Gemeinsame Verkostung des Facebook-Pakets von Müllen

Noch kurz zur Kirchlay Spätlese: Die fand ich von Anfang an und durchgehend Spitze mit einem herrlichen Duft und Geschmack nach Pflaume, besser noch Reneclode. Wunderbares Süße-/Säurespiel voller Spannung und extrem süffig im allerschönsten Sinne. Adi alias Puschel - der Grandseigneur des fruchtsüssen Moselrieslings (durchaus respektvoll gemeint) - hat den in der Jugend mal mit (für seine Verhältnisse fast schon knauserigen) 89 Punkten bewertet. Ich wäre da derzeit eher bei 92-93 Punkten.

Ich habe die Kirchlay-Spätlese gerade im Glas und bin wie gestern beim Abfassen meiner VKN bei 93 Punkten. Viel schöner kann ich mir eine M-S-R-Spätlese nicht mehr vorstellen.

Die Pflaume/Reneclode findet sich zwar nicht in meiner Notiz, aber nachvollziehen kann ich diese Assoziation trotzdem sehr gut.

Herzliche Grüße

Bernd

Ich habe am Freitag mein Paket für die heutige Hühnerberg-Verkostung bekommen. Ich werde die Flaschen vielleicht kurz vorher öffnen, zur Verkostung jedoch wegen der Kinder erst etwas verspätet dazustoßen können.

Wie ich zum Schildern meiner Eindrücke komme, weiß ich noch nicht, da wir die Verkostung parallel mit Familienmitgliedern in einer Videokonferenz machen werden. Ansonsten folgen meine Eindrücke morgen im Lauf des Tages.

...ich hab' ja das große Paket, zwei der Weine des kleinen Pakets habe ich also auch, die wandern jetzt mal in den Kühlschrank. Mal sehen, was wir davon heute aufmachen und was morgen ggf. noch folgen wird...

Jedenfalls bin ich schon mal sehr gespannt auf eure Eindrücke!

Herzliche Grüße

Bernd

...wir fangen jetzt erst an und haben das 18er Kabinett sowie die 15er Spätlese aufgezogen.

Erster Eindruck vom Kabinett: schöner, noch leicht prickeliger Sommerriesling, hellgelbfruchtig, schon ein bißchen "18erig", aber gut gelöst, erscheint mir persönlich noch ein bißchen jung, wurde von der besseren Hälfte als "Tagwein" eingestuft.

Spätlese: schon ziemlich dichtes Zeugs, deutlich angereifte Frucht, auch ein bißchen Keller, kantiges Pampelmusenbitterchen, satte Säure, vor allem für einen 15er, --> "Nachtwein"

Erich, das, was Martin und Jonas Müllen auf Youtube zu den Weinen und zum Hühnerberg sagen, verfolgt ihr nicht, oder? Ich finde den Livestream erneut sehr interessant, obwohl mir die Weine fehlen.....

Herzliche Grüße

Bernd

...erst ab ca. 19:45 h, muß mir den gesamten Stream nochmal separat ansehen. Ist schon recht interessant, was Junior und Senior da zu erzählen haben...

Natürlich ist nicht alles spannend, aber die beiden haben schon eine sehr klare Vorstellung von dem, was sie als Winzer wollen.

Als ich Martin kennengelernt habe, war Jonas noch ein kleiner Stöpsel, von dem man nicht wissen konnte, ob er jemals Interesse haben würde, in die Fußstapfen seines Vaters zu treten. Mittlerweile ist ein sehr engagierter und durchaus auch eloquenter Jungwinzer aus ihm geworden, was mich sehr freut!

Herzliche Grüße

Bernd

So, nun mein Fazit nach den beiden heute verkosteten Hühnerbergern:





Ich bin ja nicht unbedingt der große „Mosel-Fan“, einfach weil mir trockene Weine in der Regel mehr zusagen und diese Region nicht in erster Linie für ihre durchgegorenen Sachen bekannt ist. Aber was da in trocken vom Hühnerberg kommt, gefällt mir schon sehr gut. Vor allem bin ich immer wieder erstaunt, wie man bei den äußerst moderaten Alloholgehalten (bei beiden Weinen hier 11,5 PS) soviel Substanz hinbekommt.

Zwei durchaus schöne Weine, zwar mit leichten Macken, aber dafür mit einer eindeutigen und durchaus sympathischen Handschrift. Fazit: auch bei MM wird 2018 nicht „mein“ Jahrgang werden, und: wenn schon Kork, dann g’scheiten! Schon vom äußeren Ansehen her wirkt der Korken des 18ers deutlich vertrauenserweckender als der des 15ers, dem man das TCA fast schon ansehen kann. Eines unserer regelmäßigen Weinrunden-Mitglieder hat ja mal einen 15er Hühnerberg Kabinett trocken mitgebracht, der nicht gekorkt hat, jedoch wurde uns erzählt, daß aus der 6er-Kiste 3 Korker dabei waren. Möglicherweise haben die Müllens in dem Jahr korkmäßig einfach deutlich daneben gegriffen...

Ich hinke hinterher. Die Hühnerberge waren mir etwas zu kostenintensiv. Ich habe gerade den 17er Würzgarten im Glas.
Ehrlich gesagt: schwierig in diesem Stadium. Das ist sicher ein richtiger Kabinett. Aber die Säure ist in Moment noch in einem Stadium, wo sie noch zuviel Raum beansprucht. Auch der Rest wacht erst langsam auf. Die typischen Kräuternoten ganz tief hinten in der Höhle. Der Wein hat tolle Anlagen, aber ich hätte in nicht für die Verkostung ausgesucht. Der wird sicher in 3-4 Jahren deutlich besser sein. Extrakt ist mehr als genug da.
86+ Punkte

Gruß

Ralf