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- Registriert: Mo 6. Dez 2010, 13:19
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Hallo zusammen,
letzten Freitag trafen sich wieder einige Weinliebhaber in den Räumen der örtlichen VHS, um gemeinsam eine kleine Weinreise durch bekannte und nicht ganz so bekannte Weinregionen mit dem Glas in der Hand zu unternehmen.
Insgesamt wurden 15 Weine (7 x weiss, 8 x rot) aus 8 Ländern ins Rennen geschickt, die wie immer "blind" probiert wurden.
Die 15 Weine im einzelnen in der konkreten Reihenfolge mit kurzen Anmerkungen:
---- "Les Vignes de Montgueux" Blanc de Blanc Extra Brut (Jacques Lassaigne) -Champagne-
zum Auftakt ein gelungener Chardonnay-Schäumer: sehr feine Perlage, elegante Briochenoten, etwas Agrumen und Apfel, sehr klare Stilistik, saftig mit einiger Länge. Die 2 Gramm Dosage hätte es eigentlich nicht gebraucht, da auch so Trinkfluss und Harmonie nahezu perfekt waren.
2021er Stradener Sauvignon blanc DAC (Neumeister, Straden) -Vulkanland Steiermark-
sortentypischer, aber nicht zu "lauter" Sauvignon blanc, dezent grüne Paprika, Stachelbeere, knalltrocken, mittelgewichtig, saftige Säure, deutlich mineralisch, zarter Gerbstoff-Grip, mittlere Länge. So sollte ein trinkiger Sauvignon DAC aus der Steiermark sein.
2018er Chardonnay Privat Stajerska Slovenija (Leber-Vracko, Kungora-) -Slowenien-
stammt aus einem 5 ha-Familienbetrieb mit zusätzlicher Milchwirtschaft, Handlese, 2-tägige Maischestandzeit, Ausbau im gebrauchten Barrique. Mittelkräftiges Gelbgold, reife Birne, etwas Zitronengras, gewürzt mit Vanille und leicht rauchigen Holznoten, am Gaumen sowohl Frische als auch dezent karamellige Noten von der Malo, mittelgewichtig, sehr sauberer, im internationalen Stil vinifizierter Chardonnay, bei dem die Herkunft schwer zu erschmecken ist. Die Qualität stimmt aber in jedem Fall (Goldmedaille bei der AWC).
2020er "Familia" Santorini P.D.O. Assyrtiko (Hatzidakis, Santorini) -Griechenland-
ein bio-dynamisch erzeugter, im Edelstahl ausgebauter Assyrtiko von vulkanischen Böden.
Elegant fruchtige Nase (Grapefruit, Zitrus, Hauch Blutorange), überhaupt nich plakativ, am Gaumen komplett trocken, kräftiger Körper (14 Vol%), der aber durch eine kräftige Säure perfekt ausbalanciert wird, saftige Gelbfrucht, steinige Mineralität, viel Volumen, Extrakt und Körper, aber in keiner Weise mastig oder schwerfällig, langer Abgang. Ein sehr gelungener Assyrtiko, der das ganze Potential dieser Rebsorte aufzeigt.
2019er Wipfelder Zehntgraf Silvaner "M" QW trocken (Uwe Geßner, Garstadt) -Franken-
einer der Topweine vom "Aufsteigerweingut" (laut Vinum-Führer), stammt aus einem Weinberg mit über 50 Jahre alten Reben, eine Partie wurde klassisch im Stahltank vinifiziert, der andere Teil wurde maischevergoren (daher das "M" !), danach Ausbau im gebrauchten Tonneau und unfiltrierte Abfüllung.
Dezentes, klares Gelbgold, elegante Nase nach Quitten, Äpfeln, dezent nussig, perfekter, leicht rauchiger Holzeinsatz, am Gaumen absolut trocken (1,1 RZ),lebendige Säure (6,6 Promill), die dem Wein Schwung und Trinkfluss verleiht, nur mittelgewichtiger Eindruck (13 Vol%), aber mit einiger Konzentration, ausgezeichnete Struktur mit dezentem Holzeinfluss und etwas Gerbstoff, durchaus komplex und noch ganz am Anfang stehend, auch wenn er jetzt schon viel Spass macht. Für mich absolut auf GG-Niveau, hatte aber auch 21 EURO ab Weingut gekostet.
2016er Kammerner Renner Grüner Veltliner 1ÖTW (Schloß Gobelsburg) -Kamptal-
in der Nase angenehm gereift, dezent tropische Früchte, aber dezent, am Gaumen trocken, aber mit etwas Extraktsüsse, kräftiger Veltliner mit einigem Schmalz, angenehme Säure, körperreich (13,5 Vol%), aber in keiner Weise adipös, reife Gelbfrucht (Birne, Aprikose), erinnert durchaus an manchen fränkischen Silvaner, gute Länge. Sicherlich ein perfekter Speisenbegleiter für die Wiener Küche.
2014er Ayler Kupp "Faß 18" Riesling GG (Peter Lauer, Ayl) -Mosel (Saar)
perfekt gereiftes GG von der Saar aus einer 1956 gepflanzten Rebanlage, ein Hauch Petrol, reifer Pfirsich, etwas Grapefruit, sehr elegant, nur mittelgewichtig (12,5 Vol%), am Gaumen passende, dezente Restsüsse (knapp 8 Gramm), reife Säure (gut 8 Promill),komplexe Mischung aus Zitrusfrucht und reifer Würze, gute, aromatische Länge. Sehr gelungenes GG von der Saar.
Die 8 Rotweine folgen in Kürze !
LG
Bodo
letzten Freitag trafen sich wieder einige Weinliebhaber in den Räumen der örtlichen VHS, um gemeinsam eine kleine Weinreise durch bekannte und nicht ganz so bekannte Weinregionen mit dem Glas in der Hand zu unternehmen.
Insgesamt wurden 15 Weine (7 x weiss, 8 x rot) aus 8 Ländern ins Rennen geschickt, die wie immer "blind" probiert wurden.
Die 15 Weine im einzelnen in der konkreten Reihenfolge mit kurzen Anmerkungen:
---- "Les Vignes de Montgueux" Blanc de Blanc Extra Brut (Jacques Lassaigne) -Champagne-
zum Auftakt ein gelungener Chardonnay-Schäumer: sehr feine Perlage, elegante Briochenoten, etwas Agrumen und Apfel, sehr klare Stilistik, saftig mit einiger Länge. Die 2 Gramm Dosage hätte es eigentlich nicht gebraucht, da auch so Trinkfluss und Harmonie nahezu perfekt waren.
2021er Stradener Sauvignon blanc DAC (Neumeister, Straden) -Vulkanland Steiermark-
sortentypischer, aber nicht zu "lauter" Sauvignon blanc, dezent grüne Paprika, Stachelbeere, knalltrocken, mittelgewichtig, saftige Säure, deutlich mineralisch, zarter Gerbstoff-Grip, mittlere Länge. So sollte ein trinkiger Sauvignon DAC aus der Steiermark sein.
2018er Chardonnay Privat Stajerska Slovenija (Leber-Vracko, Kungora-) -Slowenien-
stammt aus einem 5 ha-Familienbetrieb mit zusätzlicher Milchwirtschaft, Handlese, 2-tägige Maischestandzeit, Ausbau im gebrauchten Barrique. Mittelkräftiges Gelbgold, reife Birne, etwas Zitronengras, gewürzt mit Vanille und leicht rauchigen Holznoten, am Gaumen sowohl Frische als auch dezent karamellige Noten von der Malo, mittelgewichtig, sehr sauberer, im internationalen Stil vinifizierter Chardonnay, bei dem die Herkunft schwer zu erschmecken ist. Die Qualität stimmt aber in jedem Fall (Goldmedaille bei der AWC).
2020er "Familia" Santorini P.D.O. Assyrtiko (Hatzidakis, Santorini) -Griechenland-
ein bio-dynamisch erzeugter, im Edelstahl ausgebauter Assyrtiko von vulkanischen Böden.
Elegant fruchtige Nase (Grapefruit, Zitrus, Hauch Blutorange), überhaupt nich plakativ, am Gaumen komplett trocken, kräftiger Körper (14 Vol%), der aber durch eine kräftige Säure perfekt ausbalanciert wird, saftige Gelbfrucht, steinige Mineralität, viel Volumen, Extrakt und Körper, aber in keiner Weise mastig oder schwerfällig, langer Abgang. Ein sehr gelungener Assyrtiko, der das ganze Potential dieser Rebsorte aufzeigt.
2019er Wipfelder Zehntgraf Silvaner "M" QW trocken (Uwe Geßner, Garstadt) -Franken-
einer der Topweine vom "Aufsteigerweingut" (laut Vinum-Führer), stammt aus einem Weinberg mit über 50 Jahre alten Reben, eine Partie wurde klassisch im Stahltank vinifiziert, der andere Teil wurde maischevergoren (daher das "M" !), danach Ausbau im gebrauchten Tonneau und unfiltrierte Abfüllung.
Dezentes, klares Gelbgold, elegante Nase nach Quitten, Äpfeln, dezent nussig, perfekter, leicht rauchiger Holzeinsatz, am Gaumen absolut trocken (1,1 RZ),lebendige Säure (6,6 Promill), die dem Wein Schwung und Trinkfluss verleiht, nur mittelgewichtiger Eindruck (13 Vol%), aber mit einiger Konzentration, ausgezeichnete Struktur mit dezentem Holzeinfluss und etwas Gerbstoff, durchaus komplex und noch ganz am Anfang stehend, auch wenn er jetzt schon viel Spass macht. Für mich absolut auf GG-Niveau, hatte aber auch 21 EURO ab Weingut gekostet.
2016er Kammerner Renner Grüner Veltliner 1ÖTW (Schloß Gobelsburg) -Kamptal-
in der Nase angenehm gereift, dezent tropische Früchte, aber dezent, am Gaumen trocken, aber mit etwas Extraktsüsse, kräftiger Veltliner mit einigem Schmalz, angenehme Säure, körperreich (13,5 Vol%), aber in keiner Weise adipös, reife Gelbfrucht (Birne, Aprikose), erinnert durchaus an manchen fränkischen Silvaner, gute Länge. Sicherlich ein perfekter Speisenbegleiter für die Wiener Küche.
2014er Ayler Kupp "Faß 18" Riesling GG (Peter Lauer, Ayl) -Mosel (Saar)
perfekt gereiftes GG von der Saar aus einer 1956 gepflanzten Rebanlage, ein Hauch Petrol, reifer Pfirsich, etwas Grapefruit, sehr elegant, nur mittelgewichtig (12,5 Vol%), am Gaumen passende, dezente Restsüsse (knapp 8 Gramm), reife Säure (gut 8 Promill),komplexe Mischung aus Zitrusfrucht und reifer Würze, gute, aromatische Länge. Sehr gelungenes GG von der Saar.
Die 8 Rotweine folgen in Kürze !
LG
Bodo