragDi 14. Nov 2023, 22:00

.... und weiter geht´s mit den 7 Rotweinen:

2008er Barolo DOCG "Vigneto Monvigliero" (Com. G. B. Burlotto) -Piemont-
dezent durchscheinendes Rubinrot, nasal sticht dieser Wein aus allen anderen Baroli hervor, elegant und fein, Preiselbeere, Herzkirsche, Hauch Walderdbeere und eine ätherische Frische (Kräuter, Hauch Menthol), am Gaumen saftig mit stimmiger Säure, absolut trocken, aber der Extrakt gibt ein dezentes Süsse-Feeling, ultrafeines Tannin, hier siegt die Eleganz über die schiere Wucht, elegante Dunkelfrucht, auch hier wieder Preiselbeere, Kirsche und Erdbeere in Mentholkruste :lol: , komplex ,komplett ausgewogen,die 14,5 Umdrehungen sind perfekt eingebunden, langer, würzig-fruchtiger Abgang. Ein Barolo mit völlig eigenständiger Stilistik, den man aus Hunderten Baroli herausschmecken kann. Leider auf dem Primärmarkt sehr schwer erhältlich, am Sekundärmarkt ist dieser Wein mittlerweile für den Normalverdiener unerschwinglich geworden. Hat sicherlich noch Potential für einige Jahre, ist aber jetzt schon höchst verführerisch. Auch am nächsten Tag noch in Bestform.

2001er Castillo Ygay Gran Reserva Especial (Marques de Murrieta) -Rioja-
schon kommt der nächste Kultwein: recht jugendliches Granat, fast blickdicht, tolle, sehr tiefe Nase mit dunkler Frucht (Brombeere, Kirsche),etwas Unterholz, dezent Mokka, feinster Tabak, sehr komplex und schon in der Nase ein pures Vergnügen, das setzt sich am Gaumen nahtlos fort, absolut trocken, feine Sucrosite, perfekt strukturierende Säure, kraftvoll und elegant zugleich, große Fruchttiefe, Tabak, Zedernholz,komplex und wunderbar pur, sehr langer, würziger Abgang. Großer Rioja, der nichts mit den klassisch gereiften Riojas ala Lopez de Heredia zu tun, aber auch nicht zu sehr die internationale Stilistik bedient. Baute sich über 2 Tage noch mehr auf und besitzt sicherlich ein Riesenpotential, aber er schmeckt halt jetzt schon so verdammt gut ;)

2006er Gevrey-Chambertin "Lavaux St.-Jacques" 1er Cru (Armand Rousseau) -Burgund-
Die Burgunder von Armand Rousseau sind mittlerweile so begehrt und rar, dass man für diesen Wein, wenn man ihn noch bekommt, vielleicht schon vierstellig bezahlen muss. Totaler Irrsein, aber das sind halt die Marktgesetze.
Dieser Wein rechtfertigt allerdings seinen Preis in keiner Weise, zumal die Erwartungen hier natürlich hoch sein müssen: in der Nase schon leichte Oxidationsspuren, die sich auch am ersten und zweiten Tag nach der Probe etwas verstärkter zeigen, die Farbe altersgemäß rubinrot mit etwas Ziegelrot, hinter der Oxi aber durchaus feine Dunkelfrucht (Kirsche, Himbeere) mit gutem Holzeinsatz, zarte Kräuterwürze, mehr Eleganz und Finesse als Kraft, saftige Säure, gewisse Länge, durch die dezente Oxidation ist aber die Frucht und Würze überlagert, so dass der Wein nicht zeigen kann, was er unter optimalen (zeitlich früheren) Bedingungen sicherlich getan hätte.
In dieser Form aber schon eine kleine Enttäuschung.

2006er Gevrey-Chambertin "Aux Combottes" 1er Cru (Domaine Dujac) -Burgund-
ein interessanter Vergleich mit einem weiteren Kultwinzer: während der Vorgänger eher die elegante Seite eines Gevrey zeigt, ist dieser Vertreter mehr auf der fleischig-kraftvollen Seite angesiedelt und der vielleich typischere Gevrey: noch kräftiges Rubinrot, in der Nase noch jugendlich,Dunkelfrucht, rohes Fleisch, Preiselbeere, Pflaume, dezenter Holzeinsatz, am Gaumen kraftvoll und dicht, saftige Säure, das Tannin ist noch etwas eckig, gute Länge. Der Wein hat noch Potential und geht typischerweise eher in Richtung Pommard als Vosne-Romanee. Ein Maul von Wein!

2017er Pinotage "Black Label" Estate Wine (Kanonkop, Simonsberg) -Stellenbosch-
einer der wenigen Kultweine Südafrikas, den ich vor Ort kaufen konnte: fast violette, völlig blickdichte Farbe, in der Nase kraftvolle Frucht (pralle Süsskirsche, Pflaume, Himbeere) mit etwas Ätherik, die diesem Boliden auch etwas Frische mitgibt, trocken, enorme Extraktsüsse, strukturierende Säure, sehr kraftvoller Wein (14,5 Vol%), satte Dunkelfrucht, etwas rauchiges Holz, viel Extrakt und Fruchtdichte, alles gerade noch im Gleichgewicht, Der Wein ist sicher noch etwas zu jung und präsentierte sich nach 2 Tagen etwas ausgewogener. Sehr beeindruckender, aber auch etwas anstrengender Wein, der von allem sehr viel hat. Es wäre sicherlich interessant, diesen Wein noch einmal in 10 oder 15 Jahren zu testen, aber ich hatte leider nur diese 1 Flasche....

1989er Chateau Pichon Comtesse de Lalande 2e GGC (Chateau Pichon Comtesse) -Bordeaux-
reinriechen.... und schon ist klar: Klassischer, eleganter Pauillac mit Klasse: schon die Nase ist ein Traum und höchst komplex, manchen nennen es Bret, ich nenne es Tabak, Leder, Unterholz,ätherische Noten, kühler Naseneindruck, man möchte sofort trinken, auch am Gaumen die pure Eleganz, nichts Marmeladiges, nichts Überreifes, der Wein hat Extrakt, aber ist deutlich auf der kühlen Seite, nur mittelgewichtig, knapp reife Dunkelfrucht (Cassis, Kirsche), viel Würze, toller Holzeinsatz, super elegant und auf unaufdringliche Weise enorm trinkfreudig,perfekte Kombi aus knapp reifer Frucht und Würze, die zu einem langen Abgang führt.
Großartiger, archetypischer Bordeaux alter Schule--- da könnte man glatt die Flasche allein trinken :lol:

1986er Chateau Lafite-Rothschild 1er GCC (Domaines Rothschild) -Bordeaux-
potentiell großer Wein aus dem magischen Tschernobyl-Jahr, kein gutes Merlotjahr, daher fast reinsortiger Cabernet Sauvignon, leider hat der Wein einen fiesen Korkschleicher, der die intensive Frucht und Würze nasal stark verschleiert, wen man das Muffige etwas ausblendet, erkennt man eine tiefe Frucht (viel Cassis), viel Würze, starke Struktur und durchaus noch Tannin, in optimaler Verfassung sollte man diesen Wein tatsächlich noch einige Jahre geben oder ihn etliche Stunden vorher dekantieren. Man kann den Wein noch so eben trinken, aber der Genuss ist leider eingeschränkt. Sehr schade :cry: Aber für die Sosse war er mir dann doch zu Schade, vielleicht bin ich aber nur nicht dekadent genug :lol:

Trotz der 2 Underperformer haben alle Teilnehmer die Probe sehr genossen. Eine Aufgabe musste aber jeder Teilnehmer noch erfüllen: seine 3 Favoriten des Abemds (1. Platz-3 Punkte--2. Platz 2 Punkte-- 3. Platz 1Punkt) nennen, so dass wir ein Beliebtheitsranking erstellen konnten.

Wer sind die Gewinner? Was tippt ihr? Eines kann ich schon verraten: der 1. Platz wurde wegen Punktgleichheit zwei mal vergeben.

LG
Bodo
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Re: Premium-/Kultweinprobe in Würzburg

BeitragDi 14. Nov 2023, 22:16

...bezüglich der Auflösung des Rankings halte ich mich als höchst dankbarer Teilnehmer natürlich zurück! Deine Beschreibungen sind wie immer ein Genuß und diesmal kann ich sie auch vollumfänglich bestätigen, auch wenn ich im Detail ein paar andere Merkmale genutzt habe, aber "So what!". Werde ich auch noch in eigene VKN's fassen, dauert aber arbeitsstressbedingt noch ein paar Tage...

Vielen Dank nochmals für die sehr schöne Probe, auch an alle weiteren Teilnehmer für ihre kurzweiligen wie profunden Beiträge dazu! :D
Viele Grüße
Erich

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Jochen R.

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Re: Premium-/Kultweinprobe in Würzburg

BeitragMi 15. Nov 2023, 18:45

weinaffe hat geschrieben:...
Wer sind die Gewinner? Was tippt ihr? Eines kann ich schon verraten: der 1. Platz wurde wegen Punktgleichheit zwei mal vergeben.

LG
Bodo

Wow, vielen Dank für die Notizen!
Ich tippe auf die Comtesse und den Rioja (rot).

Viele Grüße,
Jochen
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harti

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Re: Premium-/Kultweinprobe in Würzburg

BeitragMi 15. Nov 2023, 18:52

Jochen R. hat geschrieben:
weinaffe hat geschrieben:...
Wer sind die Gewinner? Was tippt ihr? Eines kann ich schon verraten: der 1. Platz wurde wegen Punktgleichheit zwei mal vergeben.

LG
Bodo

Wow, vielen Dank für die Notizen!
Ich tippe auf die Comtesse und den Rioja.

Viele Grüße,
Jochen

Natürlich würde ich mir wünschen, der Monvi wäre mit dabei, aber ich vermute 2 Weißweine haben das Rennen gemacht: Abtserde GG und Würzgarten AL.

Grüße

Hartmut
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Nora

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Re: Premium-/Kultweinprobe in Würzburg

BeitragMi 15. Nov 2023, 19:41

Lieber Bodo,

auch von mir vielen Dank für deine schönen Eindrücke!

Zum Gewinner kann ich keine Spekulationen machen, da ich viele Weine noch nicht im Glas hatte.

weinaffe hat geschrieben:.... und weiter geht´s mit den 7 Rotweinen:..

2001er Castillo Ygay Gran Reserva Especial (Marques de Murrieta) -Rioja-
schon kommt der nächste Kultwein: recht jugendliches Granat, fast blickdicht, tolle, sehr tiefe Nase mit dunkler Frucht (Brombeere, Kirsche),etwas Unterholz, dezent Mokka, feinster Tabak, sehr komplex und schon in der Nase ein pures Vergnügen, das setzt sich am Gaumen nahtlos fort, absolut trocken, feine Sucrosite, perfekt strukturierende Säure, kraftvoll und elegant zugleich, große Fruchttiefe, Tabak, Zedernholz,komplex und wunderbar pur, sehr langer, würziger Abgang. Großer Rioja, der nichts mit den klassisch gereiften Riojas ala Lopez de Heredia zu tun, aber auch nicht zu sehr die internationale Stilistik bedient. Baute sich über 2 Tage noch mehr auf und besitzt sicherlich ein Riesenpotential, aber er schmeckt halt jetzt schon so verdammt gut ;)


Den hatte ich vor ein paar Monaten auch im Glas. Ich habe damals notiert:

"In der Nase Graphit, Zigarrenkiste, Leder und Lakritz, mit etwas Luft dann dunkelbeerig (Brombeere, Schwarzkirsche) und im Hintergrund eine leichte medizinale Note nach Menthol und dezent Karamell. Umwerfend!

Im Mund eine perfekte Harmonie aus Frucht (-süße), samtigen Tanninen und einer eleganten Säure. Der Wein schwebt über die Zunge und hat einen ewigen Nachgang! Ganz toll.

Dies ist meine beste Flasche, die mich heute richtig begeistert hat."


Ich finde, wir liegen mit unseren Beschreibungen sehr dicht beieinander. Einer meiner besten Weine dieses Jahr und da hoffe ich natürlich, dass der mit vorne liegt.

VG, Nora
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weinaffe

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Re: Premium-/Kultweinprobe in Würzburg

BeitragDo 16. Nov 2023, 11:10

Hallo zusammen,

vielen Dank für Eure Tipps, die gar nicht so verkehrt waren.

Hier jetzt das "offizielle" Ergebnis der Würzburg-Jury:

1. Platz: 89er Pichon Comtesse und 2008er Barolo Monvigliero, je 12 Punkte
3. Platz: 1996er Vina Tondonia blanco Gran Reserva 8 Punkte
4. Platz: 2017er Corton-Charlemagne 6 Punkte
5. Platz: 2001er Castillo Ygay Gran Reserva Especial
2006er Gevrey-Chambertin Aux Combottes 1er Cru je 4 Punkte
7. Platz: 1986er Lafite (trotz Korkbeeinflussung) 1 Punkt
8. Platz: restlichen 7 Weine 0 Punkte

Ich hatte noch das Privileg, die Weine teilweise über 3 Tage nachzuverkosten. Im nachhinein würde ich den Ygay auch noch mit auf den ersten Platz hieven wollen, da er mit der Zeit immer mehr aufblühte. Wer von diesem tollen Wein noch etwas im Keller hat, kann sich auf jeden Fall glücklich schätzen.

Heute abend gibt es hoffentlich einige schöne gereifte Bordeaux, die mein örtlicher Wein-Dealer ausschenken wird. Morgen muss ich dann wieder in der VHS selbst ran, denn da gibt es einen Riesling-Rundumschlag mit der einen oder anderen Riesling-Kreuzung. Ich werde natürlich in beiden Fällen berichten.

LG
Bodo
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Re: Premium-/Kultweinprobe in Würzburg

BeitragSo 26. Nov 2023, 22:06

...ich hab's jetzt auch geschafft, meine Eindrücke zusammenzuschreiben, wer mag, kann sie unter

https://ec1962.wordpress.com/2023/11/25 ... -wurzburg/

nachlesen, da gibt's auch Buntbilder. VKN's gibt's auch, die stelle ich aber in den jeweiligen Regionsfäden ein...
Viele Grüße
Erich

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