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2019 GG vs. 1G - eine Auswahl

Berichte von Verkostungen mit Weinen aus mehreren Ländern/Regionen (sonst bitte im Länderforum einstellen)
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Bibbel

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Re: 2019 GG vs. 1G - eine Auswahl

BeitragDi 22. Jun 2021, 16:35

Ollie hat geschrieben::lol: :lol: :lol:

So oder so ähnlich, genau. Ich bin seit 2015 aber raus, von daher...

Cheers,
Ollie


Ich eigentlich auch, aber wie der Zufall es will, habe ich bei meinem Liebling Halenberg im Jahr 2019 mal wieder zugeschlagen und jetzt auf Anregung den 19er HalbeGans -oder wie immer der auch heißt- bestellt. Wir sollten uns jetzt hier in und um Berlin mal wieder was trauen. Erst die akademische Veranstaltung Halenberg/HalbeGans, danach was hedonistischeres.
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mixalhs

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Re: 2019 GG vs. 1G - eine Auswahl

BeitragDi 22. Jun 2021, 18:43

Ich wäre dabei, habe mir aber einen Teil meiner freien Abende mit Konzerten und Tanztheater zugebaut. Kulturell war ich so richtig ausgehungert.Ich hoffe, dass wir einen Termin finden.

Von meiner Seite sind auch noch zwei önologische Versprechen einzulösen, die im letzten Jahr an Corona gescheitert sind. "Neues aus Griechenland" und "Valtellina" ....
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EThC

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Re: 2019 GG vs. 1G - eine Auswahl

BeitragDi 22. Jun 2021, 20:00

amateur des vins hat geschrieben:Erich, Du wirst dieses leise Zurücktrollen von mir schon richtig einordnen.
...ja, Chlor! :lol: :lol: :lol:
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

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Lorne Malvo

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Re: 2019 GG vs. 1G - eine Auswahl

BeitragDi 22. Jun 2021, 20:14

Ollie hat geschrieben:Daß der Winzer das kann und es auch tut, ist genau das Problem, das ich meine. Dieser Wein aus der selben Lage ist nämlich nicht schlechter genug, um das GG gut dastehen zu lassen. Sogar Verschnitte deklassierter GG-Lagen-Fässer scheinen zu gut zu sein - zumindest interpretiere ich amateurs Ergebnisse dahingehend.

(Der Kabinett ist übrigens egal, wir reden hier nur von trockenen Weinen, weil: GG.)

Cheers,
Ollie
Ich habe die Ergebniss anders interpretiert, dass eben wie überall die letzten Prozente sackteuer sind.
Was nicht heißen soll, dass die letzten Prozente nicht auch sackgeil sein können. 8-)
Es ist doch auch mitnichten so, dass (wohl in dem angedachten Beispiel, was sich eher auf die Auswahl des GG bezog) aus den deklassierten GG Tanks der Ortswein entseht, sondern neben deklassierten GG Tanks wohl auch weitere „junge Reben“-Tanks oder Rand-Großlagentanks mit einfließen. Dass die Ortsweine dennoch vielfach die besten PL Schnäppchen für gehobeneren Genuss im Deutschen WW Bereich sind, ist für mich mittlerweile eine häufiger verifizierte Binsenweisheit.
Dennoch bitte weiter machen. :mrgreen:
„Weine nicht, weil es vorbei ist, sondern lächle, weil es schön war.“
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Ollie

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Re: 2019 GG vs. 1G - eine Auswahl

BeitragDi 22. Jun 2021, 20:30

Lorne Malvo hat geschrieben:Es ist doch auch mitnichten so, dass (wohl in dem angedachten Beispiel, was sich eher auf die Auswahl des GG bezog) aus den deklassierten GG Tanks der Ortswein entseht, sondern neben deklassierten GG Tanks wohl auch weitere „junge Reben“-Tanks oder Rand-Großlagentanks mit einfließen.


Nun, es wäre aus Gründen der betriebsinternen Qualitätshierarchie wahrscheinlich sinnvoll, die "weniger guter" Fässer mit deklassiertem GG derart aufzubohren, daß sich schön gestaffelte Dreipunkte-Würfe ergeben, von 87 (Gutswein) bis 96 (GG), mit 84 Punkten für den Wein aus zugekauften Trauben z.B. - 3 Punkte entsprechend ja gemeinhin einer Verdopplung der Qualität. :lol:

Das ist aber mitnichten finanziell die optimale Lösung; es geht um Gewinnmaximierung, wie bereits a.a.O. festgestellt, und die Situation variiert von Betrieb zu Betrieb, auch wenn wahrscheinlich jeder VDP-Erzeuger "großlagenfrei" ist (da ist der Erzeugername sogar gut genug fürs Negociant-Geschäft, da braucht's keine Badstube... ooops).

Zumal das alles über die Jahrgänge so variieren kann, daß eine Planung nicht so einfach ist, der Betrieb aber durchaus Mengen bereitstellen muss, weil sonst entsprechende Marktanteile verloren gehen. Gelegentlich sind die jungen Reben für den Fassweinmarkt oder weiß der Geier, was schiefgehen kann.

Kurz: In einem Superjahr(?) wie 2019 den GGs mit denr"zweiten Reihe" auf den Zahn zu fühlen, ist natürlich böse. Aber nur so bekommt man ein messbares Signal: Daß es nämlich die letzten, deutlich einstelligen Prozente sind und nicht die letzten 15. Insofern völlig d'accord.

Bibbel hat geschrieben:Wir sollten uns jetzt hier in und um Berlin mal wieder was trauen. Erst die akademische Veranstaltung Halenberg/HalbeGans, danach was hedonistischeres.


:mrgreen: Hört sich super an, einmal habe ich ja schon AstroZelota gehabt.

Cheers,
Ollie
Parfois, quand c'est trop minéral, on s'emmerde.
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EThC

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Re: 2019 GG vs. 1G - eine Auswahl

BeitragMi 23. Jun 2021, 10:14

Weinschlürfer hat geschrieben:Das wir zu viele Große Lagen haben sehe ich aber auch so. Es gibt einfach viel zu viel GG.
Und das wir trotzdem noch das offizielle (immer dümmer werdende) Weingesetz haben
ist leider auch nicht zu ändern.Großlagen müssen weg...Es dürfte für viele Anbauflächen
gar keine Lagen geben.. Sondern nur "Westhofener Wein AOC..."
...man muß da m.E. klar unterscheiden zwischen der rechtlichen Situation, wie sie gemäß WeinG und WeinV zementiert ist und dem was privatrechtliche Verbände on top daraus machen.

Gemäß der aktuellen Gesetzeslage darf jeder die gemäß Weinbergsrolle(n) festgelegten Lagenbezeichnungen verwenden, wenn der Wein Qualitätsweinstatus erreicht und zu min. 85 % auch tatsächlich aus der entsprechenden Lage stammt, darüber hinaus gibt es in den einzelnen Regionen noch weitere Mindestanforderungen (z.B. Höchsterträge), die erfüllt werden müssen, um die Lage nennen zu können. Die gesetzlich aufgestellten Hürden sind aber sehr niedrig gestaltet, da kommt so ziemlich jeder drüber, wenn er sich ein klein bißchen anstrengt, eine qualitative Schranke zwischen gut und schlecht wie die Nerds das vielleicht sehen wollen, ist das bei Weitem nicht. Vor allem gibt es gemäß der Weingesetzgebung aktuell noch kein Instrument, welches eine Art Lagenranking darstellt oder ermöglicht. D.h. diesbezüglich sind Halenberg, Morstein, Lump und Winklerberg qualitativ nichts anderes als z.B. die Unkenbacher Würzhölle, der Unterschied entsteht erst durch den tatsächlichen Wein im Markt. Erst über die Neuregelung mit den "Ersten und Großen Gewächsen für alle" wird's da wohl eine Lagenselektion geben, aber genaue Festlegungen darüber habe ich bis dato nicht gefunden, scheint in den Regionen noch in der Entwicklung zu sein.

Der VDP grenzt das dann für seine Mitglieder schon seit Jahren deutlich ein, denn er klassifiziert die Lagen in GL, EL und "nix" und schuf damit solch ein Ranking, welches es in der allgemeinen Gesetzgebung nicht gab und aktuell nur theoretisch für die höheren Weihen existiert. Dementsprechend gibt's auch keinen VDP-Lagenwein aus der Unkenbacher Würzhölle, egal wie gut der denn sein möge. Tatsächlich ist es hier so, daß in dem für die Winzer attraktiven GL-Bereich auch aus meiner Sicht zuviel hineinklassifiziert wurde, insbesondere an der Mosel, wo es nach wie vor keine Ersten Lagen gibt, also der Gap zwischen Topp und Flopp sehr groß erscheint, und ich glaube nicht, daß das der qualitativen Realität entspricht. Auch diese Entwicklung der GL-Granulierung, die stellenweise ja schon aberwitzig zu nennen ist (z.B. Ihringer Winklerberg: 6 (!) Große Lagen, die kleinste davon gerade mal 0,5 ha groß!), sehe ich recht kritisch.

Auch mit dem "EG und GG für alle" wird's aber weiterhin so sein, daß man als Nicht-VDPler auch aus der Unkenbacher Würzhölle einen Lagenwein machen kann und generell spricht da für mich auch nichts dagegen. Die Lagennamen sind historisch gewachsen und vermitteln in erster Linie einen Regionalbezug, der mit der Qualität erst mal nicht so viel zu tun hat. Wenn's nach mir geht, könnte auch jemand, der einen trüben Naturwein macht und damit zwangsläufig zumindest in die Landweinebene rutscht, den Lagennamen verwenden, solange es der Wahrheit entspricht, aber das ist aktuell eben anders geregelt. Nur finden sich in solchen Fällen ja dann häufig doch verklausulierte Hinweise auf die Herkunft oder man erfährt's über entsprechende Netzquellen, damit kann ich auch gut leben.

Wenn man wie oben zitiert die low-quality-Lagen alle ihres Lagennamens berauben würde, dürften wohl 3/4 der Lagennamen sterben, ob das vor dem Hintergrund der Wahrung des Regionalbezugs sinnvoll ist, hier solch einen Kahlschlag in der Weintradition durchzuprügeln, möchte ich arg bezweifeln...

Und was die Großlagen angeht: einerseits aus meiner Sicht auch überflüssig, andererseits in unserem Falle auch nicht wirklich störend, denn es gibt ja kaum qualitativ (uns) ansprechende Weine, die mit der Großlage vermarktet werden. Mir fällt da allenfalls "Ewig Leben" von den Trockenen Schmitt's ein...
Viele Grüße
Erich

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mineralsaft

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Re: 2019 GG vs. 1G - eine Auswahl

BeitragMi 23. Jun 2021, 11:47

mixalhs hat geschrieben:Ich wäre dabei, habe mir aber einen Teil meiner freien Abende mit Konzerten und Tanztheater zugebaut. Kulturell war ich so richtig ausgehungert.Ich hoffe, dass wir einen Termin finden.

Von meiner Seite sind auch noch zwei önologische Versprechen einzulösen, die im letzten Jahr an Corona gescheitert sind. "Neues aus Griechenland" und "Valtellina" ....


Bibbel, Ollie, mixahls - ich wäre sehr gerne in Berlin dabei wenn es passt. (2. Impfung am Samstag, danach zähle ich ja nicht mehr als Mensch :)

Könnte eine Flasche 2017er Halenberg R beisteuern (GG mit mehr Restsüsse und längerem Ausbau)

(und auch zum Thema Neues aus Griechenland was beisteuern sowie super interessiert an Valtellina!)

Grüße
Felix
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Moselaner

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Re: 2019 GG vs. 1G - eine Auswahl

BeitragMi 23. Jun 2021, 12:29

EThC hat geschrieben:…insbesondere an der Mosel, wo es nach wie vor keine Ersten Lagen gibt, also der Gap zwischen Topp und Flopp sehr groß erscheint, und ich glaube nicht, daß das der qualitativen Realität entspricht.

Und was die Großlagen angeht: einerseits aus meiner Sicht auch überflüssig, andererseits in unserem Falle auch nicht wirklich störend, denn es gibt ja kaum qualitativ (uns) ansprechende Weine, die mit der Großlage vermarktet werden. Mir fällt da allenfalls "Ewig Leben" von den Trockenen Schmitt's ein...


Hallo Erich,

An der Mittelmosel zwischen Brauneberg und Erden ist der Großteil der Weinberge einfach Große Lagen laut VDP.
Es gibt eigentlich nur eine unterbewertete Lage (weil keine große Lage) und das ist die Zeltinger Sonnenuhr.

Aber Molitor, der neben Selbach Oster dort seine Spitzenweine erzeugt, sollte ja auch schon vor einigen Jahren in den VDP aufgenommen werden und kam in der Probeabstimmung auch durch (zusammen mit dem Lubentiushof).
In der tatsächlichen Abstimmung bekam er wie der Lubentiushof keine Mehrheit und der Vorstand des VDP Mosel trat zurück und beide Weingüter sind bis heute nicht im VDP.

Damals ein ziemlicher Skandal der schön aufgezeigt hat, dass der VDP genauso mit Politik und Machtgebaren durchzogen ist, wie mit dem Wunsch qualitativ hochwertigen Wein zu vermarkten.

Auch in der anderen Moselrichtung fallen mir nicht so viele Lagen ein die dadurch „unterbewertet“ wären. Die Neumagener Lagen sind ja seit diesem Jahr durch die neue Mitgliedschaft von Adam abgedeckt.

Zu nennen wären in und hinter Traben Trarbach der Hühnerberg, die Enkircher Ellergrub sowie Batterieberg und die Wolfer Goldgrube die nicht klassifiziert.

Bezüglich Großlagen und deren Qualität: die Bernkasteler Badstube ist von Spitzenlagen umgeben und setzt sich aus Bernkasteler Einzellagen zusammen, die früher durchaus renommiert waren. Auch sind einige Spitzenbetriebe dort begütert. (Molitor, JJ Prüm, Wwe Thanisch etc.). Wahrscheinlich eine der wenn nicht die beste Großlage in Deutschland bezüglich der Weinberge und erzeugten Weine, sowie was deren Ruf betrifft.

Viele Grüße
Patrick
Wo aber der Wein fehlt, stirbt der Reiz des Lebens.
Euripides
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Weinschlürfer

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Re: 2019 GG vs. 1G - eine Auswahl

BeitragMi 23. Jun 2021, 12:41

EThC hat geschrieben:
Und was die Großlagen angeht: einerseits aus meiner Sicht auch überflüssig, andererseits in unserem Falle auch nicht wirklich störend, denn es gibt ja kaum qualitativ (uns) ansprechende Weine, die mit der Großlage vermarktet werden. Mir fällt da allenfalls "Ewig Leben" von den Trockenen Schmitt's ein...


Ich muss das mit den Großlagen nochmal eingrenzen.
Für mich ist zB. der Morstein schon eine absurd große Lage :)

Großlagen nach Weingesetz sind natürlich nochmal was anderes. Und oft noch viel größer.
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UlliB

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Re: 2019 GG vs. 1G - eine Auswahl

BeitragMi 23. Jun 2021, 12:59

Moselaner hat geschrieben:Es gibt eigentlich nur eine unterbewertete Lage (weil keine große Lage) und das ist die Zeltinger Sonnenuhr.

Das stimmt nicht mehr. Die Zeltinger Sonnenuhr wurde irgendwann in den letzten zwei oder drei Jahren zur VDP.Große Lage aufgestuft.

Ansonsten gilt: eine Lage, in der kein VDP-Winzer tätig ist, wird durch den VDP in aller Regel nicht klassifiziert.

Umgekehrt gilt aber auch: wo immer ein VDP-Winzer tätig ist, gibt es mindestens eine VDP.Große Lage. Das bedeutet: wenn in einem Ort, in dem zuvor kein VDP-Winzer ansässig war, ein Winzer neu in den VDP aufgenommen wird, bekommt der Ort automatisch eine VDP.Große Lage. Oder auch mal mehrere. Auf die Art könnte irgendwann auch Erichs "Unkenbacher Würzhölle" zur VDP.Große Lage werden.

Alleine dieses Vorgehen lässt da gewisse Zweifel aufkommen...

Gruß
Ulli
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