Administrator
- Beiträge: 4947
- Bilder: 1539
- Registriert: Mo 28. Jun 2010, 15:29
- Wohnort: Coswig /Anhalt, Sachsen-Anhalt
- Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken
... sollte das Thema meiner diesjährigen Geburtstagsprobe sein. Ausgangspunkt war ein Anstau von Weinen aus Bergerac in meinem Trinkregal, oft Einzelflaschen oder die erste von mehreren zu trinkenden.
Dazu waren noch einige 2000er aus dem Bordelais seit meinem Exkurs in dieses Thema ins Trinkregal gewandert, die dort nun nicht lange verweilen sollten.
Ich begann zwei Tage vor der eigentlichen Probe mit einer Musterflasche aus dem Hause Masburel. Ich hatte da ja mal eine Palette an Weinen importiert, die sich zwar nur zäh verkauft, weil die Weine in Deutschland wenig bekannt sind, aber da es auch noch ältere Weine gab, die ich für mich privat aufstocken wollte, bot es sich an, mehr als nur die genialen 2005er zu ordern.
In der Kiste mit den Musterflaschen fand sich auch ein kleiner Weißer, der Nachfolger des 2005er Lady Masburel in weiß - der sich jetzt durch die neuen Besitzer nich mehr Lady sondern Consul nennt.
Château Masburel; Consul de Masburel; Montravel; 2008 weiß
Sehr verhaltene Nase nach weißen Blüten (u.a. Linde) und etwas Zitrusfrucht. Auch am Gaumen noch recht verhalten und nicht sonderlich auftrumpfend wollend. Aber mir einer schönen Frische gesegnet und vor allem mit einer Finesse, die in einem für die Preiskategorie langem und sanftem Abgang überrascht.
Während die 2005er Lady Masburel in weiß derzeit tief ins Dekollete blicken läßt, übt sich der Consul noch in diplomatischer Zurückhaltung.
Sehr guter Wein in gutem Preis Genuss-Verhältnis. 88+/100 Th. Noch etwas lagern.
Verschlossen leider mit einer Art Kunststoffkorken namens Neocork. Ein Schrauber wäre wohl besser gewesen, aber ist in Frankreich eher weniger angesagt. Ob allerdings deutschsprachige Weinfreunde über Neocork begeistert sind? Es ist zwar nicht die billige Art “Plastikstöpsel”, aber man weiß halt vielleicht zu wenig über diese neuen synthetischen Produkte.
Wenn ich den Wein mit dem weißen 2005er Lady vergleiche, der deutlich mehr bietet, so merke ich auch, dass selbst die kleinen Weißen ihre Zeit haben wollen, es sind nicht unbedingt die Weißen, die man ganz jung wegschlürfen soll.
Von den im Fass ausgebauten weißen Montravels namens Château Masburel hatte ich meinen privaten Bestand der 2001er und 2002er durch besagte Palette nochmals aufstocken können, ich mag diese komplexen Weißen, die auch stark an weiße Bordeaux - Weine erinnern sehr, aber sie wollen auch erstmal altern. Ich hatte früher in den Salons auch immer weiß neben den Roten gern mitgenommen.
Was lag also näher als die 2001er und 2002er weißen Montravels an den Beginn der Probe zu stellen? Zumal ich beide eh schon länger im Trinkregal liegen hatte.
Als dann aber David am Freitag mitteilte, dass er wegen Krankheit ausfallen würde, beschloß ich, den 2001er bereits am Vortag zu öffnen.
Château Masburel; Château Masburel Blanc; Montravel; 2001 weiß;
Goldene, reife Farbe, leise, verhaltene und feine Nase. Gebratene Mandeln in Butter und etwas Honig gesellen sich zu exotischen weißen Früchten und etwas Baumblüte. Der Wein ist finessebetont, sanft und weich am Gaumen und erreicht so langsam seinen Genusshöhepunkt. Mit milder Säure und einer schönen Länge mit sanftem Nachhall macht er viel Spaß. Tiefe und Komplexität stehen hier hinter Finesse und Sanftheit etwas zurück, er ist vom Typ her eher ein Frauenwein. Ich gebe sehr gute 91/100 Th. und der PGI pegelt sich bei 1,00 ein.
Zur Geburtstagsprobe empfing ich dann mit dem 2002er meine Gäste.
Château Masburel; Château Masburel Blanc; Montravel; 2002 weiß;
Auch hier eine schöne reife goldene Farbe, ein schöner Duft nach Honig, Melone, Zunderschwamm oder aneinandergeschlagene Feuersteine, dann am Gaumen auch eine leicht salzige Note entwickelnd. Voll und üppige, eigentlich nicht trocken wirkend, sehr ausbalanciert, aber fast schon opulent. Schöne Frucht und Komplexität, im Abgang kehren Honignoten wieder. Deutlich besser in meinen Augen als der zartere 2001er, den allerdings Yvonne bevorzugte.
Ich vergab exzellente 94/100 Th und einen PGI von 1,05. Frank und Tesi gaben jeweils 93/100 und einen PGI von 1,03. Martin in seiner Funktion als Rieslingtrinker, der sich ebenfalls krankheitsbedingt allerdings bereits nach dem 3. Wein ins Bett begab, zückte 89/100 und landete beim PGI allerdings auch bei 1,03. Letzteres liegt sicher auch daran, dass sich Frank und Tesi kaum Preise jenseits der 30 € vorstellen können und wollen und entsprechend weniger bereit sind auszugeben als Martin - ist er ja doch inzwischen recht freakiger Forumianer...
Die ersten Roten des Abends folgen in Kürze.
Dazu waren noch einige 2000er aus dem Bordelais seit meinem Exkurs in dieses Thema ins Trinkregal gewandert, die dort nun nicht lange verweilen sollten.
Ich begann zwei Tage vor der eigentlichen Probe mit einer Musterflasche aus dem Hause Masburel. Ich hatte da ja mal eine Palette an Weinen importiert, die sich zwar nur zäh verkauft, weil die Weine in Deutschland wenig bekannt sind, aber da es auch noch ältere Weine gab, die ich für mich privat aufstocken wollte, bot es sich an, mehr als nur die genialen 2005er zu ordern.
In der Kiste mit den Musterflaschen fand sich auch ein kleiner Weißer, der Nachfolger des 2005er Lady Masburel in weiß - der sich jetzt durch die neuen Besitzer nich mehr Lady sondern Consul nennt.
Château Masburel; Consul de Masburel; Montravel; 2008 weiß
Sehr verhaltene Nase nach weißen Blüten (u.a. Linde) und etwas Zitrusfrucht. Auch am Gaumen noch recht verhalten und nicht sonderlich auftrumpfend wollend. Aber mir einer schönen Frische gesegnet und vor allem mit einer Finesse, die in einem für die Preiskategorie langem und sanftem Abgang überrascht.
Während die 2005er Lady Masburel in weiß derzeit tief ins Dekollete blicken läßt, übt sich der Consul noch in diplomatischer Zurückhaltung.
Sehr guter Wein in gutem Preis Genuss-Verhältnis. 88+/100 Th. Noch etwas lagern.
Verschlossen leider mit einer Art Kunststoffkorken namens Neocork. Ein Schrauber wäre wohl besser gewesen, aber ist in Frankreich eher weniger angesagt. Ob allerdings deutschsprachige Weinfreunde über Neocork begeistert sind? Es ist zwar nicht die billige Art “Plastikstöpsel”, aber man weiß halt vielleicht zu wenig über diese neuen synthetischen Produkte.
Wenn ich den Wein mit dem weißen 2005er Lady vergleiche, der deutlich mehr bietet, so merke ich auch, dass selbst die kleinen Weißen ihre Zeit haben wollen, es sind nicht unbedingt die Weißen, die man ganz jung wegschlürfen soll.
Von den im Fass ausgebauten weißen Montravels namens Château Masburel hatte ich meinen privaten Bestand der 2001er und 2002er durch besagte Palette nochmals aufstocken können, ich mag diese komplexen Weißen, die auch stark an weiße Bordeaux - Weine erinnern sehr, aber sie wollen auch erstmal altern. Ich hatte früher in den Salons auch immer weiß neben den Roten gern mitgenommen.
Was lag also näher als die 2001er und 2002er weißen Montravels an den Beginn der Probe zu stellen? Zumal ich beide eh schon länger im Trinkregal liegen hatte.
Als dann aber David am Freitag mitteilte, dass er wegen Krankheit ausfallen würde, beschloß ich, den 2001er bereits am Vortag zu öffnen.
Château Masburel; Château Masburel Blanc; Montravel; 2001 weiß;
Goldene, reife Farbe, leise, verhaltene und feine Nase. Gebratene Mandeln in Butter und etwas Honig gesellen sich zu exotischen weißen Früchten und etwas Baumblüte. Der Wein ist finessebetont, sanft und weich am Gaumen und erreicht so langsam seinen Genusshöhepunkt. Mit milder Säure und einer schönen Länge mit sanftem Nachhall macht er viel Spaß. Tiefe und Komplexität stehen hier hinter Finesse und Sanftheit etwas zurück, er ist vom Typ her eher ein Frauenwein. Ich gebe sehr gute 91/100 Th. und der PGI pegelt sich bei 1,00 ein.
Zur Geburtstagsprobe empfing ich dann mit dem 2002er meine Gäste.
Château Masburel; Château Masburel Blanc; Montravel; 2002 weiß;
Auch hier eine schöne reife goldene Farbe, ein schöner Duft nach Honig, Melone, Zunderschwamm oder aneinandergeschlagene Feuersteine, dann am Gaumen auch eine leicht salzige Note entwickelnd. Voll und üppige, eigentlich nicht trocken wirkend, sehr ausbalanciert, aber fast schon opulent. Schöne Frucht und Komplexität, im Abgang kehren Honignoten wieder. Deutlich besser in meinen Augen als der zartere 2001er, den allerdings Yvonne bevorzugte.
Ich vergab exzellente 94/100 Th und einen PGI von 1,05. Frank und Tesi gaben jeweils 93/100 und einen PGI von 1,03. Martin in seiner Funktion als Rieslingtrinker, der sich ebenfalls krankheitsbedingt allerdings bereits nach dem 3. Wein ins Bett begab, zückte 89/100 und landete beim PGI allerdings auch bei 1,03. Letzteres liegt sicher auch daran, dass sich Frank und Tesi kaum Preise jenseits der 30 € vorstellen können und wollen und entsprechend weniger bereit sind auszugeben als Martin - ist er ja doch inzwischen recht freakiger Forumianer...
Die ersten Roten des Abends folgen in Kürze.