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Hallo zusammen,
es war mal wieder Zeit, mit einigen verständigen Weinnasen ein paar besondere Weine zu entkorken. Man wird ja schließlich nicht jünger und irgendwann muss die ganze "Brüh" auch mal getrunken werden
So haben wir uns am letzten Freitag insgesamt 14 Flaschen (7x weiss, 7x rot) zurechtgelegt, die wir dann einer genussvollen Prüfung unterzogen haben. Wir haben jeden Wein "blind" probiert, wobei wir nach jeden Wein dann aufgelöst haben. Da ich die Weine zusammengestellt und in eine halbwegs vernünftige Reihenfolge gebracht habe, war ich der einzige, der nicht "blind" probieren durfte, aber mir die Peinlichkeit erspart habe, bei der Einordnung völlig falsch zu liegen
Als Begrüssungsschluck gab es außerhalb des regulären line-up folgenden Schäumer:
2013er Blanc de Blancs Brut Nature (Huber, Malterdingen) -Baden-
100% Chardonnay, 7,5 Jahre Hefelager
Genau das Richtige, um den Gaumen frei zu machen: feine Briochenoten, knackig und kompromisslos am Gaumen, wurde von fast allen verständlicherweise als Champagner eingestuft.
Dann kamen zuerst die 7 Weissweine:
2008er Niederhäuser Hermannshöhle Riesling GG (Dönnhoff, Niederhausen) -Nahe-
so geht eleganter und feiner Riesling: Agrumen, Weinbergspfirsich,schlank und rank am Gaumen,denoch mit Gehalt und Fruchtdichte, zart cremig, Hauch Kräuter, am Ende dreht noch einmal die Säure auf und verleiht dem Wein einige Länge. Tolles Riesling GG, das jetzt erst in das erste Reifefenster kommt, aber jetzt schon unheimlich Spass macht und mit seinen 12,5 Umdrehungen auch extrem viel Trinkfluss besitzt. Ein Plädoyer für Rieslinge aus nicht so warmen und gehypten Jahrgängen. Steht auch am nächsten Tag noch wie eine Eins im Glas ! Top!
2008er Westhofener "Abtserde" Brunnenhäuschen Riesling GG (Keller) -Rheinhessen-
ganz anderer Weintyp als der Vorgänger: schon farblich mehr ins Goldgelbe, dezent blütig (Kamille), reife Gelbfrucht, Pfirsich ,etwas Ananas sogar, am Gaumen deutlich opulenter angelegt (13,5 Vol%), reifer Weinbergspfirsich,Hauch Ananas, etwas Orangenabrieb, cremig, Honig (vermutlich etwas saubere Bortrytis),Hauch Kräuter, die aufkommende Plüschigkeit wird aber durch eine stringente Säure wieder aufgefangen, ein Schwergewicht, aber doch mit Spuren von Eleganz und Feinheit. Top-Länge. Der Wein erinnert mich ein wenig an klassische Wachauer Smaragde vergangener Jahre ala F.X. oder Knoll. Hielt sich auch am 2. Tag sehr gut. Ich würde dennoch den Dönnhoff vorziehen, was letztlich keine Frage der Qualität, sondern der persönlichen Präferenz ist.
2017er Corton-Charlemagne Grand Cru (Marius Delarche, Pernand-Vergelesses) -Burgund-
diesen Wein kann man tatsächlich im Handel immer noch kaufen, leider ist er in den letzten 2 Jahren um gut 50% teurer geworden und eben jetzt auch EURO-dreistellig. Trotzdem könnte man als Chardonnay-Liebhaber über einen Kauf nachdenken, auch wenn es preislich natürlich schon etwas wehtut. Denn dieser Wein aus einem nicht so bekannten Winzerbetrieb ist grosse Klasse:
Optisch jugendlich zartes Strohgelb, extrem feine Nase mit nahezu perfektem Holzeinsatz, pure Harmonie und Feinheit, am Gaumen trocken, aber mit deutlicher Extraktsüsse, perfekt integrierte Säure, kraftvoller, aber doch athletischer Körper (13,5 Vol%), zarte Gelbfrucht, vermischt mit zarter Holzwürze, hier passt alles wunderbar zusammen, enorme Länge. Ganz am Schluss merkt man auch, dass der Wein eine messerscharfe Mineralität besitzt. Der Wein braucht einiges an Luft, um in seiner ganzen Schönheit zu strahlen. Steht erst ganz am Anfang, macht aber auch jetzt schon enorm viel Trinkvergnügen. Das Grand Cru auf dem Etikett steht hier völlig zu Recht. Großer Wein!
1996er Vina Tondonia Rioja Gran Reserva Blanco (Lopez de Heredia) -Rioja-
Dieser Wein ist absoluter Kult und sollte von jedem ambitionierten Weinliebhaber zumindest einmal im Leben probiert weden.Danach muss jeder für sich entscheiden, ob er diesen Wein "supergeil" findet oder gar nichts mit diesem Wein anfangen kann. Dieser Wein war bis vor ein paar Jahren-wenn man eine der raren Flaschen ergattern konnte- noch im zweistelligen Euro-Bereich, jetzt ist er leider unerschwinglich geworden.
Der Wein wird nur in großartigen Jahrgängen erzeugt, lagert 10 Jahren in alten Holzfässern und kommt erst nach weiteren Lagerjahren in den Verkauf. Aufgrund der sehr langen Fasslagerung spielt die Rebsorte (Viura) keine geschmackliche Rolle, sondern der Ausbau ist das bestimmende Element. Wer aber jetzt einen holzgeschwängerten, oxidierten Weisswein ala Madeira oder bestimmten Sherry-Typen erwartet, liegt völlig falsch.
Optisch ein mittleres Gelbgold, unheimlich komplexe Nase, sicherlich etwas (Alt-)Holz, aber auch Kräuter, Curry, Kamille,Hauch Piment und Zimt, man kann hier minutenlang schnüffeln und findet immer neue Aspekte, natürlich kaum fassbare Fruchtkomponenten, am ehesten etwas mürber Apfel, am Gaumen überrascht dann diese lebendige Säure, die nichts mit der berüchtigten Alterssäure zu tun hat, komplett trocken, saftig, nur mittelgewichtig (12,5 Vol%), Hauch Gelbfrucht, aber viel Würze, die eben nicht nur durch das Holz getragen wird, sensationelle Frische und im positiven Sinne Leichtigkeit, tolle Länge. Grossartiger Weltklasse-Wein mit unnachahmlicher Stilistik, der aufgrund der langen, zarten Oxidationsphase im Holz auch am Sonntag unverändert brillant im Glas steht.
Love or hate it, dazwischen geht nicht viel, ich finde den Wein absolut großartig.
1970er Schloß Johannisberg Riesling Spätlese "Grünlack" Versteigerungswein (Schloss Johannisberg) -Rheingau-
Der Wein stammt vielleicht aus dem berühmtesten und geschichtsträchtigsten Rieslingweingut weltweit und hat auch in den 70-er Jahren des letzten Jahrhunderts die Fahne des qualitativ hochwertigen deutschen Weins hochgehalten, was zu dieser Zeit keineswegs selbstverständlich war.
Flasche mit hervorragender Füllhöhe, völlig intakter Korken, daher auch lebendige goldgelbe Farbe, tolle komplexe Nase ohne jeglichen Tertiärnoten, blind verkostet wäre ich niemals auf 53 Jahre Alter gekommen (eher 15-20), noch durchaus Frucht, reifer mürber Apfel, Zitrus, etwas Marille, etwas Curry, Kamille, am Gaumen ist die sicherlich vorhandene Restsüsse sensorisch weitgehend abgeschmolzen, lebendige Säure, reife gelbe Früchte, Safran, Curry, Hauch Holz, etwas Honig,Kamille, leicht- bis höchstens mittelgewichtig (keine Alkoholangeben auf dem Etikett), trotzdem durchaus intensiver Mix aus Reife, Frucht und Würze, toller, durch die Restsüsse getragener Abgang.
Überraschenderweise auch am 2. Tag nach der Probe in Top-Form.
Ein zeitloses Riesling-Monument aus einer anderen Zeit. Auch ohne Altersbonus großer, filigraner Stoff!
2001er Ürziger Würzgarten Riesling Auslese*** (Jos. Christoffel jun., Ürzig) -Mosel-
Leider gibt es das Weingut von KaJo nicht mehr, die Legende lebt aber mit diesen Klassikern noch eine Zeit lang weiter--so lange die Vorräte reichen--
noch relativ helles Gelb, dezent Schiefer, Weinbergspfirsich, Hauch exotische Frucht, Zitrus, sogar ein Hauch Veilchen,völlig in sich ruhend, auch am Gaumen perfekte Harmonie aus zarter Süsse, saftiger Säure und fast schwebend-leichtem Körper, schlank, aber doch mit ausreichend Unterfütterung,Schiefer kommt durch, saftig, tolle Balance, sehr stimmig und eigentlich jetzt erst in der Trinkreife angekommen. Macht unheimlich Spass und kann in dieser Verfassung auch in 20 oder 30 Jahren mit Genuss entkorkt werden.
1997er Chateau Climens 1er Grand Cru Classe Barsac (Chateau Climens) -Bordeaux-
toller edelsüsser Bordeaux aus großem Sauternes-Jahr: altgoldene Optik, in der Nase aber sehr lebendig, deutliche, aber saubere Bortrytis-Nase,komplexe Würze aus Trockenfrüchten (Aprikose, Ananas) und perfektem Holzeinsatz (etwas Vanille, dezent rauchig),dezent Toast, am Gaumen sehr konzentriert, aber ausgewogen in Süsse, Säure und unterstützendem Holzeinsatz, trotz Konzentration auch durchaus Finesse, Kraftvoll im Körper (14 Vol%), aber nicht überladen, sehr langer Abgang, der von Trockenfrucht und zarter Holzwürze getragen wird.
Viel besser geht Sauternes eigentlich nicht und damit ein gelungener Abschluss der Weisswein-Sektion. So kann es weitergehen. Doch zunächst mussten wir uns mit Käse, Wurst und ein paar anderen Leckereien stärken, damit wir auch den folgenden 7 Rotweinen gerecht werden konnten.
Fortsetzung folgt in Kürze!
LG
Bodo
es war mal wieder Zeit, mit einigen verständigen Weinnasen ein paar besondere Weine zu entkorken. Man wird ja schließlich nicht jünger und irgendwann muss die ganze "Brüh" auch mal getrunken werden
So haben wir uns am letzten Freitag insgesamt 14 Flaschen (7x weiss, 7x rot) zurechtgelegt, die wir dann einer genussvollen Prüfung unterzogen haben. Wir haben jeden Wein "blind" probiert, wobei wir nach jeden Wein dann aufgelöst haben. Da ich die Weine zusammengestellt und in eine halbwegs vernünftige Reihenfolge gebracht habe, war ich der einzige, der nicht "blind" probieren durfte, aber mir die Peinlichkeit erspart habe, bei der Einordnung völlig falsch zu liegen
Als Begrüssungsschluck gab es außerhalb des regulären line-up folgenden Schäumer:
2013er Blanc de Blancs Brut Nature (Huber, Malterdingen) -Baden-
100% Chardonnay, 7,5 Jahre Hefelager
Genau das Richtige, um den Gaumen frei zu machen: feine Briochenoten, knackig und kompromisslos am Gaumen, wurde von fast allen verständlicherweise als Champagner eingestuft.
Dann kamen zuerst die 7 Weissweine:
2008er Niederhäuser Hermannshöhle Riesling GG (Dönnhoff, Niederhausen) -Nahe-
so geht eleganter und feiner Riesling: Agrumen, Weinbergspfirsich,schlank und rank am Gaumen,denoch mit Gehalt und Fruchtdichte, zart cremig, Hauch Kräuter, am Ende dreht noch einmal die Säure auf und verleiht dem Wein einige Länge. Tolles Riesling GG, das jetzt erst in das erste Reifefenster kommt, aber jetzt schon unheimlich Spass macht und mit seinen 12,5 Umdrehungen auch extrem viel Trinkfluss besitzt. Ein Plädoyer für Rieslinge aus nicht so warmen und gehypten Jahrgängen. Steht auch am nächsten Tag noch wie eine Eins im Glas ! Top!
2008er Westhofener "Abtserde" Brunnenhäuschen Riesling GG (Keller) -Rheinhessen-
ganz anderer Weintyp als der Vorgänger: schon farblich mehr ins Goldgelbe, dezent blütig (Kamille), reife Gelbfrucht, Pfirsich ,etwas Ananas sogar, am Gaumen deutlich opulenter angelegt (13,5 Vol%), reifer Weinbergspfirsich,Hauch Ananas, etwas Orangenabrieb, cremig, Honig (vermutlich etwas saubere Bortrytis),Hauch Kräuter, die aufkommende Plüschigkeit wird aber durch eine stringente Säure wieder aufgefangen, ein Schwergewicht, aber doch mit Spuren von Eleganz und Feinheit. Top-Länge. Der Wein erinnert mich ein wenig an klassische Wachauer Smaragde vergangener Jahre ala F.X. oder Knoll. Hielt sich auch am 2. Tag sehr gut. Ich würde dennoch den Dönnhoff vorziehen, was letztlich keine Frage der Qualität, sondern der persönlichen Präferenz ist.
2017er Corton-Charlemagne Grand Cru (Marius Delarche, Pernand-Vergelesses) -Burgund-
diesen Wein kann man tatsächlich im Handel immer noch kaufen, leider ist er in den letzten 2 Jahren um gut 50% teurer geworden und eben jetzt auch EURO-dreistellig. Trotzdem könnte man als Chardonnay-Liebhaber über einen Kauf nachdenken, auch wenn es preislich natürlich schon etwas wehtut. Denn dieser Wein aus einem nicht so bekannten Winzerbetrieb ist grosse Klasse:
Optisch jugendlich zartes Strohgelb, extrem feine Nase mit nahezu perfektem Holzeinsatz, pure Harmonie und Feinheit, am Gaumen trocken, aber mit deutlicher Extraktsüsse, perfekt integrierte Säure, kraftvoller, aber doch athletischer Körper (13,5 Vol%), zarte Gelbfrucht, vermischt mit zarter Holzwürze, hier passt alles wunderbar zusammen, enorme Länge. Ganz am Schluss merkt man auch, dass der Wein eine messerscharfe Mineralität besitzt. Der Wein braucht einiges an Luft, um in seiner ganzen Schönheit zu strahlen. Steht erst ganz am Anfang, macht aber auch jetzt schon enorm viel Trinkvergnügen. Das Grand Cru auf dem Etikett steht hier völlig zu Recht. Großer Wein!
1996er Vina Tondonia Rioja Gran Reserva Blanco (Lopez de Heredia) -Rioja-
Dieser Wein ist absoluter Kult und sollte von jedem ambitionierten Weinliebhaber zumindest einmal im Leben probiert weden.Danach muss jeder für sich entscheiden, ob er diesen Wein "supergeil" findet oder gar nichts mit diesem Wein anfangen kann. Dieser Wein war bis vor ein paar Jahren-wenn man eine der raren Flaschen ergattern konnte- noch im zweistelligen Euro-Bereich, jetzt ist er leider unerschwinglich geworden.
Der Wein wird nur in großartigen Jahrgängen erzeugt, lagert 10 Jahren in alten Holzfässern und kommt erst nach weiteren Lagerjahren in den Verkauf. Aufgrund der sehr langen Fasslagerung spielt die Rebsorte (Viura) keine geschmackliche Rolle, sondern der Ausbau ist das bestimmende Element. Wer aber jetzt einen holzgeschwängerten, oxidierten Weisswein ala Madeira oder bestimmten Sherry-Typen erwartet, liegt völlig falsch.
Optisch ein mittleres Gelbgold, unheimlich komplexe Nase, sicherlich etwas (Alt-)Holz, aber auch Kräuter, Curry, Kamille,Hauch Piment und Zimt, man kann hier minutenlang schnüffeln und findet immer neue Aspekte, natürlich kaum fassbare Fruchtkomponenten, am ehesten etwas mürber Apfel, am Gaumen überrascht dann diese lebendige Säure, die nichts mit der berüchtigten Alterssäure zu tun hat, komplett trocken, saftig, nur mittelgewichtig (12,5 Vol%), Hauch Gelbfrucht, aber viel Würze, die eben nicht nur durch das Holz getragen wird, sensationelle Frische und im positiven Sinne Leichtigkeit, tolle Länge. Grossartiger Weltklasse-Wein mit unnachahmlicher Stilistik, der aufgrund der langen, zarten Oxidationsphase im Holz auch am Sonntag unverändert brillant im Glas steht.
Love or hate it, dazwischen geht nicht viel, ich finde den Wein absolut großartig.
1970er Schloß Johannisberg Riesling Spätlese "Grünlack" Versteigerungswein (Schloss Johannisberg) -Rheingau-
Der Wein stammt vielleicht aus dem berühmtesten und geschichtsträchtigsten Rieslingweingut weltweit und hat auch in den 70-er Jahren des letzten Jahrhunderts die Fahne des qualitativ hochwertigen deutschen Weins hochgehalten, was zu dieser Zeit keineswegs selbstverständlich war.
Flasche mit hervorragender Füllhöhe, völlig intakter Korken, daher auch lebendige goldgelbe Farbe, tolle komplexe Nase ohne jeglichen Tertiärnoten, blind verkostet wäre ich niemals auf 53 Jahre Alter gekommen (eher 15-20), noch durchaus Frucht, reifer mürber Apfel, Zitrus, etwas Marille, etwas Curry, Kamille, am Gaumen ist die sicherlich vorhandene Restsüsse sensorisch weitgehend abgeschmolzen, lebendige Säure, reife gelbe Früchte, Safran, Curry, Hauch Holz, etwas Honig,Kamille, leicht- bis höchstens mittelgewichtig (keine Alkoholangeben auf dem Etikett), trotzdem durchaus intensiver Mix aus Reife, Frucht und Würze, toller, durch die Restsüsse getragener Abgang.
Überraschenderweise auch am 2. Tag nach der Probe in Top-Form.
Ein zeitloses Riesling-Monument aus einer anderen Zeit. Auch ohne Altersbonus großer, filigraner Stoff!
2001er Ürziger Würzgarten Riesling Auslese*** (Jos. Christoffel jun., Ürzig) -Mosel-
Leider gibt es das Weingut von KaJo nicht mehr, die Legende lebt aber mit diesen Klassikern noch eine Zeit lang weiter--so lange die Vorräte reichen--
noch relativ helles Gelb, dezent Schiefer, Weinbergspfirsich, Hauch exotische Frucht, Zitrus, sogar ein Hauch Veilchen,völlig in sich ruhend, auch am Gaumen perfekte Harmonie aus zarter Süsse, saftiger Säure und fast schwebend-leichtem Körper, schlank, aber doch mit ausreichend Unterfütterung,Schiefer kommt durch, saftig, tolle Balance, sehr stimmig und eigentlich jetzt erst in der Trinkreife angekommen. Macht unheimlich Spass und kann in dieser Verfassung auch in 20 oder 30 Jahren mit Genuss entkorkt werden.
1997er Chateau Climens 1er Grand Cru Classe Barsac (Chateau Climens) -Bordeaux-
toller edelsüsser Bordeaux aus großem Sauternes-Jahr: altgoldene Optik, in der Nase aber sehr lebendig, deutliche, aber saubere Bortrytis-Nase,komplexe Würze aus Trockenfrüchten (Aprikose, Ananas) und perfektem Holzeinsatz (etwas Vanille, dezent rauchig),dezent Toast, am Gaumen sehr konzentriert, aber ausgewogen in Süsse, Säure und unterstützendem Holzeinsatz, trotz Konzentration auch durchaus Finesse, Kraftvoll im Körper (14 Vol%), aber nicht überladen, sehr langer Abgang, der von Trockenfrucht und zarter Holzwürze getragen wird.
Viel besser geht Sauternes eigentlich nicht und damit ein gelungener Abschluss der Weisswein-Sektion. So kann es weitergehen. Doch zunächst mussten wir uns mit Käse, Wurst und ein paar anderen Leckereien stärken, damit wir auch den folgenden 7 Rotweinen gerecht werden konnten.
Fortsetzung folgt in Kürze!
LG
Bodo