BerlinKitchen hat geschrieben:Zur Info, Platz 6 2013 Keller "Westhofen" wurde zum ersten Mal öffentlich präsentiert. Es ist ein kompletter Morstein aus fast 40 Jahre alten Reben.
Interessant. Wenn Keller 100% Morstein aus respektabel alten Reben in den Ortswein packt, wie alt sind denn dann die Reben aus den Teilen des Morstein, aus denen der "Morstein GG" erzeugt wird?
Marketing ist alles . Aber warum ist denn die schöne Mosel nicht so richtig vertreten. Löwenstein klammern wir mal aus
Jaja, es fehlten ganz viele und das von Martin gewählte Line-Up war ganz ungerecht...
Es geht wohl weniger darum, eine abstrakte Spiegelung der Weinwelt zu liefern, als vielmehr die - nach Martins Ansicht - besten Weine/GGs aus Deutschland zu finden. Und das hat er mal wieder grandios gemacht.
Was für mich wirklich überraschend war: trotz des mehr als schwierigen Jahrgangs, der hier ja auch bereits hoch und runter dekliniert wurde, war das Niveau der Weine exorbitant hoch. Und zwar an und für sich und nicht mit Mitleidsbewertungen wegen des schwierigen Jahrgangs.
Niemand am Verkostertisch klagte über zu viel Säure oder zu wenig Extrakt. Fast alle Weine waren sich dem Idealbild der Katgeorie Grosses Gewächs annähernd.
Mein vorläufiges Fazit, bevor ich meine Unterlagen durcharbeite: unterschätzt 2013 nicht! Die besten Weine sind sehr puristische, bodengeprägte Langstreckenläufer mit wenig Alkohol (12-12,5%). Ob sie ihre Strahlkraft mit der Zeit verlieren könnten, ist der einzige Zweifel, der mir aufgrund der Witterungsverhältnisse ein kleines Fragezeichen einflüstert. Da könnte 2012 etwas die Nase vorn haben. KÖNNTE. Denn die Präzision der 2013er übertrifft die der 2012er.
Markus Vahlefeld hat geschrieben:
Was für mich wirklich überraschend war: trotz des mehr als schwierigen Jahrgangs, der hier ja auch bereits hoch und runter dekliniert wurde, war das Niveau der Weine exorbitant hoch. Und zwar an und für sich und nicht mit Mitleidsbewertungen wegen des schwierigen Jahrgangs.
Niemand am Verkostertisch klagte über zu viel Säure oder zu wenig Extrakt. Fast alle Weine waren sich dem Idealbild der Katgeorie Grosses Gewächs annähernd.
Markus, glaubst Du, dass sich die Weine seit der Verkostung in Wiesbaden schon besser präsentieren oder machen die paar Wochen nichts aus? Ich habe schon lange keine GG mehr probiert, fand aber früher immer, dass in der Frühphase schon ein paar Wochen Wunder wirken.
Birte hat geschrieben:
Markus, glaubst Du, dass sich die Weine seit der Verkostung in Wiesbaden schon besser präsentieren oder machen die paar Wochen nichts aus? Ich habe schon lange keine GG mehr probiert, fand aber früher immer, dass in der Frühphase schon ein paar Wochen Wunder wirken.
Ich habe keine großartige Veränderung festgestellt, aber das mag eine Illusion sein. Einige Weine habe ich trotz blind einfach wieder erkannt. Das müste im Umkehrschluss bedeuten, dass die Veränderung nur marginal ist. Das galt für Schäfer-Fröhlich, Herrmannsberg, Loosen, Kesseler, Gunderloch und einige andere.
Bei anderen Weinen habe ich natürlich nichts Vergleichbares herausgeschmeckt, was entweder a) meiner Unfähigkeit, b) der Weinentwicklung oder c) der Flightzusammenstellung geschuldet ist. Da ist der Höllberg, der mir sehr viel offener vorkam (ein Wagner-Stempel-Phänomen, das ich jedes Jahr erlebe, meist aber erst im Januar/Februar), das Brunnenhäuschen von Wittmann, das sich fast schon am Verschließen war (auch der Morstein), da war der Schwarze Herrgott, der mit einem Uhlen von Löwnstein in einem Flight war und beide Weine zusammen völlig unstimmig wirkten, da war das Frühlingsplätzchen, das ich an den Roten Hang gesteckt hatte (während ich den Halenberg sofort erkannt hatte) undsoweiterundsofort.
So richtig eine eindeutige Linie gibt es da wohl nicht.
Es ist ja kaum zu erwarten, dass zu den Weinen Notizen veroeffentlicht werden, aber mag jemand vielleicht mal die Punkte einstellen? Gerne auch nur so hausnummernmaessig, damit man ein Gefuehl dafuer bekommen kann, wie die Weine gesehen wurden?
Danke & Cheers,
Ollie
Parfois, quand c'est trop minéral, on s'emmerde.
"Souvent, l'élégance, c'est le refuge des faibles." (Florence Cathiard, copropriétaire de Château Smith Haut Lafitte)
Für die wo es interessieren tut und für die anderen die wo eben wieder ihr Wissen über Statistik hier mal wieder gerne abladen tun, folgt nunmehr schlechterdings das Ranking mit Punkten:
Wer ist eigentlich Katrin Wind? Ich finde die Neuentdeckungen in den Cups immer spannend, aber von Katrin Wind habe ich wirklich noch nie etwas gehört.
Ansonsten wundert es einen natürlich, dass der Ortswein von Keller, der aus 100% Morstein Trauben erzeugt wurde, vor dem eigentlichen Morstein landet, aber das ist im Zweifel dem geschuldet, dass die Weine jetzt noch sehr jung sind.
Von den Punkten her sieht das Ranking relativ ähnlich aus wie bzgl. der 2012er Weine. Um die 96 Punkte für den/die besten. Um die 88 Punkte für den/die schlechtesten (Stahl Damszener Stahl 2013 einfach einmal ausgeklammert).