xaverja
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Do 23. Dez 2021, 17:33
Hallo!
Kann jemand von euch die ein oder andere Alternative zu Sassicaia empfehlen... Etwas wovon man sich das ein oder andere kisterl in den Keller legen kann - sprich was auch preislich noch Spass macht (~ € 30 - 40,--)...
Danke & besinnliche Feiertage
EThC
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Do 23. Dez 2021, 18:08
...da ich noch keinen Sassicaia probiert habe, kann ich nur sagen, was mir an Supertoskanern in der Preisklasse sehr gut gefallen hat, da würde ich an den Caiarossa denken. Inwieweit der aber im engeren Sinn mit dem Sassicaia vergleichbar ist, weiß ich nicht...
Viele Grüße Erich Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's DAS EWIG GESTRIGEwas immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten. https://ec1962.wordpress.com/
xaverja
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Do 23. Dez 2021, 20:27
Danke, für den Vorschlag - klingt spannend, werde versuchen den Mal zu (Ver)kosten...
Die Sortenzusammensetzung ist allerdings schon Recht unterschiedlich zu guidos Spezialwein.
Danke & lg
olifant
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Mo 10. Jan 2022, 12:16
Hallo xaverja, ich hatte mir schon bei deinem Threadopener Gedanken gemacht, dass aber auch wieder aus den Augen verloren. Mit einem Artikel aus J. Priewes Weinkenner-Blog, den ich Auszugsweise hier einkopiere, kann ich evtl. etwas zu deiner Nachfrage beitragen. Grundsätzlich ist ein Sassicaia-Ersatz terroir- und sortenbedingt wohl nicht 1:1 möglich. Adäquate Supertoskaner dürfte es wohl aber qualitativ schon geben ... Allerdings mit 30-40€ ist aufgrund der preislichen Entwicklung der letzten Jahre die Auswahl im Eigentlichen inzwischen deutlich eingeschränkt. Vor 4-5 jahren wären Grattamacco und Giusto di Notri noch im Bereich der Obergrenze deiner preislichen Vorstellung gelegen - tempi passati. Ein Supertuscan überragte alle
Ein Wein war sogar besÂser als der Ruf. Es war der 2009er BolgÂheÂri RosÂso SupeÂrioÂre aus dem WeinÂgut GratÂtaÂmacÂco, den der Garibaldi-Inhaber EberÂhard SpanÂgenÂberg zusätzÂlich gestifÂtet hatÂte und den wir aus der MagnÂumÂflaÂsche tranÂken: ein nicht überÂmäÂßig bekannÂter, unter KenÂnern jedoch hoch geschätzÂter Wein von der tosÂkaÂniÂschen MitÂtelÂmeerÂküsÂte, der seiÂnerÂzeit von naheÂzu allen interÂnaÂtioÂnaÂlen WeinÂkriÂtiÂkern uniÂsoÂno mit 93/100 PunkÂten bewerÂtet wurÂde. Ich würÂde dem 2009er GratÂtaÂmacÂco in seiÂner heuÂtiÂgen VerÂfasÂsung glatt noch 3 PunkÂte mehr zugeÂsteÂhen, wohlÂwisÂsend dass er damit auf Sassicaia-Niveau wäre. Der VerÂgleich ist zwar schief, denn der SasÂsiÂcaÂia ist ein hunÂdertÂproÂzenÂtiÂger CaberÂnet, wähÂrend im GratÂtaÂmacÂco 20 ProÂzent MerÂlot und 15 ProÂzent SanÂgioveÂse steÂcken. Aber beiÂde gehöÂren zur gleiÂchen AppelÂlaÂtiÂon BolgÂheÂri. Die Tenuta San GuiÂdo, aus der der SasÂsiÂcaÂia kommt, war das ersÂte WeinÂgut, das dort gegrünÂdet wurÂde, GratÂtaÂmacÂco das zweiÂte (1977).
DesÂsen Reben steÂhen – im UnterÂschied zum SasÂsiÂcaÂia – nicht am Fuße der ColÂliÂne MetalÂlieÂfeÂre (wie die Hügel um BolgÂheÂri heiÂßen), sonÂdern hinÂter der ersÂten HügelÂketÂte. Dort ist der Boden karÂger, das KliÂma kühÂler, die EntÂferÂnung zum Meer gröÂßer. In warÂmen JahÂren (und 2009 war ein warÂmes Jahr) gelinÂgen die Grattamacco-Weine immer besonÂders gut – das zeigt sich an dieÂsem senÂsaÂtioÂnell friÂschen, fachÂmänÂnisch würÂde ich sagen: komÂpleÂxeÂren Wein, als der SasÂsiÂcaÂia es ist. Den hatÂten wir diesÂmal übriÂgens nicht im ProÂgramm. LeiÂder ist der 2009er GratÂtaÂmacÂco nicht mehr auf dem Markt. Aber die 2017er und 2015er (ebenÂfalls zwei warÂme JahrÂgänÂge) sind noch erhältÂlich. Sie besitÂzen ein ähnÂliÂches PotenÂziÂal wie der packenÂde 2009er (85 Euro bei GariÂbalÂdi). Und was ist mit dem Tignanello?
Die andeÂren SuperÂtuÂscans der ProÂbe wurÂden ihrem hohen Ruf gerecht, einiÂge etwas mehr, andeÂre etwas weniÂger: der musÂkuÂlöÂse, noch völÂlig verÂschlosÂseÂne 2016er FlacÂciaÂnelÂlo von FonÂtoÂdi (desÂsen 99 bis 100 PunkÂte, die er fast überÂall bekomÂmen hat, ein VorÂgriff auf späÂteÂre TrinkÂreiÂfe sind), der atemÂbeÂrauÂbenÂde, aber etwas gefälÂliÂge 2016er SafÂfÂreÂdi von Le PupilÂle, der glatÂte 2015er Modus PriÂmo von RufÂfiÂno, der perÂfekt gereifÂte 2009er OreÂno von SetÂte PonÂti, der groÂße 2007er GiusÂto di NotÂri von Tua Rita und der wuchÂtiÂge 2008er MonÂteÂverÂro aus dem südÂlichsÂten ZipÂfel der TosÂkaÂna. Die beiÂden WeiÂne, die entÂtäuschÂten, waren der 2012er SammÂarÂco vom CasÂtelÂlo dei RamÂpolÂla und der 2006er TignaÂnelÂlo von AntinÂoÂri – beiÂde zwar aus groÂßen JahrÂgänÂgen komÂmend, aber schon recht müde und vom Anspruch, die SpitÂze der TosÂkaÂna zu repräÂsenÂtieÂren, weit entÂfernt.
Aus eigener Erfahrung sind der Grattamacco (ca. 60€) und der Giusto di Notri (ca. 60€) Weine, die ich grundsätzlich empfehlen könnte. Der kleine Bruder des Grattamacco, der einfache Rosso (ca. 25€), hat aber auch durchaus seine Qualitäten. Den Modus (ca. 30€) von Ruffino hatte ich für mich stets als vernünftige Tignanello Alternative auf dem Zettel, der nun seitens Ruffino lancierte Modus Primo ist quasi eine Modus-Selektion und liegt preislich mit ca. 60€ in etwa beim doppelten eine einfachen Modus.
Grüsse
Ralf
Die Zukunft war früher auch besser. Karl Valentin
dylan
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Mo 10. Jan 2022, 19:22
olifant hat geschrieben:Hallo xaverja,
ich hatte mir schon bei deinem Threadopener Gedanken gemacht, dass aber auch wieder aus den Augen verloren. Mit einem Artikel aus J. Priewes Weinkenner-Blog, den ich Auszugsweise hier einkopiere, kann ich evtl. etwas zu deiner Nachfrage beitragen. Grundsätzlich ist ein Sassicaia-Ersatz terroir- und sortenbedingt wohl nicht 1:1 möglich. Adäquate Supertoskaner dürfte es wohl aber qualitativ schon geben ... Allerdings mit 30-40€ ist aufgrund der preislichen Entwicklung der letzten Jahre die Auswahl im Eigentlichen inzwischen deutlich eingeschränkt. Vor 4-5 jahren wären Grattamacco und Giusto di Notri noch im Bereich der Obergrenze deiner preislichen Vorstellung gelegen - tempi passati.
Aus eigener Erfahrung sind der Grattamacco (ca. 60€) und der Giusto di Notri (ca. 60€) Weine, die ich grundsätzlich empfehlen könnte. Der kleine Bruder des Grattamacco, der einfache Rosso (ca. 25€), hat aber auch durchaus seine Qualitäten.
Wo Du gerade Grattamacco sagst: Vor nunmehr bereits fast 30 Jahren habe ich Podere Grattamacco erst- und einmalig besucht. Das Gut liegt versteckt in den Hügeln nördlich von Castagneto Carducci und war damals nur über einen ungeteerten Landwirtschaftsweg zu erreichen. Auf dem Weingut haben wir dann zufällig den damaligen Eigner, Signor Cavallari, angetroffen. Stolzer noch als auf seine Weinberge war er auf einen Oldtimer (wenn ich mich richtig erinnere ein Bugatti ). Gekauft habe ich damals 12 Fl. Grattamacco zum Preis von ~ 20 DM . (Ach ja die Preise:Im gleichen Jahr habe ich in einem Restaurant in der Toscana je eine Flasche Sassicaia, Solaia und Tignanello zum Freundschaftspreis von 100 DM gekauft) In das gesuchte Beuteschema hätte auch der in Deutschland nicht sonderlich bekannte Lupicaia gepasst. Den konnte man vor einigen Jahren auf Auktionen noch zum Preis von ca. 40 € ergattern. Aber auch das dürfte Geschichte sein. Beste Grüße dylan
Segla
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Di 11. Jan 2022, 17:36
Hallo, spontan würde mir der Il Pareto einfallen, profitiert aber sehr deutlich von 10+ Jahren an Kellerreife! Ob's dann wirklich ein Sassicaia ist, sei dahingestellt... Den Gusto di Notri hatte ich 2006 direkt neben dem Sassicaia im Glas, der Sassicaia war vielleicht eine Spur nobler/eleganter, dafür hatte der Giusto durchaus Spaßfaktor! Neuere Jahrgänge vom Giusto sind mir fast zu marmeladig.... Gruß Segla
olifant
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Mi 12. Jan 2022, 16:33
Segla hat geschrieben:...Den Gusto di Notri hatte ich 2006 direkt neben dem Sassicaia im Glas, der Sassicaia war vielleicht eine Spur nobler/eleganter, dafür hatte der Giusto durchaus Spaßfaktor! Neuere Jahrgänge vom Giusto sind mir fast zu marmeladig....
Ab ca. welchem Jahrgang siehst du den Giusto eher kritisch / marmeladig? Exemplare aus den 00er-Jahren dürften das nicht gewesen sein. Auch '12 und '14 hatten grossen Spassfaktor für mich, ohne Marmeladigkeit. Zumeist trinke ich den erst, so wie du den Pareto, bei/ab ca. 10 Jahren Reife, ausser 'kleinere Jahre' wie '02 oder '14. Der Spassfaktor war bisher stets gegeben. Allerdings kann ich mangels pekuniärem Willen auch leider keinen Quervergleich zum Sassicaia ziehen... dylan hat geschrieben:...In das gesuchte Beuteschema hätte auch der in Deutschland nicht sonderlich bekannte Lupicaia gepasst. Den konnte man vor einigen Jahren auf Auktionen noch zum Preis von ca. 40 € ergattern. Aber auch das dürfte Geschichte sein..... ... der war gut! Jetzt ist eher noch eine 1 davor zu stellen
Grüsse
Ralf
Die Zukunft war früher auch besser. Karl Valentin
Segla
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Mi 12. Jan 2022, 18:04
Hallo Ralf, nein in früheren Jahren hat mir der Giusto sehr gut gefallen! Hatte letztes Jahr 2008 und 2010 im Glas da ging es für mich eben ein wenig in diese Richtung! Soll aber nicht heißen, der Wein hatte keinen Spaßfaktor... Vielleicht bin ich bezüglich "Marmelade" aber auch einfach etwas empfindlicher geworden! 13, 15 und 16 habe ich im Keller, aber noch nicht angerührt...
vanvelsen
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Do 13. Jan 2022, 18:46
xaverja hat geschrieben:Hallo!
Kann jemand von euch die ein oder andere Alternative zu Sassicaia empfehlen... Etwas wovon man sich das ein oder andere kisterl in den Keller legen kann - sprich was auch preislich noch Spass macht (~ € 30 - 40,--)...
Danke & besinnliche Feiertage
Sassicaia ist ja v.a. für seine Finessen bekannt, er besticht selten durch Kraft, sondern mit Eleganz. Die Podere San Cristoforo produziert ebenfalls finessenreiche, elegante Weine, die mir seit Jahren gut gefallen. Biodynamisch und super zahlbar. Carandelle ist auf Sangiovese-Basis, sie machen aber auch einen reinen Petit Verdot (spannend) sowie einen Spitzenwein namens Ameri (hatte ich noch nicht) https://www.poderesancristoforo.it/de/shop/Meine Notizen dazu findest du hier: https://vvwine.ch/?s=carandelleGruss, Adrian
xaverja
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So 23. Jan 2022, 17:37
Hallo Zusammen!
Danke für die Antworten - da ist einiges Interessantes dabei!
Sassicaia ist der Lieblingswein meines Schwiegervater, der hat den in den 80ern zufällig entdeckt, damals um einen Bruchteil des heutigen Preises gekauft. Mittlerweile ist sein Bestand allerdings ausgetrunken... Wir haben dann diese "Tradition" übernommen... Aktuell habe ich Sassicaia/18er im Metro in Aktion um € 152,-- gekauft - dazu hätte ich jetzt eben gerne was annähernd "Vergleichbares", allerdings in einer anderen preislichen Liga. Die vorgeschlagenen Alternativen sind preislich (noch) in Ordnung! Werde mir hier etwas zulegen! Die Antwort im Glas gibt es allerdings erst in ein paar Jahren...
Danke nochmals!!
Servus aus Ö
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