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Weinprobe Australien und Neuseeland in Würzburg

Berichte von Verkostungen mit Weinen aus mehreren Ländern/Regionen (sonst bitte im Länderforum einstellen)
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weinaffe

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Weinprobe Australien und Neuseeland in Würzburg

BeitragFr 3. Mai 2024, 16:19

Hallo zusammen,

letzten Freitag haben sich wieder einige Weininteressierte in der örtlichen VHS getroffen, um die Weine vom anderen Ende der Welt zu probieren. Da ich vor kurzem Neuseeland und seine Weinbaugebiete 6 Wochen lang bereisen und den einen oder anderen Wein im Gepäck importieren :lol: konnte, lag der Fokus bei dieser Probe ein klein wenig mehr auf den "Kiwi"-Weinen als auf den Aussie-Pendants.
Insgesamt 15 Weine waren im Angebot (7x weiss, 8x rot). Da bis auf 2 Flaschen alles verschraubt war, gab es auch keinerlei korkbedingte Ausfälle. Die Qualität der Weine war insgesamt erfreulich hoch, bis auf den als Pirat und abschreckendes Beispiel eingeschmuggelten Markenwein aus Australien, der aber wenigstens trotzdem einigermaßen trinkbar war.
Die wie immer "blind" verkosteten Weine wurden nicht ländermäßig getrennt, sondern bewusst abwechselnd präsentiert, um die durchaus unterschiedlichen Länderstile besser herausarbeiten zu können.

Zunächst die Weißweine:

2021er Marsanne/Roussanne Margaret River (Mc Henry Hohnen, Witchcliffe) -Westaustralien-
Cuvee aus 2 Weinbergen mit unterschiedlichen Böden (eisenhaltiger Lehm und Schiefer), 61 % Marsanne, 39 % Roussanne, 10 Monate Ausbau in französischen Barriques (25 % neu), 13 Vol%, bio-dyn. Erzeugung.
Gelungene Cuvee mit überraschend kühlem Grundcharakter, elegante Gelbfrucht mit feinfühligem Holzeinsatz, gute Länge. Ein sehr gelungener Vertreter aus einer der kühlsten Lagen Australiens. Ca. 22 EURO im hiesigen Handel.

Nun folgten 2 Sauvignon blancs aus "Kiwi-Land", die quasi als Antipoden die mittlerweile enorme Stilistikbreite dieser Rebsorte in Neuseeland aufzeigen:

2023er Sauvignon blanc Marlborough (Cloudy Bay, Blenheim) -Neuseeland-
Dieser Wein war quasi der "Urknall" des modernen neuseeländischen Weines, der nicht nur mich bei der erstmaligen Präsentation des 1987er richtig geflasht hat. Der Wein hat auch bis heute seinen Stil nicht geändert: überwältigend frische Frucht schon in der Nase, ein Potpourri aus Stachelbeere, Cassis, Passionsfrucht und angenehm grünen, pflanzlichen Eindrücken (Brennnessel, Zitronenmelisse, gelbe Paprika), das setzt sich auf der Zunge fort, knackige, aber nicht spitze Säure (7,3 Promill), fast komplett trocken (2,1 gr. RZ), trotz 13,5 Vol% eher mittelgewichtig wirkend, exotische Frucht mit gemüsig/pflanzlichen Aspekten, klirrend frisch, eine beeindruckende Fruchtbombe, die dennoch nicht ermüdend wirkt. Auch wenn der Wein etwas plakativ und wenig komplex daherkommt, lässt er garantiert keinen kalt, egal ob Gelegenheitsweintrinker oder Weinfreak. Dieser Wein hat natürlichen den Marlborough -S.-Bl.-Stil maßgeblich geprägt und findet eifrige Nachahmer. Dass diese Rebsorte auch völlig anders schmecken kann, beweist der nächste Sauvignon blanc aus derselben Weinbauregion:

2018er "Section 94" Sauvignon blanc Marlborough (Dog Point Vineyard) -Neuseeland-
Interessanterweise haben die beiden Inhaber dieses Weinguts vorher bei Cloudy Bay gearbeitet, wollten aber nach der Übernahme von Cloudy Bay durch den LVMH-Konzern lieber eigene, handwerklich erzeugte Weine in einer anderen, weniger plakativen Stilrichtung erzeugen. Das ist ihnen sehr gut gelungen:
Die Nase geht deutlich in eine dezentere Aromatik ala Steiermark oder Loire, auch wenn der aus einem warmen Jahr stammende Wein eine reifere Nase zeigt, angenehme Holznote, dezente Cassis und Stachelbeernoten, ein Hauch Honig, dezente Reduktion, am Gaumen komplett trocken, der Wein ist reif, hat aber enormen Zug, die 14,5 Vol% !!! sind super integriert, komplex und kraftvoll, aber nichts Knalliges oder Lautes, tolle Länge. Der Wein wurde lange auf der Vollhefe ausgebaut, spät abgefüllt (late release) und nicht geschönt oder filtriert. Eine Benchmark für den weniger fruchtbetonten Sauvignon blanc-Stil, der mir in den nicht so warmen Jahren mit dann 13,5 Umdrehungen noch besser gefällt. Ca. 38 EURO im hiesigen Weinhandel.

2021er Riesling "Springvale" Clare Valley (Grosset, Auburn) -Australien-
Das nördlich von Adelaide gelegene Clare Valley wird wegen seiner sanft geschwungenen Hügellandschaft und den alleinstehenden Bäumen gerne als Toskana Australiens bezeichnet. Das Clare Valley gilt als Australiens bestes Riesling-anbaugebiet. Und Jeffrey Grosset gilt als Großmeister dieser Rebsorte: sehr typische Nase nach Agrumen, Pfirsich, minimale Schiefer/Petrolnote, elegant, mit knapp 13 Vol% angenehm mittelgewichtig, glasklar am Gaumen, ein Riesling-Typ, der durchaus auf Augenhöhe mit guten deutschen Rieslingen liegt und in einer Probe mit deutschen Rieslingen als Pirat wohl kaum auffallen würde. Es wurden ausschließlich deutsche Riesling-Klone in dieser 6 ha grossen Einzellage gepflanzt, zertifiziert bio-dyn. Bewirtschaftung. Einziger Knackpunkt: der Wein kostet im hiesigen Handel gut 30 EURO.... und für weniger Geld gibt es natürlich jede Menge gute, deutsche Rieslinge.

2019er Chardonnay "Tiritiri" Nelson-Moutere (Neudorf, Nelson) -Neuseeland-
das noch wenig bekannte Anbaugebiet Nelson im Norden der Südinsel ist eine der interessantesten Adressen für hochwertigen Chardonnay. Das Weingut Neudorf hat zwar deutsche Wurzeln, wird aber mittlerweile durch Tim und Judy Finn in bester Art und Weise geführt: sehr elegante Nase mit perfektem, nur unterstützenden Holzeinsatz, ganz zarte Gelbfrucht, am Gaumen komplett trocken, leicht extraktsüss, dann aber genügend Struktur und Grip, kein lauter Chardonnay, sondern ganz im Stile eines Bourgogne, vielleicht ein Hauch mehr Frucht, was diesem Wein aber sehr gut steht. Sehr gelungener Sortenvertreter mit gutem Preis-Leistungsverhältnis (ca. 23 EURO im hiesigen Handel).

2016er "Vat 1" Semillon Hunter Valley (Tyrrell's, Pokolbin) -Australien-
Wenn es bei der praktischen Master of Wine-Prüfung bei einer Frage um die Rebsorte Semillon geht, kann man fast sein Vermögen verwetten, dass der obengenannte Icon-Wein mit im Spiel ist. Das Hunter Valley, 2,5 Autostunden nördlich von Sydney gelegen, ist ein sehr warmes, fast subtropisch warmes Anbaugebiet. Daher grenzt es fast an ein Wunder, dass Tyrrell's einen solch alkoholleichten (11 Vol% !!!), aber dennoch frischen und gehaltvollen Wein erzeugen kann. Sehr feine, dezent gelbfruchtige Nase, etwas Feuerstein, elegant, am Gaumen trocken, aber in keiner Weise dünn oder sauer, sehr ausgewogen, hefige Frische, die fast 8 Jahre Reife ist in keiner Weise spürbar, mittelgewichtig, zarter Abgang. Sehr ungewöhnlicher, einzigartiger Wein, der trotz seiner Alkoholleichtigkeit sehr gut reifen kann.
Leider nicht ganz billig (ca. 47 EURO im hiesigen Handel).

Als Abschluss der Weissweinrunde etwas Edelsüsses aus Neuseeland:

2022er Noble Riesling Marlborough (Framingham Wines, Renwick) -Neuseeland-
Framingham ist zu Recht bekannt für seine exzellenten Rieslinge, wobei vor allem die edelsüssen Bortrytis-Exemplare begeistern: ultraklare, feine Bortrytisnase, reifer Pfirsich, tropische Früchte, perfektes Süsse-/Säure-Verhältnis, feine Honignote auf der Zunge, lupenreine, gebirgsquellartige Frucht, bestens austarierende Säure, ein tänzelnder Süsswein mit 9 Vol%, der animierend und überhaupt nicht klebrig rüberkommt. Entspricht einer sehr guten deutschen Beerenauslese, erinnert im Stil an die Süssweine von Horst Sauer. Top-Qualität (vor Ort ca. 31 EURO/halbe Flasche).

Fortsetzung folgt in Kürze mit den Rotweinen aus down under.

LG
Bodo
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weinaffe

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Re: Weinprobe Australien und Neuseeland in Würzburg

BeitragSo 5. Mai 2024, 20:29

... und weiter geht es mit den Rotweinen vom anderen Ende der Welt:

damit die Demut für guten Wein nicht verloren geht ;) , wurde zunächst-außer der Reihe- einer der weltweit erfolgreichsten Markenweine "blind" ausgeschenkt:

2022er "Yellow Tail" Shiraz halbtrocken South Eastern Australia (Casella Family)-Australien-
Das Konzept hinter dieser Marke ist simpel, aber höchst erfolgreich, was die Verkaufszahlen in über 50 Ländern bestätigen. Allein in den USA werden jährlich ca. 90 Millionen Flaschen verkauft. Der Wein ist für alle Menschen konzipiert worden, die noch nie Wein getrunken haben oder nur wenig oder ganz beiläufig Wein trinken.... also ausser uns paar Nerds so ziemlich jeder :lol: Die Trauben stammen aus praktisch allen Ecken Australiens mit günstigen Traubenpreisen. Ein größerer Anteil stammt mit Sicherheit aus der Murrumbidgee Irrigation Area, in der im großen Stile mittels intensiver Bewässerung Trauben für die Bulk-Weine erzeugt werden. Da der Wein ja jedem schmecken muss, wurde er mit gut 11 Gramm Restzucker massenkompatibel abgerundet. Der Ausbau erfolgte mit Holz :lol: , das heisst, in die riesigen Tanks wurden Säcke mit Eichenholzspänen zur Aromatisierung gehängt. Die Weine werden dann in großen Containern nach Irland verschifft, wo die Casella-Familie eine eigene Firma besitzt, die die Flaschenabfüllung übernimmt. Irland hat meines Wissens nach einen sehr günstigen Satz für Unternehmenssteuern ;) Von dort aus werden die Weine dann in die verschiedenen Märkte gebracht. Wie schmeckt nun der Wein, der für einen Markenwein relativ teuer ist (in Deutschland zwischen 4,49 und 5,99 EURO): Etwas künstlich wirkende Kirschnote, etwas pudrig, was für Aussie-Shiraz durchaus nicht untypisch ist, Doktor-Oetker-Vanillinpulver, ein Hauch Räucherspeck, zunächst weichgespültes Tannin, das im Abgang härter wird, etwas spitze Säure, die durch den Restzucker wieder etwas kaschiert wird, ein Wein, der wie zusammengewürfelt wirkt und jegliche Harmonie vermissen lässt. Ein Wein, den die Welt eigentlich nicht braucht... aber sich trotzdem wie geschnitten Brot verkauft.

Danach konnte es nur besser werden:

2020er "Avatar" Cuvee Barossa Valley (Teusner Wines, Nuriootpa)-Australien-
Cuvee aus überwiegend altem Grenache, Mourvedre und Shiraz, 12 Monate in gebrauchten französischen Barriques ausgebaut. Die beiden Inhaber Kym Teusner und Mick Page haben keine eigenen Weinberge, sondern kaufen die Trauben von befreundeten Weinbauern auf. Ihr Fokus liegt auf dem Trauben von alten Rebstöcken im Barossa-Tal.
Kräftiges Rubinrot, der alte Grenache mit Noten von Kirsche, Himbeere und kräutrigen Aspekten gibt den Ton an, Mourvedre und Shiraz unterstützen mit Kraft und Würze, Holz ganz im Hintergrund, nicht auffälliger Alkohol (14,5 Vol%), feine Extraktsüsse, passende Säure,gute Tanninqualität, kraftvoll, aber nicht ohne Charme, langanhaltend im Abgang. Sehr gelungener Verschnitt im Süd-Rhone-Stil (ca. 22 EURO im hiesigen Handel).

2021er Queensberry Single Vineyard Pinot Noir Central Otago (Nanny Goat) -Neuseeland-
eine der Entdeckungen auf der Neuseeland-Tour: Einzellagen-Pinot, Ausbau im französischen Barriques (ca. 40 % neu),Bio-Wein aus diesem recht kleinen Weingut (18,7 ha).
Sehr elegante Nase nach saftigen Süsskirschen, Himbeeren, würzigen Kräutern und nur unterstützendem Holzeinsatz. Trotz 14 Vol% ist das ein kühl wirkender, fein-würziger Pinot, der burgundisch wirkt, sich aber durch seine attraktive Kräuternote (scheint typisch für die Pinots aus Central Otago zu sein) deutlich vom Original unterscheidet. Auf der Zunge würzig und angenehm dunkelfruchtig, sehr feines Tannin, große aromatische Länge. Ein sehr eigenständiger Pinot, aber Burgunder-Liebhaber werden diesen Wein sicherlich auch mögen. Diese kühle Art des Weines ist sicherlich auch klimabdingt, da es in Central Otago auch im Sommer sehr große Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht (auch im Sommer manchmal nur einstellige Temperaturen !) gibt. Central Otago ist sicherlich einer der 2 Hotspots für ernstzunehmenden Pinot ! Kein deutscher Importeur, vor Ort ca. 41 EURO.

Danach macht es Sinn, einen Pinot aus dem anderen Pinot-Hotspot einzuschenken:

2020er Pinot Noir Martinborough (Ata Rangi, Martinborough) -Neuseeland-
Auch in Martinborough herrscht ein für den Pinot ideales Reizklima zwischen warmen Tagestemperaturen und sehr kühlen Nächten, was der Frische und Aromabildung zu Gute kommt. Dazu ist Ata Rangi für mich einer der besten, wenn nicht gar der beste Pinot-Produzent des Landes. Auf 49 ha werden hochwertige Trauben erzeugt, zum Teil aus bestem französischen Klon-Material. Dieser bildhübsche Wein ist sehr nahe am französischen Original, aber ohne dieses zu kopieren. Superelegante Nase ala Chambolle-Musigny, reife Herzkirschen, Brombeeren, etwas Himbeere, eingebettet in feinkörnigem Tannin, das für Struktur sorgt, zarte Extraktsüsse, alles ist hier auf Eleganz ausgerichtet, kühler Gesamteindruck (trotz 14 Vol%), aromatische Länge. Auch im internationalen Kontext ein großartiger Sortenvertreter.
Leider nicht ganz billig (vor Ort ca. 52 EURO, im hiesigen Handel ca. 65 EURO), im Hinblick der im Burgund aufgerufenen Preise aber fast ein Schnäppchen.

Fortsetzung mit den letzten 4 Rotweinen folgt in Kürze !

LG
Bodo
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weinaffe

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Re: Weinprobe Australien und Neuseeland in Würzburg

BeitragMo 6. Mai 2024, 17:30

.... und weiter geht es mit den fehlenden 4 Rotweinen:

2019er "The Boxer" Shiraz South Australia (Mollydooker, Mc Laren Vale) -Australien-
Trauben aus dem Mc Laren Vale und Langhorne Creek--Ausbau in 100% neuer amerikanischer Eiche.
Hier wird die Konzentration auf die Spitze getrieben: satte Dunkelfrucht in der Nase, Brombeere, Himbeere, integrierte Vanillin-Holznote, würzige Aspekte, am Gaumen zwar komplett trocken (0,8 gr. RZ), aber suggestive "Süsse" durch die enorme Fruchtkonzentration, niedrige Säure (3,6 Promill), flauschiges, fast nicht wahrnehmbares Tannin,der satte Alkohol (16 Vol%) ist spürbar, aber gerade noch eingebunden, ein absolutes Fruchtmonster, wie es der Australier liebt, feuriger, dezent alkoholischer Abgang mit einiger Länge. Ein sicherlich beeindruckender Wein, der aber wohl schnell satt macht. Mehr als ein Gläschen brauche ich von diesem Konzentrationsmonster nicht ;)

2020er Syrah Gimblett Gravels Hawkes Bay (Trinity Hill, Hastings)-Neuseeland-
Syrah aus teils ursprünglichem Rebmaterial von der nördlichen Rhone ergibt in der Unterregion der Hawkes Bay (Gimblett Gravels) die besten Weine dieser Rebsorte in ganz Neuseeland. Trinity Hill ist einer der Spitzenbetriebe, die mit Syrah extrem gut zurechtkommen. Gerne wird hier, ähnlich wie bei manchen Cote-Rotie-Weinen, etwas Viognier beigemischt. Das sorgt meist für etwas mehr Frische und Eleganz.
Schon in der Nase deutliche Anklänge an die nördliche Rhone, eher kühle Nase, Brombeeren, Cassis, zarter Holzeinsatz, am Gaumen extrem elegant, feine, knapp reife Dunkelfrüchte, ein Hauch Holz, sehr feinkörniges Tannin,nur mittelgewichtig (13 Vol%), komplex mit langanhaltender Rückaromatik. Tolle Syrah-Interpretation zu sehr vernünftigem Preis (ca. 26 EURO vor Ort).

2020er Syrah Reserve Gimblett Gravels Hawkes Bay (Stonecroft, Hastings) -Neuseeland-
einer der gesuchtesten Syrah aus diesem bio-zertifizierten Mini-Weingut (7 ha), hier stehen die ältesten Syrah-Weinstöcke Neuseelands.
Im Gegensatz zu seinem "Nachbarn" Trinity Hill ist dieser Syrah etwas kräftiger in der Farbe, konzentrierte, aber gleichzeitig kühl wirkende Nase, Cassis, Brombeere, dezent Holz, vermischt mit ätherischen Noten, Hauch Räucherschinken, sehr komplex und konzentriert,keine Alkoholbombe (13,5 Vol%), gut strukturierendes Tannin mit passender Säure, tolle Länge. Ausgezeichneter Syrah, der locker mit vielen Nordrhone-Weinen mithalten kann. Leider ist der Wein in Deutschland nicht erhältlich (vor Ort ca. 36 EURO).

2021er "Anaperenna" Shiraz/Cabernet Sauvignon Barossa Valley (Glaetzer) -Australien-
Cuvee aus 79% Shiraz und 21% Cabernet Sauvignon--- Ausbau in neuen Barriques für 16 Monate-- 14,5 Vol%---RZ: 0,7---S: 6,5 Promill.
Der Winemaker Ben Glaetzer zieht diese Cuvee sogar seinen teureren, reinsortigen Shiraz vor.
Sehr kräftiges,fast undurchsichtiges Purpurrot, kräftige, aber nicht überzogene Fruchtpräsenz, Brombeere, reife Herzkirsche, perfekter Holzeinsatz, Hauch speckig, etwas Eukalyptus, am Gaumen sehr konzentriert, gut konterkarierende Säure, feinkörniges Tannin, kräftige Dunkelfrucht, ausgewogen, Alkohol sehr gut integriert, moderne, gelungene Interpretation eines Barossa Shiraz. Knapp 40 EURO im hiesigen Handel.

Sehr interessante Probe, die die Unterschiedlichkeit der Weine beider Länder gut aufgezeigt hat.

Am 7. Juni geht es hier weiter mit einem Vergleich der Rebsorten Silvaner und Grüner Veltliner.

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Sauternes

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Re: Weinprobe Australien und Neuseeland in Würzburg

BeitragMo 6. Mai 2024, 19:06

Vielen Dank für die sehr interessanten Verkostungsnotizen, hast dir große Mühe gegeben :) .
Mit den Weinen aus Neuseeland kann ich aber irgendwie nicht viel anfangen, hatte mal so 3-4 im Glas, nicht meins, aber Australien mag ich dafür umso mehr, und da besonders Shiraz Weine, einfach genau mein Ding :) .

Grüße Heiko
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Re: Weinprobe Australien und Neuseeland in Würzburg

BeitragMo 6. Mai 2024, 20:15

weinaffe hat geschrieben:Da ich vor kurzem Neuseeland und seine Weinbaugebiete 6 Wochen lang bereisen und den einen oder anderen Wein im Gepäck importieren :lol: konnte
...cool :!: 8-)
Zuletzt geändert von EThC am Di 7. Mai 2024, 03:50, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße
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Sauternes

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Re: Weinprobe Australien und Neuseeland in Würzburg

BeitragMo 6. Mai 2024, 20:22

EThC hat geschrieben:
Sauternes hat geschrieben:Da ich vor kurzem Neuseeland und seine Weinbaugebiete 6 Wochen lang bereisen und den einen oder anderen Wein im Gepäck importieren :lol: konnte
...cool :!: 8-)

:shock: wie hast du das hinbekommen den Text so zu kopieren, als hätte ich das geschrieben :?: .
Also im Ernst, ich war noch nie in Neuseeland, schön wäre es, und den Text hat wohl @weinaffe geschrieben.

Grüße Heiko
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Re: Weinprobe Australien und Neuseeland in Würzburg

BeitragDi 7. Mai 2024, 03:50

Sauternes hat geschrieben: wie hast du das hinbekommen den Text so zu kopieren, als hätte ich das geschrieben
...mea maxima culpa :oops:
Richtig markiert, aber dann wohl den falschen Zitat-Button gedrückt. Passiert mir in letzter Zeit öfters, wenn ich vom Telefon aus "arbeite". Manchmal merk ich's, manchmal nicht. Danke für den Hinweis!
Viele Grüße
Erich

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Sauternes

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Re: Weinprobe Australien und Neuseeland in Würzburg

BeitragDi 7. Mai 2024, 07:05

Ist ja kein Problem, habe mich nur echt gefragt, wie das wohl geht.
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Kle

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Re: Weinprobe Australien und Neuseeland in Würzburg

BeitragDi 7. Mai 2024, 09:14

Sauternes hat geschrieben:Ist ja kein Problem, habe mich nur echt gefragt, wie das wohl geht.


es passiert, wenn das zweite quote-Zeichen, im folgenden Zitat quote="Sauternes"] versehentlich gelöscht wird. Dann sieht es plötzlich so aus:
EThC hat geschrieben:wie hast du das hinbekommen den Text so zu kopieren, als hätte ich das geschrieben

Achtung: "wie hast du das hinbekommen den Text so zu kopieren, als hätte ich das geschrieben" ist ein Zitat von Sauternes :D
—People may laugh as they will—but the case was this.
Tristram Shandy
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Re: Weinprobe Australien und Neuseeland in Würzburg

BeitragDi 7. Mai 2024, 09:49

Ah ok, das erklärt warum es so einfach geht, Danke.

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