Re: Brunello di Montalcino
Verfasst: Sa 10. Apr 2021, 12:56
Letzte Woche aus meiner Kiste "Testballons":
Vasco Sasseti, Rosso di Montalcino 2018
Vasco Sasseti, Brunello di Montalcino 2016
Haha, die Namen sind Programm! Der Rosso zeigt ziemlich neutrales Rubinrot, während der Brunello (archetypisch) eine leicht bräunliche Tendenz zeigt.
In der Nase beim Rosso zunächst wenig, nach Schwenken aber eine Menge blauer und dunkelroter Beeren. Eine leichte "chemische" Schärfe liegt darüber, die aber nicht weiter stört. Insgesamt kühler Charakter. Maßvolles Holz.
Die Nase des Brunello ist wesentlich dichter: reife rote Früchte, aber nicht marmeladig. Opulent, aber nicht barock. Auch hier wieder dieser leicht scharfe Schleier. Angedeutete Süße. Etwas mehr Holz, aber ohne penetrantes Toasting. Zarte Gewürznelke.
[+30'] Am Gaumen der Rosso mit pikanter Säure. Wieder blaue Beeren. Mittelkräftige(-), sehr feine Tannine. Geradlinig und transparent. Aromatisch eher kurz; die Säure wirkt lange nach, nicht unangenehme: erinnert an Preisselbeeren. Ganz zuletzt sehr dezente Biternote (Bleistift).
Der Brunello ist ein anderer Schnack: Weicherer Antrunk, aber erheblich kräftigere und rauhere Tannine. Mürbe Frucht; unklar, aber komplex. Säure wirkt milder, könnte aber auch vom Extrakt maskiert sein. Aromen von Erdbeere vielleicht, und etwas Süßkirsche.
Die Weine haben insgesamt rund 48h "gehalten". Leider habe ich aber keine weiteren Notizen gemacht. Die Veränderungen waren nicht groß, ich meine aber, beide hätten sich ein wenig verschlossen und wirkten dadurch am dritten Tag harscher und simpler als am ersten.
@Ralf @Ollie
Ich weiß nicht, was ihr gegen Sangiovese zum Lammbraten habt. Wir fanden, daß das ziemlich gut ging; nicht perfekt, aber was ist schon perfekt?
Vasco Sasseti, Rosso di Montalcino 2018
Vasco Sasseti, Brunello di Montalcino 2016
Haha, die Namen sind Programm! Der Rosso zeigt ziemlich neutrales Rubinrot, während der Brunello (archetypisch) eine leicht bräunliche Tendenz zeigt.
In der Nase beim Rosso zunächst wenig, nach Schwenken aber eine Menge blauer und dunkelroter Beeren. Eine leichte "chemische" Schärfe liegt darüber, die aber nicht weiter stört. Insgesamt kühler Charakter. Maßvolles Holz.
Die Nase des Brunello ist wesentlich dichter: reife rote Früchte, aber nicht marmeladig. Opulent, aber nicht barock. Auch hier wieder dieser leicht scharfe Schleier. Angedeutete Süße. Etwas mehr Holz, aber ohne penetrantes Toasting. Zarte Gewürznelke.
[+30'] Am Gaumen der Rosso mit pikanter Säure. Wieder blaue Beeren. Mittelkräftige(-), sehr feine Tannine. Geradlinig und transparent. Aromatisch eher kurz; die Säure wirkt lange nach, nicht unangenehme: erinnert an Preisselbeeren. Ganz zuletzt sehr dezente Biternote (Bleistift).
Der Brunello ist ein anderer Schnack: Weicherer Antrunk, aber erheblich kräftigere und rauhere Tannine. Mürbe Frucht; unklar, aber komplex. Säure wirkt milder, könnte aber auch vom Extrakt maskiert sein. Aromen von Erdbeere vielleicht, und etwas Süßkirsche.
Die Weine haben insgesamt rund 48h "gehalten". Leider habe ich aber keine weiteren Notizen gemacht. Die Veränderungen waren nicht groß, ich meine aber, beide hätten sich ein wenig verschlossen und wirkten dadurch am dritten Tag harscher und simpler als am ersten.
@Ralf @Ollie
Ich weiß nicht, was ihr gegen Sangiovese zum Lammbraten habt. Wir fanden, daß das ziemlich gut ging; nicht perfekt, aber was ist schon perfekt?